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Foto: Dirk Ostermeier
Foto: Dirk Ostermeier

Wie Frankfurt Hilfe anbietet

Obdachlose im Winter

Der Winter stellt für Obdachlose eine besondere Herausforderung dar. Obwohl es theoretisch genügend Notbetten gäbe, nehmen nicht alle die Hilfsangebote der Stadt an. Sozialdezernentin Daniela Birkenfeld möchte daher die Bevölkerung sensibilisieren.
Theoretisch müsste kein Obdachloser auf der Straße schlafen, schon gar nicht im Winter. Seit dem 17. Oktober steht etwa die B-Ebene der Hauptwache für kältegeschützte Übernachtungen zur Verfügung, insgesamt gebe es 360 Notbetten in Frankfurt, so Sozialdezernentin Daniela Birkenfeld. Doch oft seien es auch psychische Probleme der Betroffenen, die der Grund sind, warum die Menschen die Hilfsangebote nicht annehmen können. „Uns ist wichtig, dass niemand durch das soziale Netz fällt, körperlichen oder psychischen Schaden erleidet“, sagt die CDU-Politikerin. Sie wolle daher die Bevölkerung sensibilisieren und anregen, lieber Obdachlose in schwierigen Lebenslagen zu melden. Etwa beim Kältebus, der jede Nacht durch die Stadt fährt, die bekannten Personen ansteuert, warme Getränke und Kälteresistente Decken verteilt und die Obdachlosen auf Wunsch auch in eine warme Unterkunft bringt (Kältebus: Tel. 431414). Auch der Notruf 112 sei eine Meldemöglichkeit oder die rundum die Uhr besetzte städtische Telefonhotline 212-70070. Es sei jedoch nicht ohne Weiteres möglich, Menschen gegen deren Willen unterzubringen, sagt Birkenfeld. Es dauere zudem manchmal Jahre, bis die Obdachlosen zu Streetworkern Vertrauen fassten. Der Anteil von Obdachlosen aus Osteuropa sei gestiegen, jedoch im Vergleich zu Städten wie Duisburg oder Essen sehr gering. „Wir rechnen während des Weihnachtsmarktes mit mehr Osteuropäern, die meistens spätestens zum Neujahr Frankfurt wieder verlassen.“

In der Nacht von Dienstag auf Mittwoch habe der Kältebus 196 Menschen, die auf der Straße leben, gezählt. Davon seien 153 Osteuropäer gewesen – die rumänischen Bewohner des auf einem Privatgelände im Gallus befindlichen Slums nicht mitgezählt. Der Frauenanteil sei insgesamt unter den Obdachlosen mit 34 recht klein. Einhundert Personen habe man letztlich dazu bewegen können, in der B-Ebene zu nächtigen. Bis Ende März wird die B-Ebene der Hauptwache geöffnet sein. Man habe dort einen Sicherheitsdienst, Reinigungskräfte und zwei Sozialarbeiter im Einsatz, die zwischen den übernachtenden Personen vermitteln sollen. Es gebe aber mit den Obdachlosen wenig Scherereien, eher seien es betrunkene Jugendliche an den Wochenenden, die für Unruhe an der Hauptwache sorgten.

Soziale Verbände wie die Caritas versuchen mit Angeboten den Bedürfnissen der Obdachlosen entgegenzukommen. So gibt es eine medizinische und psychiatrische Versorgung, sowie an zwei Tagen in der Woche ehrenamtliche Zahnarztbehandlungen. In Tagesunterkünften werden Beratungsgespräche, Essen, Trinken, Waschmöglichkeiten und Kleider angeboten.

Zusätzlich zu den rund 200 Obdachlosen, die der Kältebus ansteuert, gebe es auch 200 bis 300 obdachlose Personen, die am Flughafen übernachten. „Frauen fühlen sich zum Beispiel sicherer am Flughafen“, so Daniela Birkenfeld. Dort seien die räumlichen Bedingungen und die sanitären Anlagen besser, oft würden die Obdachlosen mit dem Gepäck unter den wartenden Reisenden gar nicht auffallen.
 
3. November 2016, 08.27 Uhr
Nicole Brevoord
 
 
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