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Goethe-Unibator

Brutkasten für Innovation

Der Informatikprofessor Roberto Zicari betreut das Programm Goethe-Unibator und unterstützt bei der Umsetzung ihrer unternehmerischen Ideen. Ein Gespräch über Innovation und die Risiken der Selbständigkeit.
Journal Frankfurt: Was für Projekte fördert das Unibator-Programm?
Roberto Zicari: Der Goethe-Unibator ist ein so genannter Inkubator. Wir fördern Studierende, Promovierende, Mitarbeiter und Alumni der Universität Frankfurt.

Bevor gefördert wird müssen sich die Projekt-Teams bewerben. Wonach entscheiden Sie als einer der Entscheider beim Unibator-Programm, ob eine Idee gefördert wird?
Die Teams stellen ihre Projekte im Rahmen eines Pitches vor und entwerfen einen Business-Plan. Falls sie das Unibator-Team überzeugen und einen Mentor finden, der sie betreut, werden sie in das Programm aufgenommen.

Welche Art der Förderung bekommen die Unternehmensprojekte durch das Unibator-Programm?
Teil der Förderung ist zunächst das Mentoring durch einen Dozenten. Dieser hat die Möglichkeit Fördermittel zu beantragen, etwa über das Exist-Programm des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie. Das ist gerade für die Entwicklung von Business-Plänen wichtig. Damit können die Teams präzisere Business-Pläne erstellen, wobei die Ausarbeitung bis zu 1,5 Jahren dauern kann. Darüber hinaus haben wir die Möglichkeit Teams an bestimmten Messen teilnehmen zu lassen, etwa beim gemeinsamen Stand verschiedener hessischer Universitäten. Das ist für die Studenten eine gute Erfahrung. Zusätzlich bekommen sie auch verschiedene Schulungen. Über die Uni können wir auch Büroräume zur Verfügung stellen. Auf dem Campus Bockenheim gibt es ein ganzes Stockwerk für Unibator-Projekte. Das ist natürlich von Vorteil für das Business, wenn ein junges Team Kunden und Geschäftspartner in schönen Büroräumen empfangen kann.

Welche Rolle spielt dabei die Wissenschaft?
Es müssen innovative Projekte sein und Innovation geht mit Forschung einher. Aber nicht jede wissenschaftliche Idee eignet sich für eine Unternehmung. Es ist ein Mittelweg notwendig, bei dem wichtige Fragen in einem Lernprozess geklärt werden: Wie kann man von einer Idee in einen Business-Plan übergehen und eine Firma realisieren? Wie ist in der Anfangsphase vorzugehen, nachdem man gegründet hat?

Über welchen Zeitraum erstreckt sich die Unibator-Förderung eines Projektes?
Wir betreuen Teams in der ersten Phase der Gründung. Das heißt wir begleiten jedes Projekt von der Idee über die Business-Plan-Erstellung bis in die Anfangsphase der Gründung. Oft beginnen Teams aber in sehr unterschiedlichen Phasen. Schnelle Teams haben eine konkrete Idee und können bereits in weniger als sechs Monaten gründen. Andere Teams haben eine unklare Idee und brauchen eine Weile, um zu erkennen, ob ihr Business-Plan Potenzial hat. Normalerweise besuchen die Bewerber erst eine Existenzgründer-Vorlesung. Über Lehrveranstaltungen versuchen wir die Studierenden für diese Themen zu sensibilisieren.

Heißt das, dass manche Unibator-Teilnehmer im Laufe ihrer Förderung ihre Business-Pläne so stark verändern, dass etwas ganz anderes dabei herauskommt?
Ja, das ist fast immer der Fall. Man beginnt mit einem Konzept und dieses ändert sich, weil der Mentor einen Vorschlag gibt oder weil die Teilnehmer den Markt besser kennenlernen. Es ist ein Prozess, ein echter Lernprozess. Und daher diese Inkubator-Phase: Man braucht Zeit um eine Idee zu reifen. Nicht jeder Business-Plan entwickelt sich in eine Firma, aber wir haben auch Beispiele erfolgreicher Projekte, wie etwa die diesjährigen Preisträger des Goethe-Innovationspreises Musicfox und Repetico.

Was ist für Sie ein guter Business-Plan?
Da spielen verschiedene Dinge eine Rolle. Bei der Bewertung schauen wir auf den Kosten- und Zeitplan, das Erlösmodell, die Zielgruppe, die Produktkategorie. Um die Risiken zu bewerten sollte das Team auch eine Markt- und Konkurrenzanalyse vornehmen, um rechtzeitig zu erkennen, ob der Markt nicht zu voll ist oder ob es Nischen gibt. Nicht zu vernachlässigen sind auch die fachlichen Kompetenzen des Teams. Es ist immer gut, wenn es im Team einen gibt, der etwas über Finanzen versteht und einen, der mit Technik umgehen kann oder etwas von Psychologie versteht. Die Mentoren verstehen sich hier auch als Vermittler, wenn Team-Mitglieder aus anderen Fachbereichen der Universität erforderlich sind. Ebenso wichtig ist der persönliche Erfahrungshintergrund der Mitglieder. Ideen kommen immer von etwas, aus Erfahrungen, die in der Familie, in der Schule, Uni, im Beruf oder in der Freizeit gemacht wurden. Das ist auch ein ganz wichtiger Teil des Erfolgs von Business-Plänen.

Wie wird das Unibator-Projekt gefördert?
Überwiegend durch die Goethe-Universität Frankfurt. Darüber hinaus gibt es zahlreiche Menschen, die sich freiwillig beteiligen. Sowohl die Mentoren als auch die Jury-Mitglieder arbeiten ehrenamtlich. Es ist beeindruckend, wieviele Menschen sich freiwillig beteiligen. Unibator ist und bleibt aber eine neutrale Plattform.
 
8. November 2013, 11.55 Uhr
Interview: Corina S. Socaciu
 
 
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