Die European Business School macht Nägel mit Köpfen. Nach der vorübergehenden Verhaftung von Ex-Präsident Christopher Jahns haben sie ihn gefeuert. Jahns gefällt das nicht und will klagen.
red /
Die private European Business School (EBS) in Wiesbaden kommt einfach nicht zur Ruhe. Nach der vorübergehenden Festnahme von Ex-Präsident Christopher Jahns, hat die Elite-Uni ihm fristlos gekündigt. In einer Mitteilung heißt es, Jahns werde „mit sofortiger Wirkung als Geschäftsführer abberufen, ebenso wird sein Dienstverhältnis mit der EBS aufgelöst“. Und der Vorsitzende des EBS-Aufsichtsrats, Hellmut Albrecht, sagt: „Wir haben uns zu diesem Schritt entschlossen, um vor dem Hintergrund der Ereignisse der letzten Tage negative Auswirkungen auf die Reputation und wirtschaftlichen Schaden von der EBS abzuwenden.“ Nun soll eine Kommission einen neuen Kandidaten für das Amt als Präsident finden.
Doch Christopher Jahns will das nicht auf sich sitzen lassen. Seine Anwälte kündigten an, gegen die Kündigung zu klagen. Jahns wurde am Montag in Frankfurt verhaftet und gegen Auflagen wieder entlassen. Zuvor hatten Beamte des Landeskriminalamtes neun Gebäude durchsucht - darunter das Gebäude der EBS in Wiesbaden und Oestrich-Winkel sowie die Wohnung von Jahn in Frankfurt. Beweismittel wurden sichergestellt.
Jahns soll sein Amt dazu missbraucht haben, sich finanzielle Vorteile zu verschaffen. Öffentliche Gelder habe er in private Schweizer Firmen geschleust. 180 000 Euro seien zu Lasten der Hochschule auf Jahns Firmenkonten gewandert. Dieser streitet alles ab. Lässt seine Ämter aber seit März ruhen.
Auch die Opposition im Landtag schaltet sich in die Affäre rund um Christopher Jahns ein, erhält die Elite-Uni doch Landesgelder für ihren Ausbau. Und so wurde Wissenschaftsministerin Eva Kühne-Hörmann am Mittwoch aufgefordert, die Fördermittel des Landes auf den Prüfstand zu stellen. Die Landtagsfraktion der Grünen forderte mehr Transparenz. Jetzt sollen externe Prüfer die Vorgänge an der Hochschule untersuchen. Bis ein Ergebnis vorliegt, soll kein Geld mehr fließen. Die private Hochschule bekommt vom Land eine Projektförderung für den Aufbau der Law School von 24,7 Millionen Euro. 2009 hat sie bereits 6 Millionen Euro, in diesem Jahr nochmal 11 Millionen Euro bekommen.