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Ardi Goldman baut in Offenbach

„Wer keine Angst hat, ist ein Narr“

Das Zirkuspferd wird älter und ruhiger, gänzlich die Manege verlassen will es jedoch nicht. Ardi Goldman verabschiedet sich noch lange nicht aus Frankfurt. In Offenbach arbeitet er nun an seiner nächsten Manege.
„Ich gehöre nicht zu den Menschen, die ihr Geld in Frankfurt verdienen und woanders ausgeben.“ Ardi Goldman – Investor, Immobilienentwickler und, ja auch, Künstler. Kaum ein Frankfurter, der seinen Namen nicht kennt. An jeder Ecke, so scheint es, begegnet einem der Name Goldman. Sei es das U.F.O., das früher den Cocoon-Club und heute das Moon13 beherbergt oder das Union-Gelände, das sowohl die Frankfurter Schickeria als auch die Hipster bedient, demnächst auch im neuen Club als Nachfolger des King Kamehameha mit benachbarter Gastronomie (Soul Kitchen von Georg Malandrakis). Das MA*, die Jade-Fabrik, das Hotel 25Hours, die Liste ließe sich fortsetzen.

Zum Beispiel in Form eines, wie er selbst sagt „spektakulären“, Bauvorhabens in Offenbach. Direkt am Hafen gelegen, mit Blick aufs Wasser, entsteht voraussichtlich von April nächsten Jahres an das nächste Projekt, das für 15 Millionen Euro Investitionskosten 4000 Quadratmeter Wohnfläche bieten soll. Und Goldman wäre nicht Goldman, spräche er über sein neuestes Projekt nicht von etwas ganz Besonderem, nie Dagewesenem. „Luv & Lee“ wird es heißen, in Anlehnung an die Begriffe aus der Schifffahrt, welche die dem Wind zu- oder abgewandte Seite des Schiffes bezeichnen. Gebaut wird in Split-Level-Bauweise – Wohnen auf mehreren Ebenen. Angelehnt ist diese Architektur an Entwürfe der Niederländer Jakob Berend Bakema und Johannes Hendrik van den Broek. „So wurde bisher noch nie in Deutschland gebaut. Es ist in seiner Form einzigartig“, sagt Goldman nicht ohne eine Spur von Stolz in der Stimme. „Die Stadt Offenbach wollte unbedingt, dass ich dieses Gebäude baue. Unten kommt eine große Gastronomie rein und wer, wenn nicht ich, kann das am Besten umsetzen? Ich erwarte nicht weniger als einen Architekturpreis.“ Das ist nicht das einzige Projekt, an dem der Investor gerade bastelt. Auch im Gallus soll ein neues Wohngebäude entstehen, ebenso wie ein weiteres Loftgebäude im Stil des U.F.O.s. Kleiner zwar, aber mit ähnlicher Optik.

Doch auch ein Goldman wird älter und erreicht irgendwann einen Punkt, an dem er nicht mehr der „König der Nacht“ sein möchte: „Ich bin ein Stück ruhiger geworden. Meine Gastronomien habe ich alle abgeben und ich bin abends nicht mehr so viel unterwegs, wie früher. Man möchte einfach nicht mehr so ruhe- und schlaflos sein.“ Sich von der großen Bühne ganz zu verabschieden, kommt jedoch noch lange nicht in Frage. „Stellen Sie sich ein Zirkuspferd vor, das lange im Zirkus gearbeitet hat, ein gewisses Alter erreicht hat und dann eine schöne Box bekommt. Es wird gefüttert, gepflegt und bekommt ab und zu etwas Auslauf. Das funktioniert vielleicht ein Jahr, aber dann wird das Zirkuspferd unruhig und denkt sich: Ich kann doch viel mehr. Ich brauche die Manege und ich will meine Kunststücke zeigen. So bin ich.“

Das Risiko ist nicht immer klein. Das zeigte sich bei der Diamantenbörse, wo er, auch unter finanziellen Verlusten, seine Idee einer Wohn- zugunsten einer Büroimmobilie aufgeben musste (unser Foto entstand bei der Vorstellung der ersten Pläne auf dem Dach der Diamantenbörse). Und das war so als er in den Strudel einer staatsanwaltlischen Ermittlung kam, was alleine noch nicht schlimm wäre, schlimmer wog da schon die Berichterstattung in der Bild-Zeitung – eine Vorverurteilung, wie Goldman meint, der vehement bestreitet, das an den Vorwürfen etwas dran sei. Augen zu, weitermachen.

„Ich habe jeden Tag Angst. Wer keine Angst hat, ist ein Narr. Jeder Extremsportler – ob Bergsteiger, Fallschirmspringer oder Surfer – hat Angst. Und das ist gut so, sonst werden sie leichtsinnig.“ Das Geheimnis des Erfolges liege darin, trotz seiner Ängste weiterzumachen: „Überwinde deine Angst. Schaue nie nach hinten. Denke nicht darüber nach: was wäre wenn.“ Sorgen um die Zukunft macht er sich nicht, Wünsche hat er nach wie vor: „Ich wünsche mir, dass ich irgendwann mal dieses Feuer verliere und sage: ich bin zufrieden.“
 
26. November 2013, 11.03 Uhr
Ronja Merkel
 
 
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