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Foto: Nicole Brevoord
Foto: Nicole Brevoord

Lage, Lage, Lage

Weniger Leerstand bei Frankfurter Büros

Der Immobiliendienstleister BNP Parisbas Real Estate hat seine Zahlen für den Frankfurter Büromarkt veröffentlicht: Es kam 2014 zu weniger neuen Mietverträgen, der Leerstand schwindet und viel neue Büros gibt es auch nicht.
Zum Jahresende habe es durch Vermietungen einen Aufschwung gegeben, ansonsten sei das vergangene Jahr bei den Bürovermietungen nicht so berauschend ausgefallen, erläuterte Oliver Barth, Geschäftsführer der Frankfurter Niederlassung des Immobiliendienstleisters BNP Parisbas am Dienstag. Der Flächenumsatz von 411 000 Quadratmetern insgesamt sei im Vergleich zum Vorjahr um 17 Prozent zurückgegangen. „Damit verzeichnete Frankfurt das niedrigste Resultat der letzten zwanzig Jahre.“ Gründe für den Umsatzrückgang seien „das nicht leichte konjunkturelle Umfeld“ sowie deutlich weniger Vertragsabschlüsse für Flächen von mehr als 5000 Quadratmeter. Nur 21 Prozent der Abschlüsse seien auf Vermietungen in dieser Größenordnung entfallen. Das Angebot an großflächigen, modernen Neubauflächen sei recht niedrig, „so dass vielen Mietern Alternativen für eine Neuanmietung fehlen.“ Auch das sei ein Grund, warum viele Unternehmen dazu tendierten, auslaufende Mietverträge für zufrieden stellende Büroflächen zu erneuern, beziehungsweise zu verlängern. Für 161 000 Quadratmeter Bürofläche hätten Unternehmen wie IBM, Zürich Versicherung, Deutsche Bank und Ogilvy ihre Verträge verlängert.

Lage, Lage, Lage
Gefragt seien nach wie vor die Citylagen, vor allem im Bankenviertel habe man mit knapp 90 000 vermieteten Quadratmetern ein starkes Ergebnis erzielen können. Hier habe man auch die einzigen Großabschlüsse von über 10 000 Quadratmetern getätigt. Kunden seien etwa die Deutsche Bank AG (32 000 Quadratmeter), die Union Investment (20 500 Quadratmeter)und die Deutsche Bundesbank (15 400 Quadratmeter) gewesen. Größere Umsätze habe man auch in Eschborn und der City West erzielt. Insgesamt habe es 2014 zu wenige Großverträge gegeben, was sich auf den Umsatz niedergeschlagen hat. Weiterhin seien es vor allem Banken und Finanzdienstleister (31 Prozent), die Interesse an Büroflächen hätten. Auf dem zweiten Platz folgten mit knapp 14 Prozent Beratungsgesellschaften.


Leerstand wird abgebaut
Ende 2014 standen knapp 1,81 Millionen Quadratmeter Bürofläche leer, 5 Prozent weniger als im Vorjahr. Rund 44 Prozent der leerstehenden Büroflächen, also 798 000 Quadratmeter, seien modern ausgestattet. Die größten Leerstandsvolumina, insgesamt 242 000 Quadratmeter, finden sich weiterhin in der Innenstadt. Vor allem dort ist mehr Bürofläche modern ausgestattet, genau: 69 Prozent, was sich größtenteils durch noch nicht bezogene Bürogebäude wie etwa den TaunusTurm erklären lässt. Leerstehende Büros finden sich aber speziell in Eschborn (189 000 Quadratmeter), Heddernheim/ Mertonviertel (122 000 Quadratmeter), Niederrad (115 000 Quadratmeter), Neu-Isenburg (99 000 Quadratmeter) sowie im Westend (94 000 Quadratmeter). Insgesamt beträgt die Leerstandsquote 11,4 Prozent. Es seien, so Barth, 152 000 Quadratmeter Leerstandsfläche aus dem Bestand herausgenommen worden, um sie dem Wohnungsmarkt zuzuführen. Im Klartext: Es werden zunehmend Büroflächen in Wohnungen umgewandelt. Ferner würden einige Flächen nicht bei den Leerstandswerten aufgeführt, weil sie dem Markt nicht zur Verfügung stehen, also nicht binnen vier Monaten bezugsfertig sein könnten.

Es steht aber nicht nur immer weniger Bürofläche leer, es werde auch dramatisch weniger gebaut, erläutert Barth. 239 000 Quadratmeter Bürofläche habe sich Ende 2014 im Bau befunden, 46,5 Prozent weniger als im Jahr 2013. „Dies ist mit Abstand das niedrigste Bauvolumen der letzten 20 Jahre.“ Der Anteil der noch vermietbaren Flächen liege bei 46 Prozent. Die Bautätigkeiten beschränkten sich zudem eher auf den Innenstadtbereich.

38 Euro pro Quadratmeter ist Spitze
Die Spitzenmiete in Frankfurt sei trotz aller Veränderung auf dem Markt stabil geblieben und liege weiterhin bei 38 Euro pro Quadratmeter. Ein Preis, der vor allem im Bankenviertel erzielt werde. Im Westend läge die Spitzenmiete immerhin noch bei 37 Euro und in der Innenstadt bei 35 Euro pro Quadratmeter. Insgesamt könne von einer relativ stabilen Mietsituation gesprochen werden. Die Frankfurter Durchschnittsbüromiete liege bei 15,11 Euro pro Quadratmeter und habe sich recht konstant gehalten im Vergleich zum Jahr 2013, wo die Durchschnittsbüromiete bei 15 Euro lag.

Vom Jahr 2015 verspricht sich Barth eine ähnliche, viellicht etwas positiver ausfallende, Bilanz als für 2014. Das Flächenangebot werde sich nicht absehbar vergrößern, entsprechende Baumaßnahmen gebe es nicht und es werde damit gerechnet, dass auch der Leerstand durch die bestehende Nachfrage geringer werde. Dennoch würden 70 Prozent der Interessenten nach Büros mit modernem Standard fragen, also mindestens eine Deckenhöhe von 2,75 Meter sowie Doppel- oder Hohlraumböden und eine Kühlung erwarten. Der Anteil an modernen Flächen läge aber nur bei 44 Prozent. Innenstadtlagen seien aufgrund der guten Infrastruktur, hier seien vor allem S- und U-Bahnanschlüsse und Nahversorgung gemeint gemeint, besonders gefragt. Auch gehe der Trend weg vom 08/15-Büro hin zu Bürolandschaften ohne feste Arbeitsplätze mit Kommunikationszonen. Während in Berlin und München der Büromarkt anzieht, schwächelt - wer hätte das gedacht - der Frankfurter Büromarkt etwas. Aber immerhin: Es gebe - laut Oliver Barth - keine Unternehmen, die den Standort Frankfurt verlassen wollen.
 
14. Januar 2015, 11.43 Uhr
Nicole Brevoord
 
Nicole Brevoord
Jahrgang 1974, Publizistin, seit 2005 beim JOURNAL FRANKFURT als Redakteurin u.a. für Politik, Stadtentwicklung, Flughafen, Kultur, Leute und Shopping zuständig – Mehr von Nicole Brevoord >>
 
 
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