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Sigmund Freud – und Leid

Hessen duldet Demonstranten nicht

Nach nur wenigen Tagen ist die Okkupation des leerstehenden Sigmund-Freud-Instituts in der Myliusstraße schon wieder vorbei. Das Land Hessen traute dem Frieden nicht und setzte die Demonstranten vor die Tür.
Eigentlich waren sich die Besetzer und die Führungsetage des Sigmund-Freud-Instituts einig. Weil das Institut für vergleichende Irrelevanz (IvI) schon bald geräumt werden soll, hatten sich einige Sympathisanten im leerstehenden Instituts-Gebäude in der Myliusstraße 20 niedergelassen. „Besetzung“ ist insofern das falsche Wort für die „Aktion 15.2“, weil sie im Einverständnis mit dem Direktor des Instituts, Rolf Haubl, geschah. Angedacht war, dass die Protestler das Sigmund-Freud-Institut bis Samstag für Seminare, Vorträge und Workshops nutzen können. Das Land Hessen, seines Zeichens Eigner des Geländes, hielt hingegen wenig von der Vereinbarung und löste diese am Montagabend auf.

Gegen 18 Uhr rückte die Polizei in die Myliusstraße aus. Die Demonstranten wurden aufgefordert, das Gebäude umgehend zu räumen. Rolf Haubl war ebenfalls vor Ort. „Wir haben das Wissenschaftsministerium gebeten, den Besetzern Aufschub bis Dienstagnachmittag zu gewähren“, sagt der Direktor. Das Land habe sich jedoch nicht umstimmen lassen. „Dort ist man wohl vom ‚worst-case-Szenario‘ ausgegangen“, so Haubl. Von Krawallen und Chaoten fehlte seit der Besetzung freilich jede Spur. „Wer hier auf Krawall gebürstet ist, dürfte völlig klar sein“, wettert das Aktionsbündnis in einer Pressemitteillung. „Boris Rhein lässt Luft ab und setzt den Repressionsapparat, dem er vorsteht, in Gang.“

Der Aufforderung der Polizei leisteten die Besetzer sofort und freiwillig Folge, verließen das Gebäude friedlich und starteten eine kurze Spontandemo zum Uni-Campus Bockenheim. Dort, im Jügelhaus, finden sie übrigens eine Alternative für die geplanten Veranstaltungen in dieser Woche. Rolf Haubl hat mit den Studenten vereinbart, dass sie den Hörsaal im Ausweich-Quartier des Siegmund-Freud-Instituts bis Samstag nutzen dürfen.

Einen Tag weniger haben die Nutzer des IvI Zeit, um ihr Gebäude zu verlassen. Christian Wolf, Geschäftsführer der Franconofurt GmbH, die das Haus vor gut einem Jahr von der Universität gekauft hat, bietet den Besetzern 10.000 Euro, sollten sie das IvI bis dann friedlich räumen. Die alternative Lösung wäre eine Räumung durch die Polizei. Bisher hat Herr Wolf noch keine Rückmeldung zu seinem Angebot erhalten. "Wir werden am Donnerstag das Geld abheben und hoffen, dass uns die Besetzer einen Termin am Freitag nennen, um es an sie zu übergeben", sagt der Geschäftsführer, der diese Lösung für die beste hält. Müsste die Polizei das Gebäude räumen, würden die Personalien der anwesenden Personen erfasst. "Dann hätten wir die Möglichkeit, diese Personen haftbar zu machen für eventuelle Schäden, Mietrückstände oder ähnliches", sagt Christian Wolf. Mit einem Anruf, einer friedlichen Räumung des Gebäudes und einer Geldübergabe, lasse sich dies vermeiden.
 
19. Februar 2013, 09.28 Uhr
ges
 
 
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