Newsletter
|
ePaper
|
Apps
|
Abo
|
Shop
|
Jobs
Foto: Bernd Kammerer
Foto: Bernd Kammerer

„Keine Tabula-Rasa-Politik“

Städtebaubeirat will Dondorf-Druckerei erhalten

Der Städtebaubeirat befürwortet den Erhalt der Dondorf-Druckerei als Teil des Kulturcampus. Er fordert Stadt und Land auf, mit den künftigen Nutzern des Gebäudes und der Öffentlichkeit in den Dialog zu treten.
Seit über zwei Monaten steht die ehemalige Dondorf-Druckerei im Fokus der Öffentlichkeit. Vor allem nach der von der Polizei aufgelösten Besetzung des Gebäudes haben sich viele Initiativen, Personen und Gruppen zu der Frage positioniert, ob das geschichtsträchtige Haus in Bockenheim abgerissen oder erhalten werden soll.

Jetzt hat sich auch der Städtebaubeirat der Stadt Frankfurt (STBBR) geäußert. In einem Positionspapier plädieren dessen Mitglieder deutlich für einen Erhalt der Dondorf-Druckerei, die Teil des Kulturcampus werden soll. Das Vorhaben des Max-Planck-Instituts für Empirische Ästhetik, das Gebäude abzureißen und mit rekonstruierter historischer Fassade neuzubauen, lehnt der STBBR ab. Die vielfältigen geschichtlichen Spuren würden so verloren gehen.

Gebäudesubstanz trotz Mängeln erhaltenswert

Das Land Hessen könnte laut STBBR daher als Noch-Eigentümer des Grundstücks und Bauherr eine „Pionierfunktion für die Umbaukultur“ einnehmen. An der Dondorf-Druckerei könne beispielhaft vorgeführt werden, wie Bestände erhalten werden können.

Vorgeschlagen wird daher die Untersuchung der vorhandenen Bausubstanz mit dem Ziel eines weitgehenden Erhalts. Dabei müsse besonderes Augenmerk auf eine CO2-Einsparung gelegt werden. Gemäß des Baukulturberichts 2022/23 zur Neuen Umbaukultur seien sechs Aspekte zu beachten: Die nicht denkmalgeschützte Fassade könnte unter Beibehaltung der sichtbaren Bausubstanz entsprechend wärmegedämmt werden, etwa durch neue Fenster.

Durch das Einbringen von Deckenputzen und Estrichen wie bei vergleichenden Projekten könnten die heute notwendigen Brandschutzklassen erreicht werden. Die Bauaufsicht könnte außerdem die von der Hessischen Landesbauordnung geforderten Brandschutzklassen auf dem Wege der Abweichung oder Befreiung reduzieren.

Mehr Fahrradstellplätze und möglichst gleichbleibende Abstandsflächen

Weiter könnte durch geeignete Ausbaumaßnahmen im Innern ein Schallschutz auch ohne Verlust der Innenraumqualitäten erzielt werden. Auch die Barrierefreiheit würde sich durch kleine Eingriffe wie Niveauanpassungen im Eingangsbereich und kleine Rampen im Gebäudeinnern herstellen lassen.

Abstandsflächen zu anderen Gebäuden würden sich durch eine mögliche zusätzliche Außendämmung mit einer Tiefe von bis zu 40 Centimeter nicht ändern. Tiefere Fassaden könnten dann extra vertraglich geregelt werden. Anhand eines Mobilitätskonzeptes könnte von Parkplätzen nach der Stellplatzsatzung abgesehen werden. Der STBBR fordert vielmehr zusätzliche Fahrradstellplätze.

Gemeinwohlorientierte Quartiersentwicklung statt Tabula-Rasa-Politik

Die alte Druckerei bildet mit dem Depot und der Bibliothek einen urbanen Quartiersplatz und daher kommt ihr laut Städtebaubeirat eine „große städtebauliche Bedeutung“ zu. Die zeitliche Verzögerung in der Entwicklung des Kulturcampus sollte deshalb genutzt werden, um die Planung an aktuelle Rahmenbedingungen anzupassen.

Der angestrebte Kulturcampus sei „die Chance, ein innovatives Projekt eines gemeinwohlorientierten Städtebaus an zentraler Lage in Frankfurt umzusetzen“. Vorhandene Baustrukturen der öffentlichen Hand könnten innovativ und experimentell genutzt werden und sollten nicht einer den Abriss forcierenden „Tabula-Rasa-Politik“ zum Opfer fallen. Zwischennutzungen wie die der Initiativgruppen an der Druckerei könnten „aktivierend“ wirken und ein kreatives Experimentierfeld für zukünftige Nutzer sein.

„Der Prozess zur Neujustierung der städtebaulichen Entwicklung des Kulturcampus sollte nun von Land und Stadt im Dialog mit der Öffentlichkeit und den zukünftigen Nutzer*innen entschieden vorangetrieben werden“, heißt es vonseiten des STBBR.
 
16. August 2023, 06.57 Uhr
Till Geginat
 
Till Geginat
Jahrgang 1994, Studium der Theater-, Film- und Medienwissenschaft an der Goethe Universität Frankfurt, seit November 2022 beim JOURNAL FRANKFURT. – Mehr von Till Geginat >>
 
 
Fotogalerie:
{#TEMPLATE_news_einzel_GALERIE_WHILE#}
 
 
 
Mehr Nachrichten aus dem Ressort Stadtleben
Box-Zirkeltraining an der Messe
Fit werden im Burn
An der Frankfurter Messe eröffnet das Fitnesskonzept Burn. In Clubatmosphäre mit Musik und gedimmte Licht werden hier Box-Kombinationen und Übungen mit dem eigenen Körpergewicht kombiniert.
Text: Lisa Veitenhansl / Foto: © liv
 
 
 
 
 
 
 
Ältere Beiträge
 
 
 
 
19. Mai 2024
Journal Tagestipps
Pop / Rock / Jazz
  • Samora Pinderhughes
    Kunstverein Familie Montez e.V. | 20.00 Uhr
  • Robert Forster
    Zoom | 19.00 Uhr
  • Ioulia Karapataki & Atar tou Tar
    Internationales Theater Frankfurt | 20.00 Uhr
Nightlife
  • Cocoon 25Y
    Blaues Wasser | 12.00 Uhr
  • Gibson loves FitSevenEleven
    Gibson | 23.00 Uhr
  • We Are One Festival
    Schlachthof | 22.00 Uhr
Klassik / Oper/ Ballett
  • Schwanensee
    myticket Jahrhunderthalle | 19.00 Uhr
  • Things have changed – Bob Dylan is not there
    Staatstheater Mainz | 18.00 Uhr
  • Budapest Festival Orchestra
    Alte Oper | 19.00 Uhr
Theater / Literatur
  • Ach Gottsche
    Comedy Hall / Kikeriki Theater | 18.00 Uhr
  • Orlando – Eine Biografie
    Schauspiel Frankfurt | 19.30 Uhr
  • Pärchenabend
    Stalburg Theater | 20.00 Uhr
Kunst
  • Adivasi – Das andere Indien
    Museum Wiesbaden | 11.00 Uhr
  • Wer hat Macht? Körper im Streik
    Frankfurter Kunstverein | 11.00 Uhr
  • Bernd Wolf. Retrospektive
    Stadtmuseum Hofheim am Taunus | 11.00 Uhr
Kinder
  • Lego Mindstorms Sumo-Wettkampf
    Experiminta Science Center | 12.00 Uhr
  • Volker Reiche
    Museum für Kommunikation | 13.30 Uhr
  • Museum in a Box – Wie sieht das Museum der Zukunft aus?
    Museum Wiesbaden | 14.30 Uhr
und sonst
  • Ritterturnier zu Pfingsten
    Ronneburg | 11.00 Uhr
  • Wäldchestag
    Stadtwald | 12.00 Uhr
  • Kloster Eberbach im Mittelalter – eine kleine Zeitreise
    Kloster Eberbach | 15.30 Uhr
Freie Stellen