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Foto: Animation: Thomas Keßler
Foto: Animation: Thomas Keßler

Letzter Bewerber abgesprungen

Multifunktionsarena am Kaiserlei gescheitert

Der Bau der Multifunktionsarena am Kaiserlei ist gescheitert: Der letzte verbliebene Bewerber ist abgesprungen. Die Linken fordern nun, den Standort für die Europäische Schule in Betracht zu ziehen.
Der geplante Bau einer Multifunktionsarena am Kaiserlei ist nun endgültig gescheitert. Wie Sportdezernent Markus Frank (CDU) mitteilte, habe der letzte verbliebene Investor, die Anschutz Entertainment Group (AEG), in einer schriftlichen Erklärung mitgeteilt, kein neues Angebot mehr abzugeben. Laut Frank sei das Ausschreibungsverfahren nun beendet, er sehe keine Grundlage mehr für weitere Verhandlungen. Stadt und Investor seien letztendlich an den Umfängen des Bauvorhabens nicht zusammengekommen.

Bereits im Mai hat sich der bevorzugte Bieter Langano aus dem Vorhaben zurückgezogen. Das Unternehmen hatte zunächst den Vorzug aufgrund des kompakteren Flächenzuschnitts erhalten, final sei jedoch bis zum Ablauf der Frist kein Angebot eingegangen. Die Stadt war zu diesem Zeitpunkt davon ausgegangen, dass sich das Projekt auf der Zielgeraden befinde. Im Anschluss wollte man die Gespräche mit dem zweiten Bieter, der AEG, aufnehmen.

Die Stadt Frankfurt hatte in dem Ausschreibungsverfahren für das städtische Grundstück als eine Bedingung vorausgesetzt, dass den Sportvereinen angemessene Trainings- und Wettkampfmöglichkeiten eingerichtet werden. Die AEG hatte jedoch weitaus größere Pläne für das Areal, unter anderem sei ein Hotel im Gespräch gewesen. Die von der Stadt abgelehnte Mantelbebauung habe nun zu der Absage des Bieters geführt, teilte Frank mit. Der Investor sehe demnach „keine Möglichkeit, die Halle ohne weitere Nutzungen auf dem Areal wirtschaftlich zu betreiben“, wenn den Vereinen entsprechende Trainings- und Wettkampfsoptionen geboten werden sollen. Nichtsdestotrotz sei der Investor weiterhin bereit ein größeres Areal mit Büro- und vielfältigen Freizeitnutzungen zu realisieren.

Vor allem hinsichtlich der Hürden, die man in der Vergangenheit überwunden habe, sei es enttäuschend, dass das Projekt nun ein Ende gefunden habe, so Markus Frank. „Die Multifunktionshalle war eine existenzsichernde Voraussetzung für den wirtschaftlichen Erfolg unsere Profimannschaften Löwen und Skylines. In zwei Koalitionsverträgen hatte sich die Politik zu diesem Vorhaben bekannt.“ Neben der Absage von Langano hätten auch der Umbau des Kaiserleikreisels, die Kooperation mit der Offenbacher Seite und der politische Willensbildungsprozess nach der Kommunalwahl das Projekt vor Herausforderungen gestellt.

Linke kritisieren Festhalten an „Luftschloss“

Seitens der Linken-Fraktion im Römer wirft man Markus Frank nun vor „falsche Politik“ betrieben und „stur“ an einem Standort festgehalten zu haben. Folgerichtig hätte man frühzeitig die Weichen für „den besseren Standort am Frankfurter Flughafen stellen sollen“, so Markus Müller, finanzpolitischer Sprecher der Linken-Fraktion. „Die Starrköpfigkeit des Sportdezernenten haben nun die Frankfurterinnen und Frankfurter und die Sportvereine dieser Stadt auszubaden, die von einer modernen Sport- und Veranstaltungsarena auch weiterhin nur träumen können.“ Müller teilte mit, dass man nun in einem Akteneinsichtausschuss klären wolle, warum Markus Frank die Pläne dieses „Luftschlosses“ „gegen jedes bessere Wissen“ weiter vorangetrieben habe.

In der Absage stecke jedoch auch Potenzial, so Müller weiter. „Dieser Ort kann und muss nun rasch entwickelt werden. Verzögerungen können wir uns nicht mehr leisten. Es wird schließlich immer noch ein Standort für die Europäische Schule gesucht und der Kaiserlei bietet sich hier an.“

Auch die SPD-Fraktion im Römer zeigt sich „enttäuscht, aber wenig überrascht“ über die Absage der AEG. Fraktionsvorsitzende Ursula Busch sagte: „Der Schaden für den Sport in Frankfurt ist immens. Die Wut und Enttäuschung der Löwen und der Skyliners ist nachvollziehbar.“ Auch seitens der SPD wolle man das Verhalten Franks im Akteinausschuss thematisieren und klären, warum er „das Verfahren ohne Grund gezogen wie einen Kaugummi und sich gegenüber den Bietern offensichtlich unangemessen“ verhalten habe.
 
16. September 2020, 13.00 Uhr
Sina Eichhorn
 
Sina Eichhorn
Geboren 1994 in Gelnhausen. Nach einem Studium der Germanistik an der Justus-Liebig-Universität Gießen seit Oktober 2018 beim Journal Frankfurt. Zunächst als Redakteurin, seit 2021 Chefin vom Dienst. – Mehr von Sina Eichhorn >>
 
 
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