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Der hessische Molière

Wolfgang Deichsel ist tot

Der Frankfurter Autor und Theatermacher Wolfgang Deichsel ist nach langer Krankheit im Alter von 71 Jahren gestorben. Ein großer Verlust für die Fliegende Volksbühne, Barock am Main und die hessische Mundart.
Der „hessische Molière“ Wolfgang Deichsel ist nach langer Krankheit gestorben. 71 Jahre alt ist er geworden. „Seit vielen Jahren war er Dialysepatient, nun hat er den Kampf verloren“, so Schauspieler und Regisseur Michael Quast. „Wir haben unseren Fixstern, unseren wichtigsten Mitarbeiter, unseren Hauptautor, unseren Maßstab verloren. Er hat die Latte hochgelegt und den hohen Anspruch für das Unterhaltungstheater vorgegeben.“

Wolfgang Deichsel wurde 1939 in Wiesbaden geboren. In Marburg und Wien studierte er Germanistik, Kunstgeschichte und Psychologie. Anschließend war er als Schauspieler, Regisseur und Schriftsteller in Berlin, Zürich, Köln, München und Frankfurt tätig. Er war Gründungsmitglied des Verlags der Autoren in Frankfurt, von 1970 bis 1974 Co-Direktor des Frankfurter Theaters am Turm und Mitbegründer des Theaterfestivals "Barock am Main".

Große Anerkennung erhielt er durch seine Übertragungen von Molières Komödien in die hessische Mundart, die seit 2004 beim jährlichen Sommerfestival „Barock am Main“ im Höchster Bolongarogarten gezeigt werden. „Das Mundart-Theater verliert seinen einzigen Gegenwartsautor von Rang“, so Quast. „Es gibt keine vergleichbare Gestalt mit seinem Niveau, denn er hat die hochdeutschen Texte nicht einfach nur mit einem hessischen Zungenschlag versehen, er hat gedichtet.“ 1997 wurde Deichsel mit dem Binding-Kulturpreis ausgezeichnet. Und zu seinem 70. Geburtstag im vergangenen Jahr wurde er bei einem Fest, das die Fliegende Volksbühne veranstaltete, in der Deutschen Nationalbibliothek von Oberbürgermeisterin Petra Roth und Büchnerpreisträger Wilhelm Genazino geehrt. Und auch Michael Quast will Deichsel und sein Lebenswerk in Zukunft ehren. „Er wird unser Fixstern bleiben. Seine Stücke werden wir auch weiterhin auf der Fliegenden Volksbühne und später im Paradieshof aufführen.“
 
9. Februar 2011, 11.32 Uhr
Julia Lorenz
 
 
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