Redlight goes Charity

Eine Tombola für die Menschen vom Kiez

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Dass die Menschen im Bahnhofsviertel aufeinander achten und in diesem Viertel ein Miteinander herrscht, das andernorts seinesgleichen sucht, ist nichts Neues. Nun jedoch rückt das Viertel so richtig eng zusammen und sammelt für seine Obdachlosen.

mim /

Die kalte Jahreszeit hält langsam Einzug in die Stadt. Die Nächte werden länger. Die Temperaturen sinken schon jetzt in mancher Nacht unter den Gefrierpunkt und in den Haus- und U-Bahneingängen tummeln sich bereits all jene, die vor der Kälte zu flüchten suchen. „300 bis 400 Menschen leben in Frankfurt derzeit auf der Straße“, schätzt Renate Lutz vom Diakoniezentrum Weser5, „und es werden immer mehr.“ Sie sitzen auf der Straße, betteln und frieren, wissen häufig nicht wohin, gerade wenn es richtig kalt wird. Und so wird der Winter für viele Obdachlose in unserer Stadt lebensbedrohlich, denn vielen fehlt es nicht nur an Unterbringungsmöglichkeiten sondern auch an warmer Kleidung.

Auch Claudia Kleck, Geschäftsführerin der Animierbar „My Way“ ist das aufgefallen. Seit vier Jahren arbeitet sie im Bahnhofsviertel und seither beobachtet auch sie, dass von Jahr zu Jahr mehr und mehr Menschen den Winter auf der Straße verbringen. Und so rief sie mit Unterstützung von Fotograf Ulrich Mattner und Renate Lutz vom Diakoniezentrum Weser5 eine bislang noch nie dagewesene Aktion ins Leben: Sie zogen durch’s Bahnhofsviertel und sammelten Preise. Preise für die erste Frankfurter Kiez-Tombola, die am Samstag, den 12. Oktober, im My Way mitsamt einer großen Party unter dem Titel „Redlight goes Charity“ vonstatten gehen und deren Erlös dem Diakoniezentrum Weser5 und damit den hilfsbedürftigen Menschen in unserer Stadt zugute kommen wird. „Ich bin total überrascht, dass die Menschen hier im Bahnhofsviertel so hilfsbereit sind. 95 Prozent der Gewerbetreibenden hier im Viertel, vom Kiosk Yok Yok über den Meisterfriseur Berberi und die Fischrestaurants Alim und Hamsilos bis hin Orlandos High Heel Palace, haben sich sofort bereit erklärt, dabei zu sein und zu helfen“, freut sich Claudia. Und so kamen über hundert Preise zusammen, so bunt und vielfältig wie auch das Bahnhofsviertel selbst, die am Samstagabend für den guten Zweck verlost werden. Für ein Los zum Preis von fünf Euro können die Gäste am Samstagabend großartige Preise abstauben: Von Stadtrundfahrten mit einer Strecht-Limo über Magnum-Champagnerflaschen und liebevoll zusammengestellte Bierkörbchen, Gutscheine für Haarschnitte, High Heels und Beauty-Pakete bis hin zu Übernachtungen inklusive Frühstück in verschiedenen Hotels.

„Thermounterwäsche im Dreierpack, so richtig kuschelig warme, stabile Unterwäsche, kostet 29,90 Euro. Der Hauch von Nichts, in dem Fenster, vor dem das frierende Mädchen bettelnd sitzt, kostet 52 Euro“, sagt Oskar Mahler, Präsident des Gewerbevereins Treffpunkt Bahnhofsviertel und Schirmherr der „Redlight goes Charity“-Aktion. „Reizvolle Dessous haben durchaus ihre Berechtigung und ich finde es gut, dass man sich in unserem Quartier auch in dieser Richtung ausstatten kann. Doch es braucht beides. Die Kleidung, die gegen die Kälte schützt und die Kleidung, die die Lust steigert. Und ich hoffe, dass sich bei der Veranstaltung am Samstag im My Way Menschen finden, die Geld für warme Unterwäsche und Schlafsäcke spenden, für diejenigen, die vor dem Fenster hocken, in denen wir die reizvollen Dinge betrachten und für die, die wir nicht sehen, weil sie sich in kalten Winkeln verkriechen müssen, weil die Stadt nicht genügend Schlafplätze für Obdachlose hat. Anfänge sind gemacht, aber es gibt hier noch viel zu tun.“

Gespendet werden darf natürlich nicht nur auf der Party, die am Samstagabend, den 12. Oktober, ab 20 Uhr im My Way in der Taunusstraße 26 stattfindet, sondern auch direkt auf das eigens für die Aktion eingerichtete Spendenkonto der Aktion „Redlight goes Charity“: My Way UG, Nassauische Sparkasse, Kontonummer: 156040347, BLZ: 510 500 15 - Stichwort Winterhilfe.


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