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Zeilnebenstraßen und neue Wohnhochhäuser
Die Transformation der Frankfurter Innenstadt im Audio-Guide
Die City verändert sich: Die Nebenstraßen der Zeil putzen sich nach und nach heraus, neue Wohnhochhäuser entstehen. Mit einem Audio-Guide versucht die Stadt, die Entwicklung erfahrbar zu machen.
Planungsdezernent Mike Josef (SPD) sagt es gerade heraus: "Die Frankfurter Innenstadt ist derzeit eine einzige Baustelle - und wird es die nächsten Jahre auch bleiben." Die offenkundigsten Stellen sind derzeit auf der Zeil zu besichtigen. Die Zeilgalerie ist abgerissen und wird durch einen Neubau ersetzt. Gegenüber entsteht eine neue Passage zum Holzgraben:
Auch in der Nähe der Konstablerwache sind Baumaschinen angerückt. Die Reineckstraße soll zur Fußgängerzone werden – und damit Teil der Zeil. In den wenigen Minuten, in denen die Journalistengruppe mit Mike Josef dort steht ist gut zu beobachten, warum das eine gute Idee ist: Dutzende Autofahrer suchen in der Sackgasse einen Parkplatz – und müssen wieder wenden. "Wir denken, dass in den Parkhäusern der Innenstadt genügend Platz für Autos ist", sagt Mike Josef. Deswegen sollen nicht nur in der Reineckstraße Stellplätze entfallen. Die Nebenstraßen der Zeil sollen mehr und mehr den Fußgängern überlassen werden.
Bauarbeiten in der Reineckstraße in Nähe der Konsti.
Wie das aussehen kann, ist einen Katzensprung entfernt in der Großen Friedberger Straße zu sehen. Im Mai soll die dann neugestaltete Einkaufsstraße offiziell eröffnet werden. Einige Parkplätze werden dann zugunsten von Sitzgelegenheiten für Fußgänger verschwunden sein. Und es werden 16 Stellplätze für Fahrräder hinzugekommen sein. Auch die Grundstückseigentümer waren nicht untätig, das Eckhaus zur Stiftstraße etwa zeigt sich in neuem Antlitz – die Dönerbude im Erdgeschoss macht einen um Welten nobleren Eindruck als zuvor:
Was hier alles passiert, das lässt sich auch in einem neuen Audio-Guide der Stadt erhören. Die MP3-Dateien lassen sich auf der Seite www.talk-walks.de kostenlos herunterladen. Zuhörer, die die Führung voll auskosten, erwartet ein gut dreistündiger Stadtspaziergang zu den Baustellen und Vorhaben der Innenstadt. Sprecher sind Stadtplaner wie der Planungsamtsleiter Martin Hunscher, Architekten wie Jochem Jourdan oder Christoph Mäckler, Immobilienunternehmer Rainer Ballwanz, Pfarrerin Andrea Braunberger-Myers oder die scheidende Kulturamtsleiterin Carolina Romahn. Im Gespräch erklären sie nicht nur ihr Umfeld – sondern auch, was sich dort verändert oder schon verändert hat. Erstellt hat den Guide Bertram Weisshaar. Er glaubt, dass die Audio-Stadtführung einige Jahre halten wird – trotz des steten Wandels, dem die City unterworfen ist. "Wahrscheinlich wird man dann an der einen oder anderen Stelle hören, dass es Veränderungen geben soll – und sie dann schon sehen."
Vorne an der Stiftstraße ist der Umschwung schon zu sehen. Dort entstehen drei neue Wohnhochhäuser. Und auch gegenüber, im hinteren Teil des ehemaligen Turm-Kino-Carrées, sollen bald Wohnungen entstehen. Das Mainova-Service-Center wird dafür wohl weichen – hier rechts im Bild:
60 Meter hoch darf ein Hochhaus hier werden, berichtet Planungsdezernent Mike Josef – und die Investoren seien bereit, 30 Prozent der Flächen für geförderten Wohnungsbau freizugeben. Gegenüber, in den drei Schwestern, liegen die Mieten teilweise 15 Prozent unter der durchschnittlichen Vergleichsmiete. "Damit sind sie für Normalverdiener aber kaum bezahlbar – das wird es in Zukunft nicht mehr geben", kündigt der SPD-Politiker an.
Durchsetzen konnte sich Josef auch beim Deutsche-Bank-Areal. Die Immobilienfirma Groß und Partner realisiert dort vier Hochhäuser, lässt alte Wegebeziehungen wieder aufleben und will Sozialwohnungen bauen – nicht wie einst üblich am Rande der Stadt, sondern an Ort und Stelle. "Das ist schon eine neue Qualität", sagt Josef.
Hier, in der Junghofstraße, endet der Rundgang. Die Bauarbeiten dort, sie werden bald beginnen.
Auch in der Nähe der Konstablerwache sind Baumaschinen angerückt. Die Reineckstraße soll zur Fußgängerzone werden – und damit Teil der Zeil. In den wenigen Minuten, in denen die Journalistengruppe mit Mike Josef dort steht ist gut zu beobachten, warum das eine gute Idee ist: Dutzende Autofahrer suchen in der Sackgasse einen Parkplatz – und müssen wieder wenden. "Wir denken, dass in den Parkhäusern der Innenstadt genügend Platz für Autos ist", sagt Mike Josef. Deswegen sollen nicht nur in der Reineckstraße Stellplätze entfallen. Die Nebenstraßen der Zeil sollen mehr und mehr den Fußgängern überlassen werden.
Bauarbeiten in der Reineckstraße in Nähe der Konsti.
Wie das aussehen kann, ist einen Katzensprung entfernt in der Großen Friedberger Straße zu sehen. Im Mai soll die dann neugestaltete Einkaufsstraße offiziell eröffnet werden. Einige Parkplätze werden dann zugunsten von Sitzgelegenheiten für Fußgänger verschwunden sein. Und es werden 16 Stellplätze für Fahrräder hinzugekommen sein. Auch die Grundstückseigentümer waren nicht untätig, das Eckhaus zur Stiftstraße etwa zeigt sich in neuem Antlitz – die Dönerbude im Erdgeschoss macht einen um Welten nobleren Eindruck als zuvor:
Was hier alles passiert, das lässt sich auch in einem neuen Audio-Guide der Stadt erhören. Die MP3-Dateien lassen sich auf der Seite www.talk-walks.de kostenlos herunterladen. Zuhörer, die die Führung voll auskosten, erwartet ein gut dreistündiger Stadtspaziergang zu den Baustellen und Vorhaben der Innenstadt. Sprecher sind Stadtplaner wie der Planungsamtsleiter Martin Hunscher, Architekten wie Jochem Jourdan oder Christoph Mäckler, Immobilienunternehmer Rainer Ballwanz, Pfarrerin Andrea Braunberger-Myers oder die scheidende Kulturamtsleiterin Carolina Romahn. Im Gespräch erklären sie nicht nur ihr Umfeld – sondern auch, was sich dort verändert oder schon verändert hat. Erstellt hat den Guide Bertram Weisshaar. Er glaubt, dass die Audio-Stadtführung einige Jahre halten wird – trotz des steten Wandels, dem die City unterworfen ist. "Wahrscheinlich wird man dann an der einen oder anderen Stelle hören, dass es Veränderungen geben soll – und sie dann schon sehen."
Vorne an der Stiftstraße ist der Umschwung schon zu sehen. Dort entstehen drei neue Wohnhochhäuser. Und auch gegenüber, im hinteren Teil des ehemaligen Turm-Kino-Carrées, sollen bald Wohnungen entstehen. Das Mainova-Service-Center wird dafür wohl weichen – hier rechts im Bild:
60 Meter hoch darf ein Hochhaus hier werden, berichtet Planungsdezernent Mike Josef – und die Investoren seien bereit, 30 Prozent der Flächen für geförderten Wohnungsbau freizugeben. Gegenüber, in den drei Schwestern, liegen die Mieten teilweise 15 Prozent unter der durchschnittlichen Vergleichsmiete. "Damit sind sie für Normalverdiener aber kaum bezahlbar – das wird es in Zukunft nicht mehr geben", kündigt der SPD-Politiker an.
Durchsetzen konnte sich Josef auch beim Deutsche-Bank-Areal. Die Immobilienfirma Groß und Partner realisiert dort vier Hochhäuser, lässt alte Wegebeziehungen wieder aufleben und will Sozialwohnungen bauen – nicht wie einst üblich am Rande der Stadt, sondern an Ort und Stelle. "Das ist schon eine neue Qualität", sagt Josef.
Hier, in der Junghofstraße, endet der Rundgang. Die Bauarbeiten dort, sie werden bald beginnen.
Web: www.talk-walks.de
24. März 2017, 11.46 Uhr
Nils Bremer
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25. April 2024
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