Weil die Vorfeldmitarbeiter heute wieder streiken, fallen zahlreiche Flüge am Frankfurter Flughafen aus. Mehr als 280 Flüge wurden bereits abgesagt, ein Streikende ist indes nicht in Sicht.
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Ordner in neonfarbenen Westen fungieren im Terminal 1 als Ansprechpartner. Die Check-in-Schalter sind gut besucht, aber es geht bei unserem Besuch recht ruhg und zivilisiert zu am Frankfurter Flughafen. Der Blick auf die Abflugtafel lässt jedoch erkennen, es sind bereits zahlreiche Flüge annuliert worden, meistens innereuropäische Flüge, etwa nach London, Amsterdam oder Budapest. Doch die Fluggäste scheinen dank der Streikankündigungen gut vorbereitet zu sein.
Mehr als 280 von 1300 üblichen Flügen sind bereits gestrichen worden, weil die Vorfeld-Kontrolleure streiken. Fraport will aber am heutigen Freitag zumindest 50 Prozent aller geplanten Flugbewegungen sicherstellen. Von 8 bis 22 Uhr sollen die Streiks heute anhalten. Bereits gestern waren wegen der Streiks 172 Flüge ausgefallen, davon 80 Landungen und 92 Starts.
In der kommenden Woche sollen die Streiks fortgesetzt werden. Im Tarifstreit der Gewerkschaft der Flugsicherung (GdF) und der Fraport scheinen die Fronten verhärtet. Rund 190 Vorfeld-Kontrolleure sollen in der GdF organisiert sein und sind in der Lage, den Flugverkehr erheblich zu beeinflussen. Nun fordert die Gewerkschaft einen eigenen Tarifvertrag für die Mitarbeiter und verlangt eine spürbare Lohnerhöhung von angeblich mehr als 40 Prozent. Die neue Landebahn dient dabei der Gewerkschaft als Argumentation, bedeutet sie doch eine höhere Personalbeanspruchung – so die Logik der Gewerkschaft. Die GDF will weiter streiken, die Arbeitsniederlegungen jedoch immer 24 Stunden vorher ankündigen.