Black History Month 2022

Geschichte und Lebensentwürfe sichtbar machen

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Im Februar wird in vielen Ländern der Black History Month gefeiert. In Frankfurt finden aus diesem Anlass mehrere Veranstaltungen statt, die von der Initiative Schwarze Menschen in Deutschland (ISD) Frankfurt organisiert wurden.

Jasmin Schülke /

Nach einem ersten bundesweiten Treffen in Wiesbaden war es 1985 soweit: Die Initiative Schwarze Menschen in Deutschland (ISD) gründete Ortsgruppen in Berlin, München, Mainz, Wiesbaden und in Frankfurt, um die Vereinsarbeit regional und lokal zu organisieren. Seit diesen Anfängen setzt sich der Verein für das Empowerment Schwarzer Menschen in Deutschland ein. Was das bedeutet, erklärt Hadija Haruna-Oelker von der ISD Frankfurt: „Wir wollen Geschichten, Perspektiven und Lebensentwürfe Schwarzer Menschen sichtbar machen. Außerdem intervenieren wir bei Fällen von Diskriminierung und Rassismus und beziehen öffentlich Stellung.“ Die ISD verstehe sich nicht als alleinige Vertretung Schwarzer Menschen in Deutschland, sondern ist Teil der sogenannten Black Community vieler rassismuskritischer Menschen, die sich bundesweit in weiteren Organisationen vernetzt haben.

Neben der Vereinsarbeit organisiert die ISD außerdem politische Bildungsarbeit, Empowerment Trainings, Vernetzungstreffen innerhalb des Vereins sowie Kooperationsveranstaltungen mit anderen Initiativen. Ein Highlight ist der Black History Month (BHM), der jedes Jahr im Februar nach US-amerikanischem Vorbild gefeiert wird. Der BHM hat seine Wurzeln in den USA, wo er 1926 ins Leben gerufen wurde. Ziel ist es, die Geschichte, das Schaffen und Wirken Schwarzer Menschen in den Fokus zu stellen. „Er ist auch ein Instrument, um die Rassismuserfahrungen Schwarzer Menschen zu thematisieren, aber vor allem sollen die Aktivitäten selbstbestärken“, so Haruna-Oelker. Die ISD Frankfurt organisiert seit 2013 zum Black History Month ein Veranstaltungsprogramm, das unter einem bestimmten Motto steht. Den Auftakt machte eine Veranstaltungsreihe zur ISD-Kampagne „Stop Racial Profiling“, gefolgt von der Ausstellung „Homestory Deutschland“. 2015 starteten die Storytelling-Salons, die von Hadija Haruna-Oelker kuratiert werden. Es gibt Lesungen, Vorträge, Poetry und Musik.

Veranstaltungen zum Black History Month

In diesem Jahr findet der Storytelling-Salon am Montag, 21. Februar, um 19.30 Uhr in der Jugend-Kultur-Kirche Sankt Peter Frankfurt statt. Das Motto lautet „Schwarz und (…)“. Der Salon thematisiert die Unterschiedlichkeit Schwarzer Menschen, die sich in ihren Geschlechteridentitäten, ihrem Begehren, Glauben, Behinderungen und Nicht-Behinderungen, Einkommensleveln und anderen Merkmalen unterscheiden. Der achte Storytelling-Abend will vielperspektivischen Positionen Platz einräumen und Geschichten aus afrodiasporischen und transnationalen Blickwinkeln erzählen. Zu hören sind persönliche Eindrücke in politischen Kontexten. Die Erzählform soll an die auf dem afrikanischen Kontinent verbreitete Tradition der Oral History erinnern. Eingeladen sind James Atkinson, Hawo Abdulle, Kai Logaric, Betânia Ramos Schröder und Latifah Cengel. Bis Redaktionsschluss war noch nicht klar, ob die Veranstaltung in Präsenz stattfinden kann. Der Salon wird jedoch gestreamt: Aktuelle Informationen finden Sie unter www.sanktpeter.com/angebote

Am Montag, 14. Februar, findet außerdem von 19 bis 20 Uhr eine virtuelle Diskussion statt. Das Thema: „Cultivating Social Change Leadership: Learning from Black History about Building Bridges across Race, Ethnicity and Religion”. Eingeladen ist Layli Maparyan, Professor und Chair of Africana Studies, Wellesley College. Die Veranstaltung wird moderiert von Aisha Camara von der ISD Frankfurt. Anmeldung: https: //de.usembassy.gov/black-history-month-programs/

Weitere Veranstaltungen finden Sie auf der Instagram-Seite der Lokalgruppe der ISD-Frankfurt.

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Dieser Text ist zuerst in der aktuellen Ausgabe (2/22) des JOURNAL FRANKFURT erschienen.

Jasmin Schülke
Jasmin Schülke
Studium der Publizistik und Kunstgeschichte an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Seit Oktober 2021 Chefredakteurin beim Journal Frankfurt.
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