Gesprayte QR-Codes

Kostspieliges Kunstwerk

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Um Fußgänger auf eine Ausstellung aufmerksam zu machen, hat die Schirn in der Innenstadt QR-Codes gesprayt, über die man auf ihre Website geleitet werden soll - ohne Genehmigung. Eine kostspielige Angelegenheit.

Corinna Hunger /

Die Schirn Kunsthalle geht ungewöhnliche Wege. Am Samstag wird die Ausstellung des amerikanischen Künstlerehepaares Ed und Nancy Kienholz gezeigt. Dafür hat sich die Schirn eine außergewöhnliche Werbeaktion ausgedacht. In der Innenstadt wurden QR-Codes auf die Bürgersteine gesprayt, mit deren Hilfe man, eingescannt mit dem Handy, auf eine Internetseite gelangt. Das Werk „Ozymandias Parade“ ist mit einer Umfrage gekoppelt, deren Ergebnis Einfluss auf die Ausstellungsmotive haben wird und vereint alle für die Kienholz´schen Werke typischen Merkmale: kleinere dreidimensionale Arbeiten, konzeptuelle Werke, aber auch raumfüllende Tableaus zu den Themen Krieg, Macht und Regierung. Die Frage liest sich simpel: Sind Sie mit Ihrer Regierung zufrieden? Mit diesem Werk kreiert das Künstlerpaar eine universelle Möglichkeit zur Kritik am Apparat Staatsmacht. Ob der auf dem Kunstwerk auftretende General, der sinnbildlich auf dem armen Steuerzahler reitet, nämlich ein Yes oder ein No auf der Stirn trägt, wird auf Grund der Umfrageergebnisse entschieden. Problem der Werbeaktion ist nicht nur, dass die Codes so verzerrt sind, dass kaum ein Handy fähig ist sie zu erkennen, sondern auch, dass sie wohl auch von jemandem entfernt werden müssen. Da sie ohne Genehmigung vom Straßenbauamt gesprayt wurden, ist das Ergebnis illegal und muss wieder entfernt werden. Fraglich nur, von wem? „Die Codes auf der Zeil sind auf meinen Auftrag hin bereits von der FES entfernt worden und die Übrigen will die Schirn selber entfernen. Ob das tatsächlich passieren wird, werden wir dann sehen müssen“, so Peter Postleb, Leiter der Stabsstelle Sauberes Frankfurt. Die Kosten für die bereits von der Stadt entfernten Graffitis werde die Schirn aber übernehmen müssen.


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