Die Projektgruppe Philosophicum will über Direktkredite den Kauf und die Sanierung des ehemaligen Uni-Gebäudes finanzieren. Nun sind Kleinanleger gefragt, um die Verträge abzuschließen.

Seitdem im März die Projektgruppe Philosophicum die Zusage von der ABG Frankfurt Holding bekommen hat, das ehemalige Uni-Gebäude für 6,1 Millionen Euro kaufen zu dürfen, ist der Verein auf der Suche nach Finanzierungsmöglichkeiten. Für Kauf und Revitalisierung des denkmalgeschützten Hochhauses sind nach Angaben der Projektgruppe etwa 23 Millionen Euro nötig.

Ein wesentlicher Bestandteil des Eigenkapitals soll aus Direktkrediten kommen, also Krediten, die von Privatpersonen oder Gruppen gegeben werden. Die Projektgruppe kooperiert mit dem Mietshäuser Syndikat, eine nicht-kommerzielle Beteiligungsgesellschaft aus Freiburg, die gemeinschaftliche Wohnprojekte unterstützt und berät. Da Banken nur einen Teil der Investitionskosten finanzieren und vorhandenes Eigenkapital voraussetzen, sind Direktkredite nötig, da sie von der Bank wie Eigenkapital behandelt werden und je höher diese Eigenleistung ist, desto günstiger sind auch die Konditionen der Bank. "Zinsgünstige Direktkredite sind für das Projekt Philosophicum der Schlüssel, um Mieten auf niedrigem Niveau zu ermöglichen", heißt es auf der Seite der Gruppe.

Ein Direktkredit funktioniert so: Zwischen den Geldgebern und der Philosophicum GmbH wird ein Kreditvertrag abgeschlossen. Mitmachen kann jeder, der bereit ist, der Gruppe 500 Euro oder mehr zu leihen und dabei bis zu zwei Prozent Festverzinsung zu bekommen. Da aber eine niedrige Zinsbelastung dauerhaft günstige Mietpreise garantiert und der Projektgruppe ermöglicht, die Bankkredite schneller zu tilgen, ist es den Kreditgebern möglich, den Zinssatz niedriger anzusetzen oder auch auf Zinsen zu verzichten.

"Wir freuen uns auch über Kredite, die für die Bauphase zinslos sind und erst nach Einzug der Mieter regulär verzinst werden", so die Projektgruppe. "Sie können für jedes Jahr aufs Neue entscheiden, ob Sie die Zinsen dem bereits angelegten Betrag zuschlagen oder ausbezahlt haben wollen. Äußern Sie sich nicht, werden die Zinsen erst am Ende der Laufzeit an Sie ausbezahlt." Jeweils nach Ablauf eines Kalenderjahres erhalte man eine Mitteilung über den Kontostand, Ein- und Auszahlungen und gegebenenfalls über Zinserträge.

Der Projektgruppe geht es nicht um Bereicherung, sondern um ein soziales Wohnprojekt, in dem verschiedene Menschen zu günstigen Mieten miteinander leben können. Daher wirbt sie mit der "Möglichkeit einer transparenten, sozialen und nachhaltigen Geldanlage, mit der ein politisch und sozial engagiertes Hausprojekt unterstützt wird". Die Kalkulation sei solide und basiere auf der wirtschaftlichen Ertragskraft des Hausprojekts. Stabile Mieteinnahmen garantierten die "verlässliche Bedienung der Kredite".

>>> Ein Interessiertentreffen der Projektgruppe Philosophicum findet statt am 22. Mai im Stadtteilbüro Bockenheim, Leipziger Straße 91. Beginn: 17.30 Uhr. Mitglieder der Projektgruppe informieren über das Philosophicum, beantworten Fragen zum Projekt und dem aktuellen Stand. Am Wohnen interessierte können hier die Aufnahme in den Verein beantragen, die Voraussetzung für einen späteren Einzug ist. Weitere Infos gibt es auf der Homepage der Initiative.