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Foto: Harald Schröder
Foto: Harald Schröder

Theater, Kabarett, Musik und Tanz

Neues Konzept für’s Berger Kino

Nach der Nachricht über die Schließung des Berger Kinos stellt Inhaber Harald Metz nun ein neues Konzept vor. Aus dem Kino soll ein Kultur- und Kommunikationszentrum werden, in dem Filme ebenso ein Zuhause finden wie die Frankfurter Theater- und Musikszene.
Die Zeiten des Berger Kinos schienen endgültig vorbei: Im Januar war bekannt geworden, dass Inhaber Harald Metz sein Kino nach der pandemiebedingten Schließung nicht wieder öffnen wird. Jetzt hat Metz ein neues Konzept für die Räumlichkeiten in Bornheim vorgelegt – statt eines gewerblichen Kinos soll dort in Zukunft ein Kultur- und Kommunikationszentrum entstehen. „‚Kultur für alle‘ mag eine hehre Bezeichnung sein für die Revolutionierung des Kulturbegriffs vor über 30 Jahren durch den langjährigen Kulturdezernenten Hilmar Hoffmann. 40 Jahre Berger Kino haben im Grunde nie etwas anderes bedeutet, und so soll es bleiben“, schreibt Harald Metz in seinem Konzept. Es scheint, als solle dieses Credo in Zukunft sogar noch mehr gelebt werden, denn die Pläne von Metz sind vielfältig.

Von Theater und Kabarett bis Live-Musik

So sieht das Konzept, das Metz bereits dem Kulturausschuss der Stadtverordnetenversammlung sowie dem Ortsbeirat 4 vorgelegt hat, eine Mischung aus neuen Programmangeboten und bewährten Konzepten vor. Theater- und Kabarettveranstaltungen, wie es sie bereits in der Vergangenheit im Berger Kino gab, sollen auch in Zukunft Teil des neuen Kultur- und Kommunikationszentrums sein. Dabei wolle Metz mit Initiativen wie dem Ubuntu-Haus und mehreren Stadtteil- und Kindertheatern zusammenarbeiten. Auch Literaturveranstaltungen in Zusammenarbeit mit lokalen Buchhandlungen und die Präsentation von Literaturverfilmungen hat Metz geplant.

Einen großen Teil des Programms sollen Livemusik- und Tanzveranstaltungen einnehmen. Dazu habe man sich die Expertise von Michael Damm, Betreiber des Jazz-Lokals „Mampf“ gesichert und strebe eine Kooperation mit der „Frankfurt Art Bar“ an. Auf diese Weise wolle Metz im Berger Kino eine weitere, kostengünstige Bühne für Livebands, aber auch für Schüler:innen der lokalen Musikschulen und Hochschulen bieten.

Ein „Wiener Kaffeehaus" in Bornheim

Auch die Zusammenarbeit mit Tanzschulen hat Metz geplant. Dafür soll der große Kinosaal teilweise umgebaut werden. Mit einem tanzbaren Parkettboden im vorderen Teil soll der Saal künftig nicht mehr für Kinovorstellungen, sondern auch für Tanzveranstaltungen zur Verfügung stehen. „Während die hinteren Sesselreihen für Kinovorstellungen bestehen bleiben, könnten auf dem Parkett, wenn nicht getanzt wird, Tische und Bestuhlung wie in einem ‚Wiener Kaffeehaus‘ aufgestellt werden“, schreibt Metz. Bei Livemusik von Geige oder Klavier könnte dort Kaffee und Torten ebenso angeboten wie Frühstück. Abends soll sich der große Saal in ein Varieté, einen Theatersaal oder gar einen Club verwandeln können, der an die Varieté-Nachtclub-Atmosphäre der Goldenen Zwanziger erinnere.

Kinovorstellungen sollen auch weiterhin im Programm des Berger Kinos bleiben. Dabei wolle sich Metz aber vor allem auf das Kinder- und Jugendkino sowie auf Filme konzentrieren, die nicht parallel online bei Streaming-Anbietern zu sehen sind. Denn neben den Auswirkungen der Corona-Pandemie macht Metz vor allem die Streaming-Anbieter für die Entwicklung der Kinobranche und Schließung des Berger Kinos als gewerbliches Kino verantwortlich. Um die Leinwand künftig aber nicht ganz im Dunklen zu lassen, könne Metz sich im Rahmen des neuen Konzepts auch vorstellen, Frankfurter Filmfestivals einen Raum zu bieten. Zudem sei es auch möglich eSport-Events in den Sälen des Berger Kinos zu veranstalten. Mit der Frankfurter Eintracht, die seit 2019 eSports im Verein anbietet, sei Metz bereits in Gesprächen.

Belebung der Berger Straße

Die Entwicklung des neuen Konzepts habe bereits vor der Corona-Pandemie begonnen, so Harald Metz. Mit der Nachricht über die Schließung des Kinos habe er eine „Welle der Sympathie“ gespürt, aber auch Bedenken der Bornheimer Einzelhändler:innen entgegengebracht bekommen. „Die Auswirkungen der Schließung des Berger Kinos sind offensichtlich weitreichender als gedacht“, so Metz. Mit dem neuen Konzept wolle er daher auch zu einer Belebung des Platzes um das Bornheimer Uhrentürmchen, direkt vor dem Berger Kino, beitragen. Freiluftveranstaltungen wie Film- und Theatervorführungen oder eine offene Bühne für lokale Autor:innen seien hier ebenso möglich wie Veranstaltungen von Vereinen. So könnte die Berger Straße in diesem Bereich auch generell wieder mehr belebt werden.

Um das Kultur- und Kommunikationszentrum umsetzen und auch langfristig betreiben zu können, müsse das Berger Kino saniert werden. Bereits 2018 hatte Harald Metz eine Sanierung geplant. Wegen der düsteren Aussichten für die Kinobranche habe er sich damals aber dagegen entschieden. Werden die neuen Pläne für das Berger Kino umgesetzt, sollen noch in diesem Jahr die ersten Sanierungsarbeiten durchgeführt werden. Dabei hofft Metz auch auf Zuschüsse vonseiten der Stadt. Für die Arbeiten in diesem Jahr rechnet Metz mit Kosten von etwa 120 000 Euro, in den kommenden Jahren kämen noch mehr Ausgaben für nötige Umbauten hinzu.
 
18. Februar 2021, 13.01 Uhr
Laura Oehl
 
 
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