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Foto: Nicole Brevoord
Foto: Nicole Brevoord

Cunitz zeigt Innenstadtkonzept

Unser "Dorf" soll schöner werden

Bei einem Rundgang durch die City zeigte Stadtplanungsdezernent und Bürgermeister Olaf Cunitz (Grüne), wo man die Innenstadt verschönern könnte: Etwa wenn die SPD-Zentrale Wohnungen weichen würde.
Bei einem Rundgang durch die Innenstadt zeigte Olaf Cunitz in seiner Funktion als Stadtplanungsdezernent, wie er manche Unorte aufhübschen möchte, Brachen nutzen, mehr Wohnungen bauen und die Frankfurter City lebenswerter machen möchte. Da wird auch vor der SPD-Zentrale, der Berliner Straße oder dem Rathenauplatz nicht Halt gemacht.

Frankfurts City soll aufgehübscht werden
Aber ganz von vorn: Vor ein paar Wochen bereits hatte Cunitz (Grüne) das neue Innenstadtkonzept vorgestellt, das gemeinsam mit seinen Parteikollegen, der Umweltdezernentin Rosemarie Heilig und Verkehrsdezernent Stefan Majer erarbeitet worden ist. Am Dienstag zeigte der Bürgermeister nun auf, welches Potenzial in derInnenstadt noch steckt. So etwa in der Breiten Gasse/ Ecke Albusstraße. „Hier sieht man ein einst gewerblich genutztes Grundstück mit einem denkmalgeschützten Keller , auf dem man gut Wohnungen bauen könnte“, sagt Cunitz und zeigt dabei auf die Räume des weggezogenen Kunstvereins Familie Montez. Hier könne man nachverdichten, schräg gegenüber könnte die Stadtbibliothek aufgestockt werden und einen Hochpunkt bieten. Der kleine Parkplatz dazwischen sei indes verzichtbar und könnte einem Quartiersplatz weichen. 2015 soll eine Konzeptstudie in Auftrag gegeben werden. „Das würde dem Areal eine ganz neue Qualität geben, ohne dabei Millionen bewegen zu müssen“, sagt Cunitz. Generell zerfalle die Innenstadt in zwei Teile, sie werde zerschnitten durch die Konrad-Adenauer-Straße und die Kurt Schumacher-Straße. Der östliche Teil der Innenstadt biete jedoch das größte Potenzial für eine Innenstadtentwicklung. Der Quartiersplatz habe daher eine wichtige Funktion: „Wenn wir von der Stadt damit anfangen und einen Impuls geben, so zeigt die Erfahrung, dann folgt auf jeden städtischen Euro eine Vielzahl von privaten Investitionen“. Das angrenzende Rotlichtviertel betrachtet Cunitz nicht als Schwierigkeit. Es könne einerseits sein, dass die Betreiber im Alter aufgeben würden, wie es beim Sudfass im Ostend auch gewesen ist, oder aber es ähnele dem Bahnhofsviertel, wo eben wie in vielen Großstädten verschiedenen Dinge aufeinander prallen. „Manche Themen brauchen aber auch Zeit“, sagt Cunitz und berichtet, dass das ehemalige Montez-Areal noch nicht entwickelt sei, weil es bestimmte Gewinnerwartungen des Grundstücksbesitzers gebe. „Wir sehen aber an verschiedenen Stellen, dass sich nach zehn Jahren Stillstand plötzlich doch etwas tut“, macht der Stadtplanungsdezernent sich Mut. In der Breite Gasse sehe er Potenzial für 100 neue Wohnungen.

Weicht die SPD Wohnungen?
Auch bei der Fischerfeldstraße sieht Cunitz Entwicklungsmöglichkeiten. Zum einen könne der Vorplatz der SPD-Zentrale verschönert werden, auch eine Aufstockung des Gebäudes sowie eine Wohnnutzung würden das Areal beleben. Das allerdings würde voraussetzen, dass die SPD langfristig umzieht. Ebenso sieht der Grünenpolitiker eine Entwicklungsmöglichkeit auf dem Standort der jetzigen Bundesagentur für Arbeit. „Deren Geschäftspolitik ist es ja , sich von allen Liegenschaften zu trennen.“ Für diesen Fall könne auch dort Wohnraum entstehen. Wie sehr gestalteter öffentlicher Raum angenommen werde, will Cunitz anhand des Fischerplätzchens aufzeigen, das zwar in unmittelbarer Nähe der vielbefahrenen Kurt-Schumacher-Straße liegt, sich aber dennoch zum Place to be gewandelt hat. Ein gutes Beispiel für Nachverdichtung sei indes die Große Fischerstraße 10, ein Bau von Architekt Christoph Mäckler.

Vom Parkplatz zum Kindergarten
Weiter geht es über Hinterhöfe und Schleichwege zu einem unansehnlichen städtischen Parkplatz, der zwischen dem Römer und dem Personal- und Organisationsamt liegt. „Mittelfristig ist klar, hier muss bei den Gebäuden investiert werden, die Ämter müssten verlagert werden, hier könnten Wohnungen entstehen. Büroflächen findet man immer, aber gute Wohnlagen in der Innenstadt sind selten. Ich glaube, dieser Platz ist mit dem Thema Parken eher mindergenutzt“. Auf der Freifläche schlägt Cunitz einen Kindergarten vor und stellt klar: „Wir wollen niemanden vertreiben, sondern nur aufzeigen, was möglich wäre. Zumal das Areal nach 17 Uhr zum Büroschluss ohnehin tot ist, was für den Ort eigentlich unangemessen ist.“

Bundesrechnungshof und Berliner Straße
Eine Dauerbaustelle bei der Stadtplanung ist der Bundesrechnungshof, dessen Antrag auf Teilabbruch genehmigt wurde, für November diesen Jahres wird mit dem Bauantrag gerechnet und bereits im Oktober soll dann mit dem Abriss angefangen werden. Ein ebenso großes Thema aber sei die Berliner Landstraße, die ebenfalls die Innenstadt zerschneide und künftig in jede Richtung eine Fahrspur zugunsten eines Fahrradwegs verlieren soll, generell soll die Verkehrsgeschwindigkeit eingedämmt werden. „Das wird ein ganz entscheidendes Projekt sein, um die Qualität der Innenstadt zu verbessern“, sagt Cunitz. Die Veränderung des wenig genutzten Parkplatzes hinter der Kämmerei gehöre dazu.

Pavillon am Goetheplatz
Ein Platz, der in der Zeit des einstigen Stadtplanungsdezernenten Edwin Schwarz (CDU) gestaltet wurde und dann für viel Kritik sorgte und nur wenige Fürsprecher fand, ist der Rathenauplatz nebst Goetheplatz und Roßmarkt. Eine Bebauung zur Gliederung der Platzabfolge schlägt Cunitz vor. „Am Rathenauplatz da geht noch mehr. Da gehört mehr Grün hin mit Beeten und auf dem Goetheplatz fehlen Sitzgelegenheiten. Es soll intelligenter gelöst und kommunikativer werden.“ Auch der körnige Belag, der bei trockenem Wetter zum Stauben neige, solle durch einen anderen, vielleicht helleren ersetzt werden. Der Rossmarkt solle weiterhin für Feste geeignet sein, generell fehle es aber an einem Pavillon mit Gastronomie, der den Platz gliedert und belebt. Das könne auch erstmal ein Provisorium sein. Wie gut das funktioniere, erkenne man ja auch an dem Lokal „Laube, Liebe, Hoffnung" im Europaviertel.
 
6. August 2014, 10.37 Uhr
Nicole Brevoord
 
Nicole Brevoord
Jahrgang 1974, Publizistin, seit 2005 beim JOURNAL FRANKFURT als Redakteurin u.a. für Politik, Stadtentwicklung, Flughafen, Kultur, Leute und Shopping zuständig – Mehr von Nicole Brevoord >>
 
 
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