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FDP-Chef Christian Lindner bei der Fuck Up Night

Wir brauchen eine Kultur des Scheiterns

Weltweit die zweitgrößte "Fuck Up Night": Das haben die Frankfurter Veranstalter schonmal nicht versaut. Zum Thema Scheitern hatten sie schließlich einen prominenten Redner eingeladen: FDP-Babo Christian Lindner.
"Ich habe zwei Unternehmen gegründet", sagt Christian Lindner. "Eins war erfolgreich, das zweite war lehrreich". So landet der Bundesvorsitzende der FDP direkt den ersten Lacher an dem Abend. Es soll noch lange nicht der letzte bleiben. Wider Erwarten ist so eine "Fuck Up Night" witzig. Gründer erzählen von ihren unternehmerischen Fehlschlägen im Leben. Hin und wieder schleicht sich schon mal ein bedrücktes Schweigen ein. Das wird aber direkt von den Rednern mit etwas Selbstironie und schwarzem Humor in Luft aufgelöst.

Am Donnerstagabend fanden sich um die 1200 interessierte Hörer im Audimax der Goethe-Universität ein, um der "Fuck Up Night" beizuwohnen. Sie staunten nicht schlecht: Frankfurt sei die zweit größte "Fuck Up Night" weltweit. Liegt das daran, dass es hier besonders viele Verlierer gibt? Vielleicht sind die Menschen in dieser Stadt auch einfach mutiger.

Für zehn Prozent erfolgreicher Startups müsse es neunzig Prozent scheiternde Neugründungen geben, so Christian Lindner. Er muss es wissen. Nicht nur, weil er Mitglied der FDP ist, sondern weil Herr Lindner in seiner Jugend auch Gründer war. Und weil er damit schon einmal richtig gescheitert ist. "Dieses Stigma hält ein Leben lang", so Herr Lindner. Anfang letzten Jahres redete er sich durch eine Wutrede in den Fokus der Medien. In einem Youtube-Video sieht man ihn vor dem Landtag in Düsseldorf sprechen. Dort redet er sich in Rage und kritisiert, dass es in Deutschland keine Kultur des Scheiterns gebe:



Die Stigmatisierung junger, motivierter Menschen mit Ideen sei verheerend. Er selbst werde seit 15 Jahren mit dem Thema des Scheiterns konfrontiert. So würde die Grundvoraussetzung in Deutschland nicht stimmen. Denn wer wagt es Mut, Arbeit und Geld in ein Unternehmen zu stecken, wenn er zu große Angst vor dem Scheitern habe?

Auch andere Redner kommen an diesem Abend zu Wort. "Hallo, ich bin Holger. Und ich bin gescheitert". Ein bisschen wirkt es wie bei den Anonymen Alkoholikern, nur dass wahrscheinlich mehr gelacht wird. Alle Redner tragen es mit Fassung und sind stolz darauf etwas gewagt zu haben in ihrem Leben. Es ist sehr lehrreich für die Zuhörer. Sie erfahren, wie man es besser nicht machen, worauf man achten sollte und wie man sich absichern kann. Zwischendurch gibt es hier und da eine Portion Fachwissen. "Manch andere in meinem Alter besitzen jetzt ein Eigenheim. Ich habe eine Geschichte", so Holger Heinze.
 
4. März 2016, 14.26 Uhr
Tamara Marszalkowski
 
 
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