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Foto: TCF
Foto: TCF

Rebstöcke und Wolkenkratzer

Frankfurt wird zur Weinmetropole

Ab Mittwoch sorgt der Rheingauer Weinmarkt für gesellige und alkoholgeschwängerte Atmosphäre auf der Fressgass‘. In diesem Jahr markiert er aber auch eine neue Form der Zusammenarbeit: In Zukunft sollen Weinbau und Skyline Hand in Hand vermarktet werden.
Da kommt zusammen, was zusammen gehört: Zum 28. Mal verschmelzen die Weinbauregion Rheingau und die Mainmetropole Frankfurt, um zehn Tage lang den Rebensaft zu feiern. Vom 2. bis zum 11. September macht die Fressgass‘ ihrem Namen wieder alle Ehre, wenn sich 42 Stände, darunter 26 Winzer, mit ihren Produkten auf dem Kopfsteinpflaster ausbreiten und die Straße in ein Schlemmerparadies verwandeln. Die Standplätze sind unter Winzern heiß begehrt, es gibt sogar eine Warteliste, und die teilnehmenden Weingüter wurden von Oberbürgermeister Peter Feldmann persönlich mit ausgewählt. Doch der Rheingauer Weinmarkt ist weit mehr als nur ein Fest, er ist auch ein Symbol der engen Verbindung zwischen Frankfurt und seinem Naherholungsgebiet Rheingau, in das sich schon Frankfurts berühmtester Sohn Goethe und die Paulskirchen-Revolutionäre zurückzogen. Der Frankfurter Lohrberg ist außerdem auch ganz offiziell Teil des Rheingaus und somit dessen äußerster Zipfel – und der produziert immerhin 10000 Flaschen Wein im Jahr.

„Ebbelwei ist das junge Frankfurter Getränk. Früher waren die heutigen Streuobstwiesen einmal Weinlagen“, erklärt Oberbürgermeister Peter Feldmann. Gemeinsam mit der Tourismus+Congress GmbH will er das Image Frankfurts als Weinstadt ausbauen, um so noch mehr internationales Publikum in die Mainmetropole zu locken – die ihren Fremdenverkehr in den letzten zehn Jahren ohnehin schon um hundert Prozent steigern konnte. Dafür war es nötig, und werde es auch weiterhin nötig sein, das Image als unterkühlte Bankenstadt abzuschütteln, erklärt Thomas Feda, Geschäftsführer der Tourismus+Congress GmbH. Mit dem „Wineguide Rheingau & Frankfurt Rhein-Main“, den die Tourismusverbände von Frankfurt und Rheingau-Taunus zusammen mit dem Rheingauer Weinbauverband herausgegeben haben, scheint ein weiterer Schritt in diese Richtung getan und im Juni fand sogar eine Magistratssitzung auf Frankfurts städtischem Weingut in Hochheim statt, dass in Zukunft ebenfalls stärker beworben werden soll. „Wein ist Sympathie, Wein steht für Herzlichkeit, Wein verbindet Menschen“, so Thomas Feda. „Beim Weinmarkt geht es vor allem auch um Kommunikation, Weinliebhaber kommen mit den Winzern und miteinander ins Gespräch.“

Im Gegenzug kann der Rheingau auch vom jungen und trendigen Image der Großstadt profitieren, findet Peter Seyffard, Präsident des Rheingauer Weinbauverbands: „Wir wollen die Modernität der Stadt nutzen und in die Region mitnehmen.“ Der Jahrgang 2014, der auch auf dem Rheingauer Weinmarkt ausgeschenkt wird, sei frisch und habe eine schön Frucht, und dass, obwohl die starken Regenfälle im August und September die Winzer zur Eile bei der Lese und Selektion gezwungen haben. Auch für 2015 stellt Seyffard eine optimistische Prognose: „Der trockene Sommer hat nur an wenigen Orten geschadet, die Reben konnten sich im Großen und Ganzen gut darauf einstellen.“

Auf dem Weinmarkt werden rund 600 Weine aus unterschiedlichen Jahrgängen ausgeschenkt, außerdem gibt es ein buntes kulinarisches Angebot. Neu sind in diesem Jahr argentinische Steaks, auf offenem Feuer gegrillter Flammlachs und das Weingut Dr. Gietz aus Geisenheim. Das Fest wird am Mittwoch um 18 Uhr durch die Rheingauer Weinkönigin Katharina Fladung eröffnet, die in Geisenheim Weinbau studiert und in Begleitung von rund zehn weiteren Wein-Majestäten aus dem Rheingau nach Frankfurt kommen will.

Rheingauer Weinmarkt, 2.–11. September, Fressgass‘ (Große Bockenheimer Straße), täglich 11–23 Uhr

Unser Foto zeigt Thomas Feda, Katharina Fladung und Peter Feldmann
 
31. August 2015, 16.45 Uhr
neb
 
 
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