Bei den Männern gab es einen Dreifach-Triumph der Kenianer, bei den Frauen stand die Hessin Fate Tola im Mittelpunkt. Mit einem hervorragenden zweiten Platz wurde sie auch Deutsche Meisterin.
Nicole Nadine Seliger /
Am Sonntag gehörte die Mainmetropole den Läufern aus aller Welt. Passend zum Motto "This is your day" schnürten 27.500 Teilnehmer aus 104 Nationen ihre Schuhe, um beim ältesten deutschen Stadtmarathon dabei zu sein. Bei Sonnenschein und bestem Laufwetter wagten sich alleine 15.850 Läufer auf die kompletten 42,195 Kilometer, nur einmal in der Geschichte des Frankfurter Rennens liefen mehr Teilnehmer die Marathondistanz.
Dreifachsieg der Kenianer Das Hauptrennen am Sonntag war fest in kenianischer Hand: Mark Korir siegte in 2:06:48 vor seinen Landsmännern Martin Kosgey und Cybrian Kotut. Deutscher Meister wurde Marcus Schöfisch auf Platz 16 mit 2:20:08 vor Tobias Schreindl und Jannik Ernst. Für den Topfavoriten Tadesse Tola aus Äthiopien endete das Rennen enttäuschend. Mit der schnellsten Zeit aller Läufer war er angereist und hatte seine Siegambitionen vor dem Rennen klar formuliert. Nach 2:11:52 kam er am Sonntag nur als Fünfter ins Ziel und blieb mehr als sieben Minuten über seiner Bestzeit.
Favoritensieg bei den Frauen Bei den Frauen siegte eine Topfavoritin. Die Äthioperin Mamitu Daska, bereits Siegerin des Frankfurt Marathons 2011, kam nach 2:25:27 ins Ziel in die Frankfurter Festhalle, nur kurz vor der Zweitplatzierten Fate Tola aus Gelnhausen. Die drittplatzierte Kenianerin Sarah Jebet hatte bereits einen Rückstand von 1:30 Minuten auf die Siegerin. Lange Zeit hatte es nach einem deutlichen Sieg der Äthioperin Daska ausgesehen, es schien sogar ein neuer Streckenrekord (2:21:01) möglich. Doch auf den letzten Kilometern hatte die Favoritin große Probleme mit ihrem Magen und verlor so kostbare Zeit.
Fate Tola wird Deutsche Meisterin Nur 15 Sekunden nach ihr erreichte Fate Tola das Ziel, die stark lief und nur um 29 Sekunden ihre persönliche Bestzeit überbot. Mit Platz zwei im Rennen gewann die gebürtige Äthiopierin, die erst seit Juli 2016 für Deutschland startet, die integrierte Deutsche Meisterschaft und unterbot gleichzeitig die geforderte Norm für die Weltmeisterschaft im nächsten Jahr. Ihre Zielzeit von 2:25:42 war zudem die viertschnellste Zeit einer deutschen Marathonläuferin überhaupt. „Als ich im Ziel eine 2:25er Zeit gesehen habe, war ich überrascht. Für mich hat alles gut funktioniert, es war toll“, sagt Fate Tola den Veranstaltern nach dem Rennen. Auf den Plätzen der Deutschen Meisterschaft folgten die Hamburgerin Mona Stockhecke, die ihre Bestzeit um mehr als zwei Minuten unterbieten konnte (2:31:30) und die Triathletin Anne Haug (2:36:13) bei ihrem starken Debüt auf der Marathonstrecke.
Am 29. Oktober 2017 wird der 36. Marathon in der Mainmetropole starten. Die Anmeldung ist ab sofort möglich.
Unser Foto zeigt die Gewinner des Marathons Mark Korir und Mamitu Daska, die dem letzten Sportler (in der Mitte) beim Einlauf in der Festhalle gratulieren.