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Run auf die Unis

Alle wollen nur das Eine

Überfüllte Hörsäle sind schon lange keine Seltenheit mehr an den hessischen Hochschulen. Zum Sommersemester wird eine neue Rekordzahl an Studierenden erwartet. Wir haben mit Frankfurts Uni-Präsident Werner Müller-Esterl über den Ansturm gesprochen.
Bisher galt das Sommersemester 2010 mit 114 246 Studierenden als Spitzenreiter. Doch für das kommende Sommersemester erwarten die hessischen Hochschulen nochmal 7 000 Studenten mehr. Allein die Frankfurter Goethe-Uni rechnet mit 38 300 Studierenden. Das seien rund 2 500 mehr als vor Jahresfrist. 20 Prozent mehr Studierende haben sich auf einen Platz an der Goethe-Uni beworben, sagt Hochschulsprecher Olaf Kaltenborn. Nach wie vor sei das Fach Wirtschaftswissenschaften sehr beliebt. 1 800 Bewerber habe es für die 330 freien Plätze geben. Ein ähnliches Bild ergab sich im Fach Jura. Auf die 235 freien Plätze bewarben sich rund 1 000 Studierende. Und ein Ende des Ansturms sei noch lange nicht in Sicht. Im Wintersemester werden bereits 40 000 Studierende erwartet. Der Run auf hessische Unis sei auf den Hochschulpakt zurückzuführen, denn 90 Prozent des Grundbudgets für die Unis werde über die Zahl der Studierenden vergeben, so Kaltenborn. Und da sei es nicht verwunderlich, dass die Unis so viele Erstsemester wie möglich aufnehmen wollen, um kein Budget zu verlieren. Wir haben mit Uni-Präsident Werner Müller-Esterl über die Studierendenscharen und die Bewältigungstaktik der Goethe-Uni gesprochen.

JOURNAL FRANKFURT: Wie wollen Sie die vielen Studenten unterbringen?
Werner Müller-Esterl: Das ist eine Quadratur des Kreises. 46 Prozent des Jahrgangs 2010 haben eine Studienberechtigung für Hochschulen erhalten. Wir erleben gegenwärtig eine enorme Expansion. Wir nehmen gerne mehr Studierende auf. Aber dann muss eine Gesellschaft auch bereit sein, dafür mehr zu zahlen. Das ist die Kehrseite der Medaille.

Und wie wollen Sie die Studierendenscharen bewältigen?
Trotz unseres ehrgeizigen Neubauprogramms sind unsere Raumkapazitäten endlich. Wir erwarten deshalb von der Landesregierung ein klares Zeichen für die dritte Ausbaustufe im Westend. Wie dynamisch sich die Studierendenzahlen entwickelt haben, zeigt eine einfache Rechnung: Im Sommersemester 2008 waren an der Uni rund 31 000 Studierende eingeschrieben, jetzt knapp 39 000. Das kann man nicht so einfach wegstecken. Zumal wir erwarten, dass sich die Zahl noch weiter erhöht. Deshalb werden wir einen Beauftragten für die gesamte Universität ernennen, der Prognosen erstellt und Lösungen vorschlägt, die es uns gestatten, mit höheren Studierendenzahlen auch unter diesen erschwerten Bedingungen fertig zu werden. Wir bereiten uns also vor.

Zu allem Übel müssen die hessischen Unis auch noch mit 30 Millionen Euro weniger auskommen. Was bedeutet das für die Goethe-Universität?
Schlicht und einfach, dass wir zehn Millionen Euro einsparen müssen.

Ärgert Sie das?
Zähneknirschen bleibt nicht aus. Aber wir haben eine konstruktive Lösung gefunden, die es gestattet, diese Kürzungen innerhalb der gesamten Uni aufzufangen.

Müssen die Studierenden um ihre Lehre bangen?
Wenn Sie in Ihrer Kasse drei Prozent weniger haben, bricht nicht gleich Ihr Haushalt zusammen. Ich glaube aber, dass es in der Tat an einzelnen Stellen zu Einschränkungen kommen wird. Die Fachbereiche sind unterschiedlich belastet worden. Wir sind noch nicht an dem Punkt, an dem man von gravierenden Engpässen sprechen kann.

Fällt Hessen aufgrund der Unterfinanzierung im Wettbewerb mit anderen Bundesländern zurück?
Wenn wir auf ganz Deutschland schauen, sind unsere Universitäten schon seit langem unterfinanziert. Wir haben steigende Studierendenzahlen und meine einfache Botschaft ist: Wenn mehr Esser an einem Tisch sitzen, muss irgendwann auch das Haushaltsgeld erhöht werden, sonst wird die Suppe dünner.
 
4. April 2011, 12.21 Uhr
jlo
 
 
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