Im Prozess um den Angeklagten Halil D. sagte nun ein weiterer Zeuge aus: Als Ermittler im polizeilichen Staatsschutz kennt er sich mit Bomben aus. Vor Gericht ging es daher um die Frage: Hat ihm das den Blick verstellt?
Tamara Marszalkowski /
Eine Glühbirne, Klebeband und Schrauben. Gegenstände, die beim Bombenbau verwendet werden.
Der Polizeibeamte Lothar B. hat am Mittwoch als Zeuge gegen Halil D. ausgesagt. Er soll an der Vernehmung des Angeklagten beteiligt gewesen sein. Im Vernehmungsprotokoll wird er, so heißt es, nicht erwähnt.
Lothar B. sagt, der Angeklagte habe eine Bombe bauen wollen. In dessen Keller seien lauter Materialien gefunden worden, die dafür hätten missbraucht werden können. Von der großen Menge an Wasserstoffperoxid, dessen Kauf dem Angeklagten schließlich zum Verhängnis wurden, war schon vor dem Prozess die Rede. Die sei zwar auffällig, doch nicht zwingend unüblich, wie aus dem zweiten Verhandlungstag hervorging. Darüber hinaus sei bei ihm, so schildert es nun Herr B., auch Aceton gefunden worden, ein kleines Fläschchen Schießpulver, Batteriesäure und Bremsflüssigkeit. Bestandteile eines Plans, einen Terroranschlag auf das Radrennen am 1. Mai 2015 zu verüben?
Der Angeklagte habe viel an Fahrzeugen gearbeitet. Zwei Koffer mit Utensilien würden "alle möglichen alten Pulver aus Chemieexperimenten" beinhalten, so der Angeklagte laut Vernehmungsprotokoll.
Der Zeuge führte auch besagte Schrauben und eine alte Glühbirne für den möglichen Bau eines Sprengkörpers an. Einen Teil der Glühbirne könne man als Zündvorrichtung verwenden, so der Zeuge. Die Gegenstände kämen aus einer "Krimskramskiste", in der der Angeklagte verschiedene Dinge aufbewahrt habe, heißt es im Vernehmungsprotokoll. Halil D.s Verteidiger Ali Aydin schloss mit der Beobachtung, dass es sich bei den Gegenständen um Alltagsgegenstände gehandelt habe, die jeder zu Hause hätte.
Glühbirnen, Klebeband und Schrauben. Ganz normale Gegenstände.