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Foto: Jörg Hempel (Büro Schneider + Schumacher)
Foto: Jörg Hempel (Büro Schneider + Schumacher)

Wohnen für alle? Wie, zeigt das DAM

Wettbewerb für bezahlbares und gutes Wohnen

Die Stadt, das Deutsche Architekturmuseum und die ABG Frankfurt Holding loben einen Preis für bezahlbares und gutes Wohnen aus. 108 Architektenbüros Büros bewarben sich, drei Entwürfen werden am Hilgenfeld umgesetzt.
Gut und günstig wohnen. In Frankfurt bleibt das für viele Wohnungssuchende ein Traum. Gründe dafür sind bei Neubauten zumindest, die hohen Grundstückspreise und Vorschriften, die die Baukosten in die Höhe schnellen lassen. In Oberrad hat die städtische Wohnungsbaugesellschaft ABG Frankfurt Holding bereits in einem Pilotprojekt versucht, bei einem Neubau gezielt alles wegzulassen, was verzichtbar oder zu kostenintensiv ist, etwa auch Hausflure. Jetzt kosten die ungeförderten Neubauwohnungen 10 Euro pro Quadratmeter, für Frankfurter Verhältnisse toll, für das Budget vieler Menschen aber immer noch viel. Wie also könnte man noch qualitativ hochwertig aber dennoch günstig Wohnungen bauen? Die Stadt Frankfurt hat gemeinsam mit dem Deutschen Architekturmuseum (DAM) und der ABG Frankfurt Holding einen Preis dafür ausgelobt. 108 Architekturbüros aus ganz Europa haben insgesamt 130 bereits realisierte Entwürfe bei dem Call for Projects eingereicht, aus denen ersichtlich wird, wie man beispielsweise in Zürich, München, Amsterdam oder Wien ähnlich vorgegangen ist und dabei „günstigen Wohnraum“ geschaffen hat. Aus den zehn besten Entwürfen, über die eine Jury entschieden hat, sollen nun drei oder vier ausgewählt werden, deren Architekten ihre Ideen dann nochmal auf ein konkretes Grundstück hin am Hilgenfeld in Frankfurt konkretisieren sollen. Am Hilgenfeld, beim Frankfurter Berg, will die ABG Frankfurt Holding insgesamt 850 Wohnungen errichten. $0 Prozent davon gefördert und 15 Prozent für Gemeinschaftliches oder Genossenschaftliches Wohnen. Entlang der Homburger Landstraße sollen die drei (oder vier Siegerentwürfe) mit 120 Wohnungen stehen, die dann den Eingang und gewissermaßen die Visitenkarte des neuen Quartiers markieren sollen.

„Das ist nicht nur ein abstrakter Preis, es geht um eine praxisorientierte Umsetzung. Wir haben hier eine kleine Frankfurter IBA [Internationale Bauausstellung] mit dem Ziel, Europas Kreativität, neue Wohnformen und Bezahlbarkeit zusammenzuführen“, sagt Planungsdezernent Mike Josef (SPD). „Die zehn ausgewählten Entwürfe bringen neue Ideen mit ein, die wir in Frankfurt diskutieren sollten.“ Im Deutschen Architekturmuseum sind alle 130 Entwürfe bis zum 9. September ausgestellt. Zu sehen gibt es da beispielsweise eine Parkplatzüberbauung in München, ein Wohnungsbauprojekt aus Mulhouse in Frankreich, bei dem auch das Klima durch Wintergärten positiv beeinflusst wird, oder ein Terrassenbau in Amsterdam.

„Wohnen für alle ist das Ziel“, sagt DAM-Museumsleiter Peter Cachola Schmal. Da rund acht Prozent der Gesellschaft zur Oberschicht und weitere acht Prozent zur Unterschicht gehöre, müsse man an das weite Feld der Mittelschicht denken, die sich Wohnungen heute teilweise gar nicht mehr leisten könne. „Kaltmieten von 15 Euro pro Quadratmeter sind heute nicht unüblich. Also ziehen die Leute raus aus der Stadt. Und was ist das für eine Stadt, in der sich die arbeitenden Leute ähnlich wie in London und Paris eine Wohnung nicht mehr leisten können?“, so Cachola Schmal.

„Wir sind stolz darauf zehn Büros in die engere Wahl einzubeziehen, darunter auch das Frankfurter Büro Schneider + Schumacher“, sagt ABG-Chef Frank Junker. „Was wir in der Römerstadt an Tradition übernommen haben, wollen wir am Hilgenfeld fortsetzen.“ Aufgabe nun soll es sein, sich dem Baugebiet zu nähern in dem Geiste des jeweiligen Architektenbüros. „Das ist kein normales wettbewerbsverfahren. Wir wollen neue Wohnformen erproben und haben eine Parzellierung, um die Vielfalt in der Architektur darstellen zu können. Die Wohnungen werden alle nicht verkauft“, sagt Mike Josef. Letztlich werde es sich vermutlich um Mietpreise von 10 bis 10,50 Euro handeln, sagt Frank Junker. Der Baubeginn für die drei 8oder womöglich) vier Gewinnerentwürfe wird Ende 2019/ Anfang 2020 sein. Jetzt müssen die zehn Finalisten erstmal ihre Entwürfe ausarbeiten. Im Frühjahr 2019 soll der zweite Teil der Ausstellung dann auch in einem Zuge mit der 100 Jahre Bauhaus-Ausstellung im Deutschen Architekturmuseum zu sehen sein.

Das Bild zeigt übrigens die Wohnhausanlage Podhagskygasse in Wien, die vom in Frankfurt ansässigen Büro Schneider + Schumacher realisiert wurde. Es handelt sich dabei um 2014 entstandene sechs Punkthäuser.
 
17. Mai 2018, 16.17 Uhr
Nicole Brevoord
 
 
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