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Foto: Lukas Gedziorowski
Foto: Lukas Gedziorowski

Auftaktveranstaltung "Ein Haus für Roma"

Wohnraum für eine Minderheit

Der Förderverein Roma will ein Wohnprojekt für Roma- und Sinti-Familien starten. Doch bislang ist das Anliegen auf dem Kulturcampus Bockenheim gescheitert. Jetzt unternimmt der Verein einen neuen Versuch.
Die Wohnsituation von Roma und Sinti in Frankfurt sei oft desolat, sagt Joachim Brenner, Geschäftsführer des Fördervereins Roma. Schätzungen zufolge sollen etwa 400 Angehörige dieser ethnischen Minderheiten keine Unterkunft haben. Sie schlafen deswegen entweder auf der Straße, in Gartenhütten, in überbelegten Wohnungen oder auf Industriebrachen. Die andere Seite des Problems ist die Diskriminierung: Noch immer dominierten Vorurteile gegen Roma, sagt Brenner, auch in den Behörden. Auch deshalb sei es schwierig für diese Menschen, Wohnraum zu finden. Die Stadt stellt für einige dieser Menschen Hotelzimmer zur Verfügung.

Der Förderverein Roma will einen Beitrag leisten, die Not dieser Gruppe zu lindern. Das Projekt "Wohnen-Bildung-Arbeit" soll zehn bis 15 Familien Wohnraum bieten. Menschenwürdige Lebensverhältnisse, die existenzielle Bedürfnisse sichern, sollen die Voraussetzung für Schule, Ausbildung und Arbeit schaffen. Dabei sollen die Bewohner mit Sozialberatung sowie Kinder- und Jugendhilfe unterstützt werden.

Dass ein solches Projekt funktionieren kann, zeigt ein Beispiel aus Berlin. Für das Modellprojekt in der Harzer Straße, Neukölln, hat die katholische Aachener Siedlungs- und Wohnungsgesellschaft im Jahr 2011 acht verwahrloste Häuser gekauft, saniert und Wohnraum überwiegend für Roma geboten. Aber auch Nicht-Roma als Mieter sollen zur Integration beitragen.

Bei einer Auftaktveranstaltung am Montag, 27. Juli, werden Vertreter des Berliner Projekts ihre Arbeit und Erfahrungen im Studierendenhaus vorstellen. Anschließend werden der Förderverein Roma und Anette Mönich von der Initiative Zukunft Bockenheim die Situation in Frankfurt und ihr Vorhaben für ein ähnliches Wohnprojekt schildern. Ziel ist es, Unterstützer zu finden. Laut Brenner hat die Stiftung Erinnerung, Verantwortung und Zukunft (EVZ) bereits zugesagt, sich an dem Projekt finanziell zu beteiligen. Bislang fehlt aber eine geeignete Immobilie.

Der Förderverein hat sich mit seinem Projekt bereits als Wohngruppe für den Kulturcampus Bockenheim beworben und wurde im vergangenen Jahr beim Wettbewerb abgelehnt. Schon zuvor hatte Joachim Brenner gefordert, die ehemaligen Professorenvillen auf dem Campus für Roma zur Verfügung gestellt zu bekommen, aber ist damit gescheitert. Allein Integrationsdezernentin Nargess Eskandari-Grünberg (Grüne) unterstützte das Projekt ideell. Anette Mönich hat für die Ablehnung kein Verständnis: Der Förderverein sei die beste der Gruppen gewesen, die sich beworben hätten, weil er die meiste Erfahrung habe. Nicht zuletzt auch wegen der eigenen Kita werfe der Verein eine hohe „soziale Rendite“ ab.

Unabhängig von seinem Wohnprojekt sucht der Förderverein nach neuen Räumen für seine Arbeit. Bis Jahresende muss er die Büros in der Kaiserpassage räumen, weil der Vermieter das marode Haus sanieren will. Das Vorhaben war bereits beim Einzug vor vier Jahren angekündigt. Zuvor hatte der Verein jedoch vier Jahre lang nach Räumen für seine Beratung, Bildungshilfe und Jugendarbeit gesucht. 450 Quadratmeter stehen dem Verein zur Verfügung zu einem Mietpreis von 7,50 Euro pro Quadratmeter kalt. Nicht nur ähnliche Bedingungen sind für die neuen Räume erwünscht, sondern auch eine günstige Lage: „Wir müssen zentral bleiben, um gut erreichbar zu sein“, sagt Brenner.

>> Ein Haus für Roma, Auftaktveranstaltung, Studierendenhaus Bockenheim, Festsaal, 27.7., Beginn 19 Uhr. Kontakt: foerderverein.roma@t-online.de
 
24. Juli 2015, 10.26 Uhr
Lukas Gedziorowski
 
 
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