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Zwei Nigerianer erschossen

Archäologen der Goethe-Uni in Nigeria entführt

Zwei Wissenschaftler der Goethe-Universität wurden in Nigeria entführt. Bisher ist unklar, wer für die Tat verantwortlich ist. Zwei nigerianische Mitarbeiter wurden getötet beim Versuch die Wissenschaftler zu retten.
Zwei Wissenschaftler der Goethe-Universität wurden, laut afrikanischer Medienberichte zufolge, am Mittwoch in der Nähe von Kagarko in Kaduna, Nigeria entführt. Der Archäologe aus Frankfurt leitete ein vierköpfiges Forschungsteam, das nach Relikten der Nok-Kultur grub. Augenzeugen zufolge, sei der Angriff aus dem Busch heraus gestartet worden. Die beiden weiblichen Mitglieder des Teams wurden von den Entführer verschont. Die Entführer hätten, laut des Zeugenberichts, zur Warnung in die Luft geschossen, bevor sie die beiden Männer entführt haben. Drei nigerianische Mitarbeiter folgten den Entführern in den Busch. Zwei von ihnen wurden jedoch von den Entführern erschossen, der Dritte wurde lebensgefährlich verletzt.

In Kaduna habe es in letzter Zeit viele Zwischenfälle gegeben, sagt Jeremy Gaines. Er ist Koordinator der Nigerianisch-Deutschen Energiepartnerschaft und ist seit 1993 regelmäßig in Nigeria. Er wisse zwar nicht, ob es in diesem Fall um Lösegeld gehe. Doch es habe dort öfter Zwischenfälle dieser Art gegeben, bei denen bewaffnete nomadische Kuhhirten Menschen entführt hätten, um Geld zu verdienen. Sie würden seit Jahrhunderten ihr Vieh von Norden nach Süden treiben, um es dort zu verkaufen. Dabei gerieten sie immer wieder mit sesshaften Bauern aneinander. Es handele sich bei Kaduna um einen relativ ärmlichen Teil des Landes. Der Gouverneur von Kaduna, Nasir Ahmad el-Rufai, möchte bereits seit längerer Zeit Drohnen einsetzen, um die soziale Sicherheit zu gewährleisten. Die Region ist durch ihre große Fläche sehr unübersichtlich.

Allgemein würden sich die bereits bestehenden Konflikte in Nigeria verschärfen, so Nina Müller, Wissenschaftlerin am Leibniz Institut Hessische Stiftung Friedens- und Konfliktforschung. Das läge einerseits an der wirtschaftlichen Situation im Land, die sich unter anderem durch massive Arbeitslosigkeit und eine hohe Inflation verschlechtert. Entführungen, meist von nigerianischen Unternehmern, seien für Kriminelle ein lukratives Geschäft. Andererseits nähmen durch die von Boko Haram mitverursachten Migrationsbewegungen in Richtung Süden zu und würden Streitigkeiten um ohnehin knappe Landressourcen befeuern.

Das Forscherteam sei ein einfaches Ziel gewesen, so Gaines. Das Problem sei, dass die Leute immer den selben Weg zu den Ausgrabungsstätten gefahren seien. „Es ist doppelt bedauerlich. Der Frankfurter Wissenschaftler ist sehr angesehen, auch in Nigeria. Er wird auch vom Gouverneur geschätzt.“ Man wolle mit ihm ein Museum errichten. In dem solle es irgendwann auch die Nok-Ausstellung zu sehen geben, die im Frankfurter Liebieghaus ausgestellt wurde. Bei der Ausgrabung in Kagarko arbeitete das Team zusammen mit der National Commission for Museums and Monuments Nigeria.

 
23. Februar 2017, 17.33 Uhr
Tamara Marszalkowski
 
 
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