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Foto: © Bernd Kammerer
Foto: © Bernd Kammerer

Prozess CargoCity Süd

Staatsanwaltschaft will drei Jahre Knast für Ardi Goldman

Die Staatsanwaltschaft hat im Prozess um CargoCity Süd ihr Plädoyer verlesen. Sie fordert eine Haftstrafe von drei Jahren für Investor Ardi Goldman. Makler Uwe S. soll nach ihrem Willen drei Jahre und vier Monate hinter Gitter.
Eine hohe Strafe für den Angeklagten Ardi Goldman forderte die Staatsanwaltschaft bei ihrem Plädoyer im Prozess um CargoCity Süd: drei Jahre Gefängnis. Außerdem soll er eine Verfallszahlung in Höhe von knapp 14 Millionen Euro leisten. Damit sollen Gewinne aus illegalen Geschäften zurückerstattet werden. Als Begründung führte sie auf, dass Goldman Geld für die Vergabe eines Grundstücks in der CargoCity gezahlt hatte, in dem Wissen, dass es sich bei der Zahlung nicht alleine um eine Provision handelt. Der Frankfurter Investor beteuert seit dem ersten Verhandlungstag seine Unschuld.

Für Uwe S. forderte die Staatsanwaltschaft drei Jahre und vier Monate Haft sowie sechs Millionen Euro Verfallszahlung, die der Makler bereits gezahlt hat. Zwar gilt er als zentrale Figur im Prozess, aber er hat gleich zu Beginn der Verhandlung ein umfassendes Geständnis abgelegt. Daher fällt das geforderte Strafmaß nur wenig höher aus als bei Goldman. Auch die angeklagten Projektentwickler Jürgen Harder und Kai B. haben direkt gestanden, das rechnet die Staatsanwaltschaft strafmildernd an – je zwei Jahre auf Bewährung sollen es werden. Für Harder forderte die Staatsanwaltschaft zudem eine Strafe in Höhe von sechs Millionen Euro, für Kai B. in Höhe von einer Million Euro. Für die Geschäftspartner forderte die Staatsanwaltschaft zudem eine Verfallszahlung in Höhe von 6,5 Millionen Euro.

Ein fehlendes Geständnis von Goldman ist nur ein Grund für die hohe geforderte Strafe. Er habe viel kriminelle Energie an den Tag gelegt, hieß es in der Begründung. Er soll 3,6 Millionen Euro Schmiergeld gezahlt haben. Die Staatsanwaltschaft warf dem Investor zudem Rechtsfeindlichkeit vor. Damit spielt sie auf Goldmans Verhalten vor Gericht sowie außerhalb des Gerichtsaals an. Er hat etwa offen Konflikte mit Uwe S. ausgetragen. Der Investor soll den Anwalt des Maklers angespuckt sowie nach dem Unfalltod des früheren Fraport-Managers Volker A. eine böse SMS verschickt haben. Der sinngemäße Inhalt der Nachricht: „Du hast ein Menschenleben auf dem Gewissen, Gott wird dich strafen.“

Weitere Vorwürfe sind: Goldman soll Zeugen manipuliert haben. Auch wird ihm eine zu große Nähe zur Presse zur Last gelegt. Zitiert wurde hier auch aus einem Interview, das der Investor im Juni 2015 dem JOURNAL FRANKFURT gegeben hat. Konkret soll es um folgenden Auszug des Interviews gehen. (Das Heft ist am 19. Juni erschienen)

Werden Sie von den Vorwürfen freigesprochen?
Ich bin zumindest der einzige, der alles dokumentieren kann und will. Schmiergeld habe ich jedenfalls keines gezahlt.

Schadet der Prozess Ihren Geschäften?
Aber ja.

Weil sich viele Menschen von Ihnen distanzieren?
Auch das. Da merkt man mal, wer die wirklichen Freunde sind.

Was sagen Sie den anderen?
Der Pfad der Gerechten ist auf beiden Seiten gesäumt mit Freveleien der Selbstsüchtigen und der Tyrannei böser Männer. Gesegnet sei der, der im Namen der Barmherzigkeit und des guten Willens die Schwachen durch das Tal der Dunkelheit geleitet. Denn er ist der wahre Hüter seines Bruders und der Retter der verlorenen Kinder. Und da steht weiter: Ich will große Rachetaten an denen vollführen, die da versuchen meine Brüder zu vergiften und zu vernichten, und mit Grimm werde ich sie strafen, dass sie erfahren sollen: Ich sei der Herr, wenn ich meine Rache an ihnen vollstreckt habe.

>> Am Dienstag wird die Verhandlung fortgesetzt. Dann hat die Verteidigung von Uwe S. Gelegenheit, ihr Plädoyer zu verlesen.
 
3. November 2015, 06.20 Uhr
Christina Weber
 
 
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