Anfang 2014 begann der geplante Tunnelbau im Europaviertel. Gerade wird die Grube ausgehoben und Rohbauarbeiten durchgeführt – alles streng nach Zeitplan. Verkehrsdezernent Stefan Majer (Grüne) informierte über die Fortschritte.

Er ist ein Meilenstein für die Entstehung des Europaviertels: Der Tunnel für Autoverkehr sowie die Verlängerung der U5. So bezeichnen ihn zumindest Verkehrsdezernent Stefan Majer (Grünen) und Thaddäus Zajac, Geschäftsführer des Bauherrn Aurelis Real Estate. Bei einem Festakt an der Baustelle informierten sie am Mittwoch über die Fortschritte des Bauvorhabens. Der Tunnel soll künftig das neue Viertel mit der Stadt verbinden. Über dem rund 600 Meter langem Bauwerk ist zudem ein Park geplant – der Europagarten. Der Tunnelbau soll planmäßig Ende 2016 fertiggestellt werden. Die Gartenanlage wird noch etwas länger dauern – etwa bis Frühjahr 2017, so Majer. Zwar wurden auf der Europa-Allee bereits vier Baumreihen gepflanzt, 190 Bäume mussten jedoch wegen des Tunnels wieder umgepflanzt werden.

„Ich war gestern bei der Ortsbeiratssitzung und habe von dort den Wunsch mitgenommen, dass sich die Bürger bei der Gestaltung des Parks beteiligen wollen“, sagte Majer. Diesem Wunsch wolle man auf jedem Fall nachkommen. Denn Bürgerbeteiligung sei bei der kompletten Planung des Viertels wichtig gewesen. „Wir haben immer die Gespräche mit den Bürgern, auch mit denen aus den benachbarten Stadtteilen, gesucht“, so Majer. Schließlich solle das Europaviertel gut angenommen werden und sich bald mit Leben füllen.

Dafür wird einiges an Aufwand betrieben. Die Zahlen des Tunnelbaus sind durchaus beeindruckend: 99.000 Kubikmeter Boden werden ausgehoben, das entspricht etwa dem Volumen von 650.000 Badewannen. Auch werden 30.000 Kubikmeter Beton sowie 5600 Tonnen Stahl verbaut. Noch ist das Areal eine riesige Baustelle. Teile der nötigen Grube sind bereits ausgehoben. Hier sickert schon langsam das Grundwasser durch. Das muss abgepumpt werden, dann soll ein 600 Meter langer Kasten gebaut und verlegt werden. In dem sollen sich drei riesige Rohre befinden. Im linken und rechten Rohr wird je eine Fahrbahn für den Autoverkehr entstehen. Eine Spur wird stadteinwärts führen, die andere stadtauswärts. In der Mitte soll die U-Bahn fahren. Insgesamt sind vier neue Haltestellen für die U5 geplant: Güterplatz – Emser Brücke – Europagarten – Wohnpark. Davon wird allerdings nur die Station Güterplatz unterirdisch liegen.

„Im Frühjahr 2014 haben die vorbereitenden Arbeiten für den Tunnel begonnen. Im Moment laufen der Aushub und die Rohbauarbeiten. Voraussichtlich zum Jahreswechsel planen wir den Rohbau fertiggestellt zu haben. Dann beginnt die technische Ausstattung des Tunnels“, fast Zajac zusammen. Die bisher vorgesehenen Ziele seien alle erreicht worden, zeitlich liege man im Plan. Am Ausbau der Stadtbahnlinie U5 arbeitet die Aurelis Real Estate nicht mit. Das ist Sache der Stadt. Sie wird das Projekt gemeinsam Verkehrsgesellschaft Frankfurt (VGF) realisieren.