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Bernd Loebe

Opern-Intendant über Kultursparplan: "Fahrlässig und relativ kriminell"

Erst ausgezeichnet, dann abgestraft: Intendant Bernd Loebe kann auf der Pressekonferenz der Oper Frankfurt seinen Ärger nicht ganz verbergen. In der nächsten Spielzeit mussten 1,1 Millionen Euro gespart werden.
Es ist so. Da kommt man gerade aus London, hat mit den Besten der Besten parliert, Ovationen aller Orten, ja, die Oper Frankfurt ist Weltspitze. "Das kleine Frankfurt hat's geschafft", sagt Bernd Loebe. Und erzählt, wie es weiterging: "Dann kommt man zurück und hat Aufsichtsratssitzung. Der Kulturdezernent spricht in höchsten Tönen von der soeben zu Ende gegangenen Preisverleihung." Die Lokalpolitiker klopfen gelassen auf die Tische. "Das ist der Ausdruck von Ekstase", ist sich Bernd Loebe sicher. Die dann folgende vierstündige Sitzung hat zum Thema: Sparen, Konsolidieren. 1,1 Millionen Euro müssen in der kommenden Spielzeit gespart werden, unter anderem weil die Bühnen 30 Prozent der Tariferhöhung im Öffentlichen Dienst selbst tragen sollen. Andere deutsche Städte waren da nicht so knauserig, aber laut Bernd Loebe soll es noch besser kommen. In den kommenden Jahren sollen die Erhöhungen von den Häusern voll getragen werden. "Wenn es so kommt, dann führen wir 2018 als einziges Stück den Lortzing-Zyklus konzertant auf - das wird sicherlich einige freuen, denn Lortzing wird ja nicht so oft gespielt." Der Intendant äußert auch die Befürchung, die Oper könne aufgrund des Spardrucks wieder auf ein Stagione-System umgestellt werden. "Damit ist man in Frankfurt schon einmal erfolgreich gegen die Wand gefahren. Es wieder einzuführen, halte ich für relativ kriminell." Generalmusikdirektor Sebastian Weigle ergänzt: "Dem Haus würde die Seele fehlen." Loebe nennt die Vorschläge fahrlässig, will sich seine gute Laune aber nicht verderben lassen. "Wir werden unseren Spielplan durchhalten." Der Frühbucherrabatt jedoch muss aufgegeben werden, auch bei Gast-Akteuren musste gespart werden. "Hoffentlich so, dass das Publikum es nicht merkt." Was die Aufsichtsratssitzung angeht, so hofft Loebe, dass die Politiker sogleich zu ihren Fraktionen gerannt sind, um zu erzählen, welchen Erfolg die Oper gerade wieder vermelden konnte, und dass die Spardiskussionen nun mal aufhören müssten. "Aber wahrscheinlich ärgern sie sich eher über die Auszeichnung, denn wenn wir nicht so gut wären, hätten sie ein gutes Argument, uns noch weniger zu geben. Diesen Gefallen werden wir ihnen aber nicht tun." Die Spielzeit 2013/2014 ist jedenfalls vollgestellt mit 16 Premieren und insgesamt mehr als 340 Vorstellungen. Die Auslastung der Oper Frankfurt – welche im Einzelmonat Januar 2013 bei 99,7 Prozent lag – hat sich für die noch laufende Spielzeit 2012/13 vorerst bei 87 Prozent eingependelt und liegt damit beim Wert der gesamten vorigen Saison 2011/12. Der Jahresetat der Städtischen Bühnen liegt bei 65,7 Millionen Euro. Auf die Oper Frankfurt entfallen davon 23,4 Millionen Euro sowie ein entsprechender Anteil an den Aufwänden der zentralen Theaterbetriebe (Werkstätten etc.).
 
24. April 2013, 11.51 Uhr
Nils Bremer
 
 
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