Reli für Moslems

Yüksel gegen islamischen Religionsunterricht

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Die Türkisch-Islamische Union Ditib will in Hessen den Religionsunterricht übernehmen, den das Land für Moslems anbieten will. Turgut Yüksel, integrationspolitischer Sprecher der SPD, ist skeptisch.

Jasmin Takim /

Der Frankfurter SPD-Stadtverordnete Turgut Yüksel glaubt nicht, dass die Ditib, die 1984 gegründete „Türkisch-Islamische Union der Anstalt für Religion“, ihre Bindung an die staatlichen Religionsbehörde der Türkei aufgibt. „Deshalb glaube ich, dass die Genehmigung des Antrags durch das Land an diesem Sachverhalt scheitern wird“, so Yüksel. „Es ist nicht akzeptabel, dass sich ein Land in die Bildungsangelegenheiten eines anderen Landes einmischt. Das sieht natürlich auch die Regierungskoalition so.“ Die DITIB hatte schon mehrere Anläufe gestartet, als Träger für den islamischen Religionsunterricht an deutschen Schulen anerkannt zu werden. Erst jetzt, mit gründung eines Landesverbandes, erfüllt die Ditib jedoch die Voraussetzungen und kommt als Gesprächspartner der hessischen Landesregierung in Frage.

Zwar sei ihm die DITIP „sympathischer als andere Gemeinschaften“, weil sie keinem „politisch-missionarischen Auftrag folge“; dennoch plädiert der SPD-Politiker für eine andere Lösung: Islamkunde solle statt islamischem Religionsunterricht künftig auf dem Stundenplan stehen. Yüksel: „Im Religionsunterricht geht es darum, Kinder zu guten Muslimen zu erziehen. Ein Fach Islamkunde, das von staatlich eingestellte Lehrkräften erteilt wird, würde alle Kinder erreichen, auch solche aus säkularen Familien, und ihnen objektives Wissen über Geschichte und Philosophie des Islam vermitteln. Deshalb halte ich nach wie vor die Erteilung einer beschreibenden, aufklärenden, religionskundlichen Islamkunde für den richtigen Weg“, so der Stadtverordnete.

Der hessische Integrationsminister Jörg-Uwe Hahn (FDP) will bis 2014 ein muslimisches Pendant zum christlichen Religionsunterricht an hessischen Schulen etablieren und ist im Gespräch mit der Ditib wie auch der Ahmadiyya-Gemeinschaft, die jedoch bundesweit nur über rund 50 000 Mitglieder verfügt.


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