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Foto: © Bernd Kammerer
Foto: © Bernd Kammerer

Auf einen Eierlikör mit Udo Lindenberg

Nur keine Panik! Udo kommt!

Wahnsinnig lässig kündigte Panikrocker Udo Lindenberg am Donnerstag seine Stadiontour "Panik Party" an. Im kommenden Juli will er in der Commerzbank Arena fliegend auf Tuchfühlung mit den Fans gehen.
Starallüren sind für andere, Udo Lindenberg hat das nicht nötig. Kumpelhaft geht er mit den Journalisten um, posiert vor den Fotografen in immer wieder neuen Haltungen, singt und nuschelt abwechselnd gut gelaunt vor sich hin und nuckelt genüsslich an seiner Zigarre. Am 18. Juli will der 68-jährige Panik-Rocker die Commerzbank Arena mit einem spektakulären Konzert bespielen. „Das ist ein totaler Flash, dass ich das noch erlebe, auf die alten Tage hatte ich ein bisschen Bammel. Und Angst, dass so Stadionkonzerte zu anonym sind. Aber dank der Technik und dem richtigen Fluggerät gibt es die nötige Intimität“, verrät Lindenberg. „Ich wollte nämlich durchs Stadion fliegen und alle persönlich begrüßen können“, sagt Lindenberg mit einem Bier in der Hand.

„Eine geile Partytime“ erwarte die Zuschauer. „Das Konzert ist wie eine Droge, deshalb brauche ich auch keine Drogen. Ich war ja früher hauptberuflich Trinker. Ich hab nach der Mengenlehre getrunken: Mehr ist mehr.“ Jetzt aber halte er sich mit nächtlichem Joggen fit, sei es an der Alster oder auch am Main. „Die Bühne ist 300 Meter lang und da flitz ich rum. Ich bin nicht nur eine Nachtigall, sondern auch eine Raubkatze,“ sagt er und pafft Zigarre, die ihn in Rauchschwaden hüllt. Ein Gläschen Eierlikör? Da sagt er auch nicht Nein, sondern nur „Auf die sozialistischen Brüderländer!“ und ölt damit seine Stimme für eine kleine Gesangseinlage, für die er eigens die Lindenzwerge – ein Horde Kinder im Lindenberglook – und ein paar Musiker mitgebracht hat. „Hinter dem Horizont“ rockt schon mal in kleiner Runde, im Stadion will er dazu nicht nur eine „1000 Quadratmeter große LED-Leinwand“ auf die Bühne bringen. „Die habe ich im Hyde Park bei den Stones gesehen und wollte die auch – nur größer natürlich.“

Aber Lindenberg wird auch begleitet werden von Tänzern, Sängern, dem Panikorchester (ist klar), Akrobaten, viel Pyrotechnik und Special Effects, von Clueso und vielleicht auch anderen Gästen – so hat in diesem Sommer schon Stefan Raab am Schlagzeug gesessen, Komiker Otto mitgewitzelt, Jan Delay mitgeswingt und Max Herre zu Udos Gesang gerappt. „Es kommt die ganze Panikfamilie“, kündigt der Wahlhamburger an, der wieder seine neongrünen Socken trug. „Damit ich im Dunkeln sehe, wohin ich laufe.“ Im Konzert, so verraten Ausschnitte der vorangegangenen Konzerte, wird ein Schiff auf der Bühne sein (Lindenberg liebt Kreuzfahrten), es wird ein Ufo landen und Außerirdische werden mit Lindenberg tanzen, der selbst auch als Astronaut auftritt und Wege findet, sich in 80 Metern Höhe fortzubewegen.

„Wir sind die Botschafter der guten Laune“, Slogans wie diese sprudeln nur so aus Lindenbergs geschwungenem Mund. Aber politische Statements, die wird es – wie man den Rocker kennt – auch in seinem Konzert geben. Da bekommt auch mal Putin eins ab, da spricht er über religiöse Eiferer und afrikanische Hungersnöte. Partystimmung soll es aber trotz der ernsten Töne geben. „Die Frankfurter gehen doch immer ab wie ein Zäpfchen, genau so wie man sich ein Publikum wünscht“, säuselt der Spätaufsteher, der wie er erzählt, nachts aktiv ist und erst um 14 Uhr die Augen aufschlägt. Wahrscheinlich hat er sich auch zu später Stunde überlegt, welche seiner 600 Lieder aus vier Jahrzehnten er in seiner Show performt. „Da die Auswahl zu finden, war Arbeit.“ Immer noch spricht er von seiner Sängerkarriere als Berufung und Leidenschaft. Und dann sprudeln wieder Sätze aus ihm hervor wie: „Kunigunde spricht die frohe Kunde: Ich komme ins Waldstadion. Das ist für mich ein großer Flash. Yeaaaaah!“

Am 18. Juli 2015 gibt es ab 20 Uhr mehr davon und zwar in der Commerzbank Arena, ab 41,50 Euro. Die Hälfte der Tickets sind schon weg.
 
13. November 2014, 18.43 Uhr
Nicole Brevoord
 
Nicole Brevoord
Jahrgang 1974, Publizistin, seit 2005 beim JOURNAL FRANKFURT als Redakteurin u.a. für Politik, Stadtentwicklung, Flughafen, Kultur, Leute und Shopping zuständig – Mehr von Nicole Brevoord >>
 
 
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