Newsletter
|
ePaper
|
Apps
|
Abo
|
Shop
|
Jobs
Foto: Bernd Kammerer
Foto: Bernd Kammerer

Besetzung in Bockenheim

Baudezernentin zieht Anzeige zurück – FDP und CDU kritisieren Besetzung

Baudezernentin Sylvia Weber (SPD) hat die von der Frankfurter Stadtverwaltung gestellte Anzeige gegen die Hausbesetzung in der Jordanstraße 3 zurückgezogen. Die Linke und die Grünen solidarisieren sich mit der Besetzung , FDP und CDU üben scharfe Kritik.
Seit dem Wochenende besetzen Aktivistinnen und Aktivisten ein Haus in der Jordanstraße 3 in Frankfurt-Bockenheim, um auf die prekäre Wohnsituation in der Stadt aufmerksam zu machen und die Menschen aus der Nachbarschaft miteinander zu vernetzen. In den ehemaligen Räumlichkeiten des Restaurants Pielok haben sie zu diesem Zweck das Café Rabe eröffnet. „Wir wünschen viel Erfolg und alle die können sollten hin da!“, schrieb dazu Fridays for Future Frankfurt am Samstag, 25. November, auf X (vormals Twitter).

Neben der Frankfurter Ortsgruppe der Klimaschutzorganisation solidarisieren sich auch die Linke, die SPD und die Grüne im Römer mit der Initiative Jordanstraße 3: Bau- und Immobiliendezernentin Sylvia Weber (SPD) habe bereits am Sonntag, 26. November, zugesichert, dass sie das Gebäude nicht räumen lasse und auch keine Strafanzeige stellen werde, berichtet die Frankfurter Allgemeine Zeitung. Ein Strafantrag bei der Polizei sei zunächst dennoch von der Stadtverwaltung gestellt worden, Weber habe ihn am Montag jedoch eigenhändig zurückgezogen.

Hausbesetzung in der Jordanstraße 3: Baudezernentin Weber zieht Anzeige zurück

Eine Entscheidung, die der Grünen-Fraktionsvorsitzende Dimitrios Bakakis begrüßt. Man solle die Situation nicht eskalieren lassen, zumal sich die Besetzerinnen und Besetzer kooperationsbereit zeigten, zitiert die FAZ ihn. „Erneut hat in Frankfurt eine Initiative das Ruder selbst in die Hand genommen und führt sinnlosen Leerstand einer sozialen Nutzung zu“, hieß es am Dienstag, 28. November, vonseiten des wohnungs- und planungspolitischen Sprechers der Linken-Fraktion, Eyup Yilmaz.

Scharfe Kritik kommt unterdessen vom Koalitionspartner FDP: Rechtsdezernentin Stephanie Wüst und Fraktionsvorsitzender Yanki Pürsün kritisieren die mangelnde Koordination und Abstimmung sowohl innerhalb des Magistrats als auch mit den Sozialverbänden und anderen Beteiligten. Beide fordern eine schnellstmögliche Räumung und somit das Ende der Besetzung, deren Auswirkungen enorm seien.

Frankfurter FDP fordert schnellstmögliches Ende der Hausbesetzung

Werde eine Hausbesetzung zur Kenntnis gebracht, müsse die Stadt innerhalb eines kurzen Zeitfensters (meist 48 Stunden) per Strafanzeige zu erkennen geben, diese Besetzung abzulehnen, heißt es in einer Meldung der Partei. Werde dieses Fenster verpasst, sei eine Räumung nur noch über eine sehr aufwändige und für die Stadt kostspielige Klage zu erreichen. Dieser Prozess sei langwierig, stünde einem Verkauf, also einer Reprivatisierung, der Immobilie im Wege und ginge mit Haftungsrisiken für die Stadt, beispielsweise in Sachen Brandschutz, einher. Der Magistrat dürfe sich diesbezüglich „nicht am Nasenring durch die Manege ziehen lassen“.

Die Reaktion aus der oppositionellen CDU fällt ähnlich aus: „Jedoch kann auch ein Pop-Up-Café wie das in der Jordanstraße 3 nicht kaschieren, dass Hausbesetzung eine Straftat ist, gegen die konsequent vorgegangen werden muss“, sagt der Stadtverordnete Thomas Dürbeck in einer Mitteilung und fordert Weber auf, „das schnell zu beenden und das Gebäude endlich einer neuen Nutzung zuzuführen“. Die Stadt könne es sich nicht leisten, Gebäude über Jahre hinweg einfach leer stehen zu lassen. Sein Vorschlag: ein regelmäßiger städtischer Leerstandsbericht – jeweils zum 30. Juni und 30. Dezember eines Jahres – für städtische Liegenschaften, zu dem er den Magistrat per Antrag verpflichten will.
 
30. November 2023, 11.37 Uhr
Sina Claßen
 
Sina Claßen
Studium der Publizistik und des Öffentlichen Rechts an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Seit Oktober 2023 beim Journal Frankfurt. – Mehr von Sina Claßen >>
 
 
Fotogalerie:
{#TEMPLATE_news_einzel_GALERIE_WHILE#}
 
 
 
Mehr Nachrichten aus dem Ressort Politik
Am Freitag vor sowie am Dienstag und Mittwoch nach dem Pfingstwochenende ruft Verdi die Fahrerinnen und Fahrer privater Busunternehmen erneut zum hessenweiten Warnstreik auf. Auch Frankfurt ist betroffen.
Text: Sina Claßen / Foto: © traffiQ
 
 
 
 
 
 
 
Ältere Beiträge
 
 
 
 
18. Mai 2024
Journal Tagestipps
Pop / Rock / Jazz
  • Fabrizio Cammarata
    Nachtleben | 19.00 Uhr
  • Andreas Dorau
    Schlachthof | 20.00 Uhr
  • Peter Kernel
    Hafen 2 | 21.00 Uhr
Nightlife
  • 1001 Queer Oriental Night
    Orange Peel | 23.00 Uhr
  • KukiDance
    Lilium | 21.00 Uhr
  • Tanzhaus West Sommergarteneröffnung
    Tanzhaus West | 23.00 Uhr
Klassik / Oper/ Ballett
  • Die Fledermaus
    Papageno-Musiktheater am Palmengarten | 19.30 Uhr
  • Elektra
    Staatstheater Darmstadt | 19.30 Uhr
  • Emilie
    Staatstheater Mainz | 19.30 Uhr
Theater / Literatur
  • Caroline Wahl
    Kunstverein Familie Montez e.V. | 20.00 Uhr
  • Das Finale – Frankfurt kürt die beste Grüne Soße
    Roßmarkt | 20.00 Uhr
  • Sophia, der Tod und ich
    Staatstheater Mainz | 19.30 Uhr
Kunst
  • Alice Springs. Retrospektive
    Kunst- und Kulturstiftung Opelvillen Rüsselsheim | 14.00 Uhr
  • Hanuta für die Seele
    Neuer Kunstverein Aschaffenburg KunstLANDing | 18.00 Uhr
  • There is no there there
    Museum für Moderne Kunst (MMK) | 11.00 Uhr
Kinder
  • Great Expectations
    Löwenhof | 19.00 Uhr
  • Rotkäppchen
    Galli Theater Frankfurt | 16.00 Uhr
  • Wie siehst du denn aus? Formen in der Natur erkunden und drucken
    Museum Wiesbaden | 10.15 Uhr
und sonst
  • Eintracht Frankfurt – RB Leipzig
    Deutsche Bank Park | 15.30 Uhr
  • Ritterturnier zu Pfingsten
    Ronneburg | 11.00 Uhr
  • Wäldchestag
    Stadtwald | 12.00 Uhr
Freie Stellen