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Foto: Bernd Kammerer
Foto: Bernd Kammerer

Seltener Auftritt auf der Frankfurter Buchmesse

Dan Brown: "Je einfacher eine Story ist, desto besser"

Gut gelaunt und in Plauderlaune präsentierte sich der amerikanische Bestseller-Autor Dan Brown am Donnerstag auf der Buchmesse, um seinen neuen Thriller „Origin“ vorzustellen - und erzählte, warum er von Europa so fasziniert ist.
Öffentliche Auftritte von Dan Brown sind selten. Der Autor, der mit „Sakrileg – The Da Vinci Code“ weltberühmt wurde, gibt nicht viele Interviews und verzichtet auf übliche großangelegte Lesereisen. Umso bemerkenswerter ist sein Kommen zur Frankfurter Buchmesse, anlässlich der Veröffentlichung seines neuen Thrillers „Origin“. Der Pressetermin am Donnerstag und die öffentliche Lesung am Samstag sind die einzigen Live-Auftritte Browns in Deutschland. Sichtlich entspannt und locker beantwortete der Bestseller-Autor im vollbesetzten Konferenzraum auf dem Messegelände die Fragen der anwesenden Journalisten.

Literatur gegen Fake News
Er verriet, dass er die Leser mit seinen Geschichten vor allem zum Nachdenken anregen möchte. „In Zeiten von Fake News sollten die Leute überlegen, woran sie glauben und warum“, sagte er. Die Figuren in seinen Romanen hinterfragen, finden geheime Botschaften und entschlüsseln Codes – eine Leidenschaft des Autors, die ihn schon seit seiner Kindheit begleitet. Seine Eltern weckten diese Faszination ihres Sohnes früh. „Meine Mutter hat Orgel gespielt, mein Vater war Mathematiklehrer – Musik und Mathematik sind beides Sprachen voller Symbole“, sagte er und verriet, wie bei Browns Weihnachten gefeiert wurde. Es galt stets kleine Rätsel zu lösen, die ihn durch die Wohnung führten, bis er schließlich unterm Weihnachtsbaum sein Geschenk gefunden habe. „Das hat großen Spaß gemacht!“, sagte Brown und erklärte auch gleich, warum die Figuren in seinen Thrillern stets mit versteckten Botschaften, Symbolen und Codes konfrontiert werden: „Ich will Bücher schreiben, die ich selbst gerne lesen würde.“

Schnitzeljagd durch Spanien
Sein neuestes Werk „Origin“ ist am 3. Oktober im englischen Original, einen Tag später in deutscher Übersetzung erschienen. Schon jetzt wurde der Thriller in mehr als 50 Sprachen übersetzt und steht auf Platz eins der Spiegel-Bestsellerliste. In „Origin“ schickt Brown erneut Protagonist Robert Langdon auf eine Reise, diesmal geht es für den Symbolforscher nach Spanien. An den Stationen Madrid, Barcelona, Sevilla und Bilbao muss Langdon wie gewohnt Codes knacken und Rätsel im Spannungsfeld von Wissenschaft, Religion und Architektur lösen. Wichtige Rollen spielen diesmal die Sagrada Familia in Barcelona sowie das Guggenheim-Museum im baskischen Bilbao. „Wo kommen wir her? Und wo gehen wir hin?“, sind die zentralen Fragen des fünften Romans mit Langdon in der Hauptrolle. „Ich liebe diesen Kerl“, antwortet Brown auf die Frage eines Journalisten, wie er zu seinem Protagonisten stehe. „Er ist der Mann, der ich gerne wäre. Er ist mutiger als ich“, erzählt er. Trotz der Verfilmungen mit Hollywood-Star Tom Hanks als Hauptfigur, habe er noch immer seinen eigenen Langdon im Kopf.

„Ich liebe Europa“
Dass der Symbolforscher erneut in Europa unterwegs ist, hat einen einfachen Grund: Brown ist von dem „alten Kontinent“ fasziniert. „Ich liebe Europa“, erzählt er. Vor allem die Geschichte, Kunst und Architektur haben es Brown angetan. „Amerika ist ein Land der Konsumenten und hat nur eine kurze Historie“, sagt er über seine Heimat. Leben möchte er aber trotzdem nur dort. Ideen für einen weiteren Roman dürfte Brown am Donnerstag auch gesammelt haben. Obwohl er nicht verriet, ob und wann ein weiteres Buch um Robert Langdon geplant ist, boten die Journalisten ihre Heimatländer gleich als mögliche Handlungsorte an. Wie wäre es mit Russland, Köln, Abu Dhabi oder Polen? „In Rumänien haben wir das zweitgrößte Gebäude der Welt“, warf eine Reporterin ein, eine andere fragte, wann Brown denn erstmals nach China komme. Für einen weiteren Roman würde Brown dann wieder seiner Schreibroutine vertrauen: „Ich lese sehr viel, hauptsächlich non-fiction“, verriet er. Die Frage, ob er sich nun eher als Schriftsteller oder Autor von Bestseller-Literatur sehe, beantwortete Brown am Ende des Pressegesprächs nur indirekt. „Ich bin kein Faulkner oder Dostojewski“, gibt der Autor zu, „je einfacher eine Geschichte ist, desto besser.“

>> Dan Brown liest aus „Origin“ (mit deutscher Übersetzung von Schauspieler Wolfram Koch), Samstag, 14. Oktober, 19 Uhr, Congress Center Messe, Karten ab 24,50 Euro gibt es noch online, bei Hugendubel-Filialen im Rhein-Main-Gebiet und an der Abendkasse
 
13. Oktober 2017, 11.11 Uhr
Nicole Nadine Seliger
 
 
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