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Passagierselektion

Profiling am Frankfurter Airport?

Eine Passagiertrennung nach Herkunft, Geschlecht und Religion an deutschen Flughäfen wird vom Chef des Deutschen Flughafenverbandes gefordert. Und die Gewerkschaft der Polizei warnt vor den Konsequenzen.
Kein stundenlanges Warten vor der Sicherheitskontrolle. Keine langen Warteschlangen. Kein Schuhe ausziehen. Keine Gepäckkontrollen nach Waffen oder gar Bomben. Ganz einfach: Die blonde Dame mit dem Baby auf dem Arm bitte rechts einordnen, der muslimisch aussehende Mann mit dem schwarzen Bart bitte rechts einordnen. Die Trennung von Passagieren könnte auch am Frankfurter Flughafen zum Standard gehören – zumindest wenn es nach dem Willen von Christoph Blume, designierter Präsident des Deutschen Flughafenverbandes (ADV) und Chef des Düsseldorfer Flughafens, geht. In einem Interview mit der Rheinischen Post sagte er: „Jeder neue Vorfall führt zu weiteren Kontrollen und Sicherheitsmaßnahmen. So entsteht eine Sicherheitsspirale der technischen Aufrüstung, die irgendwann ihre technischen und operativen Grenzen erreicht.“ Und so fordert er auch für Deutschland das sogenannte Profiling, das in Israel längt eine gängige Methode sei. „Dabei werden die Passagiere in unterschiedliche Risikogruppen unterteilt. Sichere Kunden, über die ausreichend Daten vorliegen, und die regelmäßig ähnliche Strecken fliegen, werden dort weniger aufwändig kontrolliert als Passagiere, über die keine oder nur wenige Daten bekannt sind. Auf diese Weise können die Kontrollsysteme zum Wohle aller Beteiligten effektiver eingesetzt werden.“

Schneller wäre das allemal. Was vor allem die Fluggäste und die Airlines erfreuen würde. „Doch es geht nicht um den Komfort der Passagiere und die Wirtschaftlichkeit der Fluggesellschaften, sondern um die Gefährdung der Menschen am Boden, wie uns der 11. September 2001 in New York gezeigt hat“, so Rüdiger Holecek von der Gewerkschaft der Polizei (GdP). Und der Vergleich mit Israel hinke. Allein der Frankfurter Flughafen habe im Jahr mehr Passagiere als alle israelischen Airports zusammen. Holecek warnt: „Mit einer Separation werden bestimmte Gruppen diskriminiert. Potentielle Attentäter können nicht nur nach ihrem Herkunftsland oder nach äußerlichen Merkmalen aussortieren werden. Heutzutage gibt es Konvertiten, die zwar Deutsche sind, aber übers Internet angeworben werden, zum Islam übertreten und radikalisiert werden. Und genau diese passen in kein Raster und würden übersehen werden. Es ist also völlig egal, welcher Herkunft man ist, wie man aussieht oder welchen familiären Background man hat, jeder kann Sprengstoff in seinem Gepäck verstecken.“
 
29. Dezember 2010, 11.34 Uhr
Julia Lorenz
 
 
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