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Das sagt der Immobilienbesitzer

"Das Bahnhofsviertel wird in zehn Jahren nicht mehr aussehen wie heute!"

Wie bedrängt sich ein Mieter in einem Haus fühlt, dass saniert wird, haben wir anhand von Laura Di Salvo vorgestellt. Wir fragten aber auch den Projektentwickler, was er mit dem Objekt vorhat und worin der Reiz liegt.
„Sanierung und Umbau eines Kulturdenkmals“ – so beschreibt Architekt Ralf Teschauer eben das Projekt in der Münchener Straße, in dem die Moderatorin Laura Di Salvo wohnt. Teschauer ist Geschäftsführer der Projektgesellschaft, die sich mit der gefragten Immobilie befasst. „Das Haus stammt ungefähr aus dem Jahr 1893, es handelt sich dabei um ein Kulturdenkmal mit all seinen Vor- und Nachteilen. Im Erdgeschoss befinden sich drei gewerblich genutzte Flächen, ansonsten gibt es pro Etage zwei, also insgesamt acht Wohnungen.“ Aus den Flächen oben im Haus sollen laut dem Architekten zwei Maisonettewohnungen, die in den Spitzbodenbereich ragen, entstehen. „Wir sanieren das ganze Haus: die Bleirohre wurden alle ausgetauscht, die Holzfenster werden nach den Vorgaben des Denkmalamtes erneuert, die Bäder gefliest, die sanitären Anlagen und die Elektrik den heutigen Ansprüchen angepasst.“ Anfang des Jahres habe er mit der Sanierung begonnen, derzeit sei man mit der Dachsanierung beschäftigt. Kürzlich sei es zu einem Wassereinbruch oben im Dach gekommen. Dass dabei die Bausubstanz gelitten habe, „das ist sicherlich schade, aber nicht so schlimm. Wir haben sehr heftige Regenfälle gehabt und man kriegt das Dach nicht so zu, wie man es möchte.“ Sicher sei der Wasserschaden vom Wochenende der ursprünglichen Idee der Sanierung des Kulturdenkmals zunächst temporär gegenläufig, aber das trockne ja auch wieder. „Wir werden morgen die Feuchtigkeit messen und dementsprechend handeln. Wir kommen morgen mit dem Statistiker ins Haus“, kündigt Teschauer am Dienstag an, „ich hab noch keinen Überblick über den Schaden.“

Der Architekt berichtet, das Haus sei aufgeteilt und werde teilweise verkauft. „Es sind schon Wohnungen verkauft, auch welche, die vermietet sind. Ich hab mich dafür eingesetzt, dass die drei Parteien darin wohnen bleiben können bei gleicher Miete. Was der Käufer aber langfristig macht, und ob er die Miete irgendwann erhöht, darauf habe ich dann keinen Einfluss mehr.“ Die leerwerdenden Wohnungen sollen saniert werden.

„Für uns ist jedes Objekt eine Investionsart, wo wir eine Gewinnerzielung machen können. Das Bahnhofsviertel ist gefragt. Da sind die Einkaufspreise ziviler als im Westend“, gibt der Geschäftsmann unumwunden zu. „Die Bewohner des Viertels, die längere Zeit dort leben, finden den Strukturwandel nicht ganz so toll, wobei viele unserer Interessenten tatsächlich aus dem Viertel stammen. Die im Viertel wohnen, wollen da bleiben, ist mein Eindruck,“ sagt Teschauer auf die Frage, ob solche Vorgehensweisen nicht eine Verdrängung der dort lebenden Bewohner zur Folge hat. „Die Stadt subventioniert den Umbau von leerstehenden Ladenflächen zu Wohnungen und fördert teilweise die Sanierung. Und Sanierung bedeutet nun mal gleichzeitig einen höheren Mietpreis.“ Die Preise für die Wohnungen seien recht unterschiedlich, so würden für die Wohnung im Dachgeschoss mit Dachterrasse und Skylineblick – dort wo jetzt die blaue Plane hängt – 6000 Euro pro Quadratmeter aufgerufen. Im 1. Obergeschoss seien hingegen etwa Wohnungen für 4000 Euro pro Quadratmeter erhältlich. „Das ist halt ein langfristiges Investment.“

Die Aufwertung des Bahnhofsviertels sieht Teschauer ganz nüchtern: „Es ist ein klarer Trend, dass das Bahnhofsviertel in zehn Jahren leider nicht mehr das ist, was es heute ist. Aber irgendeine Kröte muss man immer schlucken. Nehmen Sie den Run auf Offenbach oder das Nordend, das hätte man vor ein paar Jahren auch nicht geglaubt. Das ist halt leider so.“

Lesen Sie weiter:
Die Geschichte von Laura Di Salvo
Was das Stadtplanungsamt zur Gentrifizierung sagt
 
28. August 2013, 00.13 Uhr
Nicole Brevoord
 
 
Fotogalerie:
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Text: Katja Thorwarth / Foto: AdobeStock/ Heino Pattschull
 
 
 
 
 
 
 
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