Mit viel Glück hat die Frankfurter Eintracht am Donnerstagabend die K.o.-Phase der Europa League erreicht. Dass sich die Hessen trotz der eigenen 2:3-Niederlage gegen Vitoria Guimarães freuen durften, haben sie dem FC Arsenal zu verdanken.
Holpriger Weg in die K.o.-Runde „Über eine Niederlage kann man sich nie freuen, aber am Ende des Tages haben wir unser Ziel erreicht“, sagte Hütter. Der Weg zu diesem Ziel war aber holpriger als es sich die Eintracht-Verantwortlichen vorher erdacht hatten. Schon nach acht Minuten gingen die Gäste in einer kuriosen Szene in Führung. Nach einem Foul an Sebastian Rode schienen die Eintracht-Spieler auf einen Pfiff des Schiedsrichters zu warten, doch der ließ die Partie weiterlaufen. Rochinha nutzte die Situation zum 1:0 für die Portugiesen. Danach kamen die Frankfurter besser ins Spiel und erarbeiten sich die ersten guten Torchancen. Gonçalo Paciências Kopfball konnte der portugiesische Torhüter Miguel Silva noch wegfausten (30. Minute), kurz danach kam er aber nicht mehr an den Ball und ließ die Flanke von Danny da Costa ins Tor rollen (31. Minute). Nur sieben Minuten später traf Daichi Kamada nach einer genauen Flanke von Filip Kostic zur zwischenzeitlichen Führung – und alles sah nach einem souveränen Sieg der Eintracht aus. „Das war genau das, was wir während der Woche trainiert haben“, sagte der Trainer zum Führungstreffer, der seiner Mannschaft ansonsten „zu viel Leerlauf“ im Spiel attestierte.
Spannende Schlussphase Nach dem 2:1 erspielte sich die Eintracht kaum noch Torchancen und agierte nicht mehr zwingend genug. Verteidiger Makoto Hasebe bezeichnete sein Team in der zweiten Halbzeit als „zu passiv“ und Mittelfeld-Spieler Danny da Costa war in der Mixed Zone sichtlich aufgebracht ob der Leistung nach der Pause. „Ich hatte nicht das Gefühl, dass wir uns zu sicher waren, wir haben einfach zu viele Fehler gemacht“, sagte der Torschütze. Auch Hütter hatte zunächst keine Erklärung für die Spielweise seines Teams parat. „Ich habe nicht verstanden, warum wir nicht für Entlastung gesorgt und den Sack zugemacht haben“, sagte der Österreicher. Stattdessen wurden die Gäste aus Portugal mutiger und sahen offensichtlich die Chance, wenigstens mit einem Sieg aus dem Wettbewerb auszuscheiden. Innerhalb von zwei Minuten drehten Al Musrati (85. Minute) und Marcus Edwards (87. Minunte) das Spiel zugunsten von Guimarães.
„Wir haben uns nicht mit Ruhm bekleckert“ Und damit begann das große Zittern für die Frankfurter, die über den Zwischenstand im parallel ausgetragenen Spiel zwischen Standard Lüttich und dem FC Arsenal informiert waren. Lange hatten dort die Gastgeber mit 2:0 in Führung gelegen, ehe die Gunners aus London in der Schlussphase der Partie ausgleichen konnten – und damit das Weiterkommen der Frankfurter sicherten. Nur ein weiteres Tor der Belgier hätte das Aus für die Eintracht bedeutet. Als in Lüttich abgepfiffen wurde, die 47.000 Fans im Frankfurter Stadion laut „Europapokal“ anstimmten und somit klar war, dass Standard die Eintracht nicht mehr vom zweiten Platz in der Gruppe verdrängen kann, ist Hütter „ein Stein vom Herzen gefallen“, wie er hinterher bekannte. Nach dem beschwerlichen Weg durch drei Qualifikationsrunden und insgesamt 12 Spielen hat die Eintracht verdient die nächste Runde erreicht. Zwar weniger souverän als im Vorjahr, als die Frankfurter alle Gruppenspiele gewinnen konnten, aber dennoch verdient. „Wir haben die Punkte nicht gestohlen“, sagte auch Hütter zur Bilanz der sechs Gruppenspiele. „Wir haben uns heute nicht mit Ruhm bekleckert; ich bin aber froh und stolz, dass wir im Frühjahr wieder dabei sind“, sagte er. Die nächste Runde des Wettbewerbs, die Runde der letzten 32 Mannschaften, wird am 20. und 27. Februar 2020 ausgetragen. Gegen wen die Eintracht antreten muss, entscheidet sich am kommenden Montag bei der Auslosung in Nyon.