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Foto: Gebäude Zentrale Frankfurt ©Commerzbank/Julia Schwager
Foto: Gebäude Zentrale Frankfurt ©Commerzbank/Julia Schwager

Deutsche Bank und Commerzbank erwägen Fusion

Offizielle Gespräche zur Bankenehe

Nun ist aus den Spekulationen Gewissheit geworden: Die Deutsche Bank und die Commerzbank nehmen offizielle Sondierungsgespräche über eine Fusion auf. Anleger an der Börse reagieren optimistisch.
Die lang erwartete Ehe unter den deutschen Großbanken rückt näher. Überlegungen zu einer möglichen Fusion gibt es schon länger; am Sonntag ist bekannt geworden, dass Deutsche Bank und Commerzbank die Gespräche aufgenommen haben. Wie vorteilhaft wäre eine deutsche Großbankenfusion für die Bundesrepublik? Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) und sein Staatssekretär, der ehemalige Goldman-Sachs-Deutschlandchef Jörg Kukies, gelten als Befürworter einer deutschen Großbank. Die Spitzenpolitiker sollen in den vergangenen Wochen wiederholt die Bankenchefs Christian Sewing und Martin Zielke gedrängt haben, einen Zusammenschluss zu erwägen, heißt es aus Finanzkreisen. Idealerweise noch vor der im Mai anstehenden Europawahl. In einer Zeit, die durch Protektionismus gekennzeichnet ist, hat die Regierung wiederholt an einer funktionierenden deutschen Großbank hohes Interesse gezeigt.

„Zum jetzigen Zeitpunkt steht keineswegs fest, ob es überhaupt zu einer Transaktion kommen wird“, betont Deutsche-Bank-Chef Christian Sewing in einem Mitarbeiter-Infoschreiben am Sonntag. Beide Geldhäuser haben sich lediglich nach getrennt geführten Sitzungen offiziell auf „ergebnisoffene Gespräche über einen eventuellen Zusammenschluss“ geeinigt, wie Jörg Eigendorf, Konzernsprecher der Deutschen Bank vor Pressevertretern bestätigte. Über die Aufnahme solcher Sondierungsgespräche war zuletzt immer wieder wild spekuliert worden. „Wir werden einen Zusammenschluss mit der Commerzbank nur dann machen, wenn es wirtschaftlich sinnvoll ist“, sagt Eigendorf. Dazu gehöre ein „guter Integrationsplan“ für den Zusammenschluss der beiden deutschen Privatbanken.

Sollte der Zusammenschluss glücken, entstünde die mit Abstand größte deutsche Bank. Rund 140 000 Mitarbeitern in 1 400 Filialen in Deutschland und eine Bilanzsumme von etwa zwei Billionen Euro. Damit läge sie zwar immer noch sehr weit hinter der Industrial and Commercial Bank of China, der weltweit größten Bank, und dem weltweit zweitgrößten börsennotierten US-Riesen JP Morgan. Europaweit wäre das Frankfurter Riesen-Institut dann jedoch nach der britischen Hongkong & Shanghai Banking Corporation (HSBC) und der französischen BNP Paribas das drittgrößte Finanzinstitut Europas. Diese Transaktion müsste dann auch von der Europäischen Bankenaufsicht (EBA) abgesegnet werden. Die Aufseher werden den neuen Bankgiganten nur genehmigen, wenn das Geschäftsmodell überzeugend und nachhaltig erfolgreich ist. Folgen wären dann, eine Ausdünnung des Filialnetzes und damit einhergehend ein Abbau von Arbeitsplätzen. Die Gewerkschaft Verdi rechnet dabei mit nicht weniger als 20.000 Mitarbeitern die ihren Arbeitsplatz verlieren würden. Für Privatkunden würde eine Fusion erstmal keine große Veränderung bedeuten. Firmenkunden dagegen müssten bei Krediten mit Umgestaltungen rechnen.

Neben großer Skepsis von Bankern, Presse und Gewerkschaften kommt der mögliche Zusammenschluss bei Anlegern an der Börse gut an. Zum Handelsstart am Montag gewann die Aktie der Deutschen Bank rund 4 Prozent, die Commerzbank sogar sechs Prozent. Fest steht aber auch, dass eine mögliche Fusion zeit- und kostenintensiv sein würde.
 
19. März 2019, 08.32 Uhr
Sheera Plawner
 
 
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