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Foto: Tyler Callahan/Unsplash
Foto: Tyler Callahan/Unsplash

Coronavirus

Auf (un)bestimmte Zeit

Das Verbot für Großveranstaltungen zeigt seine Auswirkungen in Frankfurt: Zahlreiche Kulturstätten haben bis 10. April alle ihre Veranstaltungen abgesagt, Schulen schließen und Fraport will seine Mitarbeiter*innen in den unbezahlten Urlaub schicken.
„Wo immer es möglich ist, soll auf Sozialkontakte verzichtet werden“, sagte Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) am gestrigen Donnerstagabend. Alle Veranstaltungen mit über 1000 sowie „nicht notwendige“ Veranstaltungen mit unter 1000 Teilnehmer*innen sollen abgesagt werden. Gestern Nachmittag sprach das Hessische Ministerium für Soziales und Integration ein Verbot von Großveranstaltungen vorerst bis zum 10. April aus. Grund dafür sei eine neue Empfehlung des Robert-Koch-Instituts zum Umgang mit Großveranstaltungen und dem uneinheitlichen Umgang mit den bestehenden Empfehlungen in den Kommunen. „Dieser Schritt wurde notwendig, nachdem sich gezeigt hat, dass unsere Empfehlung durch die Veranstalter und die Gesundheitsämter unterschiedlich interpretiert wird“, erklärte der hessische Gesundheitsminister Kai Klose (Bündnis 90/Die Grünen) die verschärfte Formulierung eines Verbots. Laut Robert-Koch-Institut sind nach dem Stand von gestern Abend 99 Coronavirus-Fälle in Hessen bekannt. Das Hessische Ministerium für Soziales und Integration teiltemit, dass sich von den Betroffenen 15 in Frankfurt befinden.

Oper, Schauspiel und Co. sagen Veranstaltungen ab

Am gestrigen Donnerstagabend teilte das Kulturdezernat mit, dass alle Veranstaltungen in der Oper Frankfurt, im Schauspiel, in der Alten Oper und im Mousonturm bis zum 10. April abgesagt werden. „Die Entscheidung ist mir nicht leicht gefallen, aber die Gesundheit unserer Bürgerinnen und Bürger sowie der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Einrichtungen hat oberste Priorität“, so Kulturdezernentin Ina Hartwig (SPD). Am gestrigen Donnerstagabend gab Hartwig zudem bekannt, dass es ein Verdachtsfall im Caricatura-Museum bei einem Mitarbeiter im Kassenbereich gegeben habe. Am heutigen Freitagmorgen gab es allerdings Entwarnung, der Verdacht konnte nicht bestätigt werden. Bis zur Klärung blieb das Museum geschlossen, kann aber nun vorerst wieder besucht werden. Das Geldmuseum, das dagegen teilte seine vorübergehende Schließung mit. Das Institut für Stadtgeschichte sagte seine Veranstaltungen ab. Auch die Volksbühne im Großen Hirschgraben teilte am heutigen Vormittag mit, dass sie ihren Betrieb bis voraussichtlich Mitte April einstellt. „Die gesamte Kultur- und Veranstaltungsbranche ist im Moment durch den Ausfall von Veranstaltungen in Ihrer Existenz “, so eine Sprecherin der Volksbühne.

Die Fraktion die Linke reichte gestern anlässlich der Veranstaltungsabsagen einen Etatantrag ein, der fünf Millionen Euro aus dem Haushalt 2020 zur „Kompensation von Einnahmeausfällen von Kulturschaffenden und kulturellen Institutionen, deren öffentliche Darbietungen in Frankfurt durch die Corona-Pandemie eingeschränkt oder abgesagt werden müssen“ fordert. Der Deutsche Kulturrat spreche sich für eine Einrichtung von Notfallfonds und eine Kompensation durch Kommunen, Länder und Bund aus. „Um die Frankfurter Kulturszene in ihrer Qualität und ihrem Facettenreichtum zu erhalten, muss die Stadt in einer solchen Ausnahmesituation rasch und unbürokratisch Hilfe leisten“, so die Linke in ihrem Antrag.

Freistellung für Abiturient*innen und Schulschließungen

Das Hessische Kultusministerium entschied sich dafür, Abiturientinnen und Abiturienten des diesjährigen Prüfungsjahrgangs vom regulären Unterricht vom kommenden Montag, den 16. März, bis zu den Osterferien freizustellen. Die Prüfungstermine blieben davon unberührt. Laut des Kultusministeriums haben zudem aktuell sieben Schulen in Hessen aufgrund von Coronavirus-Verdacht geschlossen. Der Verband für Bildung und Erziehung (VBE) in Hessen bemängelt dabei das zu späte Handeln in Hessen, wenn es bereits „konkrete Verdächtsfälle“ oder belegte Fälle gebe. An Schulen kämen ein paar hundert Menschen zusammen, an vielen Schulen deutlich mehr als 1000 Kinder, Jugendliche und Erwachsene. „In dieser Hinsicht gleichen sie also den vielzitierten Großveranstaltungen – und zu Hause haben sowohl die Schüler*innen als auch die Kolleg*innen Familie, von Kleinkindern bis zu (alten) Eltern. Sie also müssen geschützt werden“, so der Landesvorsitzende der VBE Hessen Stefan Wesselnmann.

Die Rhein-Main-Verkehrsgesellschaft (RMV) ergreift Vorsichtsmaßnahmen, indem in einigen Buslinien die Einstiegstür bei den Fahrer*innen geschlossen bleibt. Der Fahrkartenkauf ist deshalb aktuell nicht bei den Fahrer*innen möglich und müsse über die RMV-App getätigt werden oder spätestens beim Umstieg an einer Station mit Fahrkartenautomat. Dies gilt in Frankfurt für alle Buslinien mit zweistelliger Nummer. Die RMV stehe bezüglich etwaiger besonderer Maßnahmen im Bus- und Bahnbetrieb in Abstimmung mit dem Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV).

Fraport: Unbezahlter Urlaub für Beschäftigte

Bei Fraport sei man aktuell dabei, aufgrund des unsicheren Ausblicks erste Sparmaßnahmen umzusetzen. In der ersten Märzwoche seien die Passagierzahlen um 30 Prozent zurückgegangen, deshalb wolle Fraport nur noch betrieblich zwingend notwendige Ausgaben tätigen und die Fluktuation dazu nutzen, „die Personalkosten zu senken.“ Man biete den Beschäftigten an, auf freiwilliger Basis unbezahlten Urlaub oder eine vorübergehende Reduzierung der Arbeitszeit in Anspruch zu nehmen, Kurzarbeit sei in Vorbereitung. „Wir müssen derzeit davon ausgehen, dass sich die starken Verkehrsrückgänge in den nächsten Wochen und Monaten fortsetzen, ohne dass wir Ausmaß und Dauer der Rückgänge verlässlich abschätzen können“, sagte der Fraport-Vorstandsvorsitzender Stefan Schulte. Aktuell könne Fraport keinen konkreten Ausblick für das Gesamtjahr geben, erwarte aber einen deutlich geringeren Konzern-Umsatz am Standort Frankfurt.
 
13. März 2020, 13.08 Uhr
Johanna Wendel
 
 
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