Vor der EZB

Occupy-Camp geräumt

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Die Polizei drückt das gerichtlich bestätigte Camp-Verbot bis Sonntag durch: am Mittwochmorgen wurde Occupy am Willy-Brandt-Platz geräumt. Die Aktivisten leisteten Widerstand - und spritzten mit Farbe.

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Die Räumung des Camps wurde mit einer Sicherheitszone vor der EZB begründet, die während der Blockupy-Protesttage eingerichtet werden sollte. "Dabei geht laut den Unterlagen, die uns vorliegen, die Zone nur bis zum Weg, der durchs Camp führt", sagt Occupy-Sprecher Thomas. Dagegen nur die eine Hälfte des Lagers zu räumen, "hätte mit Sicherheit niemand etwas gehabt." Doch auch die Zeltplätze zu räumen kam für ihn und die anderen Kapitalismuskritiker nicht in Frage - sie kündigten an, Widerstand gegen die Aufforderung zu leisten, das Camp bis 8 Uhr zu räumen. Um 9.18 Uhr fordert die Polizei ein erstes Mal dazu auf, das Camp zu verlassen. Der Aufforderung folgen nur die wenigsten. Nach zwei weiteren Warnungen, eine halbe Stunde, später beginnt sie, die Menschen aus dem Lager zu tragen. Ganz ohne Widerstand geht das natürlich nicht ab: Die Protestler lassen ihre Körper erschlaffen, machen es den Beamten schwer, sie wegzutragen. Einer klammert sich an sein Fahrrad, auf dem er sitzt, und wird schließlich mitsamt dem Drahtesel davon getragen. Als Polizisten mit Farbe aus einem Planschbecken bespritzt werden, geht ein kurzes Raunen über den Platz. Aber alles halb so wild. Mund abputzen! Weitermachen! Gegen 11.30 stieg Aktivist Thomas eine Leiter vom Euro-Zeichen hinab. Er war der letzte Campbewohner.

Der Hessische Verwaltungsgerichtshof in Kassel hatte das Urteil der Frankfurter Vorinstanz bestätigt, nach dem die angeordnete Räumung rechtens ist.


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