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Schenkung für das Historische Museum
„Die Puppen wissen mehr als wir“
Nach über 70 Jahren kehren 13 Handpuppen der ehemaligen Puppenspielerin Liesel Simon zurück nach Frankfurt. Ihre Enkelin hat sie aus Ecuador mitgebracht. Nun sollen sie im Historischen Museum erneut das Publikum begeistern.
Auf dem Tisch einer weißen Tischdecke liegen 13 selbstgemachte Handpuppen. Sie sind erstaunlich gut erhalten. Immerhin haben sie ihre besten Zeiten längst hinter sich. Denn bereits in den 20er Jahren wurden sie in liebevoller Handarbeit von der jüdischen Puppenspielerin Liesel Simon hergestellt. Der „Teufel“ besitzt zum Beispiel noch Hände aus Hühnerbeinen.
Maria Simon-Alvarez ist die Enkelin der ehemaligen Puppenspielerin, die in den Zwischenkriegsjahren zahlreiche Kinder zum Lachen brachte. Für die 66-Jährige ist es eine emotionale Reise in die Heimat ihrer Großmutter. Nach deren Flucht 1941 vor den Nationalsozialisten rettete sie sich und ihre Puppen nach Ecuador. Dass zumindest die Puppen nach all den Jahren zurück in ihr Heimatland gekommen sind, findet Maria Simon-Alvarez richtig. Trotz der tragischen Umstände gehören die Werke ihrer Oma nach Frankfurt, sagt sie. „Wir können die Vergangenheit nicht vergessen, aber wir müssen auch die guten Zeiten in Erinnerung behalten, fügt sie lächelnd hinzu.
Die Handpuppen hätten viele Kinder und Erwachsene glücklich gemacht und das sei schließlich das Wichtigste. „Wahrscheinlich wissen die Puppen mehr als wir“, sagt Simon-Alvarez mit einem Augenzwinkern. Aus diesem Grund sollen sie im Historischen Museum ausgestellt werden. Damit sie weiterhin ihre Funktion als Botschafter der Unterhaltung erfüllen können. Ob mit ihnen künftig wieder gespielt werden kann, ist fraglich. Trotz des guten Zustands sind die Materialien fragil und äußerst sensibel, sagt Museumskuratorin Nina Gorgus.
Das Historische Museum plant Liesel Simon in ihrem neuen Ausstellungshaus im Rahmen der stadtgeschichtlichen Ausstellung „Frankfurt Einst?“ unterzubringen. Für ausreichend Informationen rund um die ehemalige Frankfurterin sorgt die freischaffende Historikerin Hannah Eckhardt. Diese beschäftigt sich seit etwa 15 Jahren mit der Geschichte der jüdischen Künstlerin. Ab 2017 hofft Museumdirektor Jan Gerchow die Exemplare ausstellen zu können.
Am Tag der Schenkung erfährt Maria Simon-Alvarez auch Neues über ihre Großmutter. Zusammen mit Eckhardt schaut sie sich das zentimeterdicke Sammelwerk der Historikerin an und ist erstaunt, dass Liesel Deutschland recht spät verließ. Sie freue sich, dass nach all der Zeit noch so viel von ihr erhalten sei und Liesel nicht in Vergessenheit gerät. Mit den Worten: „Meine Familie ist nun in ihren Händen,“ übergibt Simon-Alvarez schließlich die 13 Einzelstücke an das Museum. Sie selbst kehre noch diese Woche zu ihrer Tochter und Enkelin nach Berlin und besuche Freunde in ganz Europa.
Maria Simon-Alvarez ist die Enkelin der ehemaligen Puppenspielerin, die in den Zwischenkriegsjahren zahlreiche Kinder zum Lachen brachte. Für die 66-Jährige ist es eine emotionale Reise in die Heimat ihrer Großmutter. Nach deren Flucht 1941 vor den Nationalsozialisten rettete sie sich und ihre Puppen nach Ecuador. Dass zumindest die Puppen nach all den Jahren zurück in ihr Heimatland gekommen sind, findet Maria Simon-Alvarez richtig. Trotz der tragischen Umstände gehören die Werke ihrer Oma nach Frankfurt, sagt sie. „Wir können die Vergangenheit nicht vergessen, aber wir müssen auch die guten Zeiten in Erinnerung behalten, fügt sie lächelnd hinzu.
Die Handpuppen hätten viele Kinder und Erwachsene glücklich gemacht und das sei schließlich das Wichtigste. „Wahrscheinlich wissen die Puppen mehr als wir“, sagt Simon-Alvarez mit einem Augenzwinkern. Aus diesem Grund sollen sie im Historischen Museum ausgestellt werden. Damit sie weiterhin ihre Funktion als Botschafter der Unterhaltung erfüllen können. Ob mit ihnen künftig wieder gespielt werden kann, ist fraglich. Trotz des guten Zustands sind die Materialien fragil und äußerst sensibel, sagt Museumskuratorin Nina Gorgus.
Das Historische Museum plant Liesel Simon in ihrem neuen Ausstellungshaus im Rahmen der stadtgeschichtlichen Ausstellung „Frankfurt Einst?“ unterzubringen. Für ausreichend Informationen rund um die ehemalige Frankfurterin sorgt die freischaffende Historikerin Hannah Eckhardt. Diese beschäftigt sich seit etwa 15 Jahren mit der Geschichte der jüdischen Künstlerin. Ab 2017 hofft Museumdirektor Jan Gerchow die Exemplare ausstellen zu können.
Am Tag der Schenkung erfährt Maria Simon-Alvarez auch Neues über ihre Großmutter. Zusammen mit Eckhardt schaut sie sich das zentimeterdicke Sammelwerk der Historikerin an und ist erstaunt, dass Liesel Deutschland recht spät verließ. Sie freue sich, dass nach all der Zeit noch so viel von ihr erhalten sei und Liesel nicht in Vergessenheit gerät. Mit den Worten: „Meine Familie ist nun in ihren Händen,“ übergibt Simon-Alvarez schließlich die 13 Einzelstücke an das Museum. Sie selbst kehre noch diese Woche zu ihrer Tochter und Enkelin nach Berlin und besuche Freunde in ganz Europa.
3. August 2015, 10.53 Uhr
Mona Förder
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