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Surrealismus-Sommer 2014
Nur für Verrückte
Das Deutsche Filmmuseum und die Mathildenhöhe Darmstadt veranstalten den „Surrealismus-Sommer 2014“. Neben zwei parallelen Ausstellungen können Hobby-Surrealisten in einem Blog ihrem Geist freien Lauf lassen.
Diese Szene ist nichts für Zartbesaitete: Ein Mann nimmt ein Rasiermesser und schneidet damit einer Frau durchs Auge. Das ist Splatterfilm avant la lettre, obwohl der Rest dieses Kurzfilms nach diesem Schock nur in Sachen Absurdität mithalten kann: „Der andalusische Hund“ heißt der Klassiker, den Luis Buñuel und Salvador Dali im Jahr 1929 gedreht haben. Nur eines kommt in dem Film nicht vor: Ein Hund. Der Titel ist genauso willkürlich gewählt wie seine Motive. Und damit ist er ein Meilenstein des surrealistischen Kinos.
Ausgehend von diesem Werk zeigt das Deutsche Filmmuseum vom 25. Juni bis 2. November die Ausstellung „Bewusste Halluzinationen – Der filmische Surrealismus“. Dabei geht es um die Entstehung der Geistesströmung Anfang der 1920er Jahre in Paris und seine schnelle internationale Verbreitung bis zum Beginn des Zweiten Weltkriegs. Gezeigt werden sollen die Wechselwirkungen zwischen Film und Kunst.
Die Ausstellung ist nur ein Teil des Surrealismus-Sommers 2014. Parallel findet in der Mathildenhöhe Darmstadt unter dem Titel „Der Stachel des Skorpions“ eine "temporäre Ausstellungsarchitektur" statt. Vier Gegenwartskünstler sowie zwei Künstlerduos setzen sich in Neuinterpretationen mit Luis Buñuel Film „Das goldene Zeitalter“ („L’Âge d’Or“) auseinander.
Bereits jetzt haben die beiden Kooperationspartner ein gemeinsames Blog gestartet: Unter
surrealismus.deutsches-filmmuseum.de sind alle dazu eingeladen, selbst surrealistische Filme zu drehen, an Traumwelten erinnerde Fotomotive zu sammeln und mit Freunden surrealistische Collagen zu gestalten. Darüber hinaus wird es auf der Webseite möglich sein, das Papier-Falt- und Mal-Spiel „Cadavre Exquis“ zu spielen. Zur Ausstellung wird das „Exponat des Monats“ vorgestellt, man kann aber auch testen, welcher "Surrealismus-Typ" man selbst ist. So soll ein „interaktives Album des Surrealismus in Frankfurt und dem Rhein-Main-Gebiet“ entstehen.
Wer mitmachen will, sollte den Verstand also ausschalten, denn bei diesem Verfahren geht es um die totale Befreiung des Geistes von den Normen. Surrealismus ist, wie André Breton 1924 in seinem Manifest schrieb, „reiner, psychischer Automatismus, durch welchen man (…) den wirklichen Ablauf des Denkens auszudrücken versucht. Denk-Diktat ohne jede Vernunft-Kontrolle und außerhalb aller ästhetischen oder ethischen Fragestellungen.“ Man könnte es auch so sagen: Eine Angelegenheit nur für Verrückte.
Ausgehend von diesem Werk zeigt das Deutsche Filmmuseum vom 25. Juni bis 2. November die Ausstellung „Bewusste Halluzinationen – Der filmische Surrealismus“. Dabei geht es um die Entstehung der Geistesströmung Anfang der 1920er Jahre in Paris und seine schnelle internationale Verbreitung bis zum Beginn des Zweiten Weltkriegs. Gezeigt werden sollen die Wechselwirkungen zwischen Film und Kunst.
Die Ausstellung ist nur ein Teil des Surrealismus-Sommers 2014. Parallel findet in der Mathildenhöhe Darmstadt unter dem Titel „Der Stachel des Skorpions“ eine "temporäre Ausstellungsarchitektur" statt. Vier Gegenwartskünstler sowie zwei Künstlerduos setzen sich in Neuinterpretationen mit Luis Buñuel Film „Das goldene Zeitalter“ („L’Âge d’Or“) auseinander.
Bereits jetzt haben die beiden Kooperationspartner ein gemeinsames Blog gestartet: Unter
surrealismus.deutsches-filmmuseum.de sind alle dazu eingeladen, selbst surrealistische Filme zu drehen, an Traumwelten erinnerde Fotomotive zu sammeln und mit Freunden surrealistische Collagen zu gestalten. Darüber hinaus wird es auf der Webseite möglich sein, das Papier-Falt- und Mal-Spiel „Cadavre Exquis“ zu spielen. Zur Ausstellung wird das „Exponat des Monats“ vorgestellt, man kann aber auch testen, welcher "Surrealismus-Typ" man selbst ist. So soll ein „interaktives Album des Surrealismus in Frankfurt und dem Rhein-Main-Gebiet“ entstehen.
Wer mitmachen will, sollte den Verstand also ausschalten, denn bei diesem Verfahren geht es um die totale Befreiung des Geistes von den Normen. Surrealismus ist, wie André Breton 1924 in seinem Manifest schrieb, „reiner, psychischer Automatismus, durch welchen man (…) den wirklichen Ablauf des Denkens auszudrücken versucht. Denk-Diktat ohne jede Vernunft-Kontrolle und außerhalb aller ästhetischen oder ethischen Fragestellungen.“ Man könnte es auch so sagen: Eine Angelegenheit nur für Verrückte.
11. April 2014, 10.00 Uhr
Lukas Gedziorowski
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