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Foto: Jonas Lohse
Foto: Jonas Lohse

Nett, aber nutzlos

Wenn der Verspätungsalarm der Bahn sich verspätet

Letzes Jahr führte die Bahn eine wirklich praktische Sache ein: den Verspätungsalarm aufs iPhone. Damit ist jetzt Schluss - der Alarm kommt per Mail. Und leider erst dann, wenn der Zug schon abgefahren ist.
Es war so schön: Man konnte bestimmte, regelmäßig genutzte Verbindungen abonnieren (vom Regionalexpress aufwärts - die S-Bahn wird leider nicht unterstützt), und sollte es da zu "Verzögerungen im Betriebsablauf" kommen, wurde man rechtzeitig mit einer Push-Nachricht und akustischem Signal informiert. So konnte man morgens gegebenfalls noch einen Moment länger am Frühstückstisch verweilen, statt sich am Bahnsteig wartend kalte Ostwinde um die Nase wehen zu lassen.

Eigentlich funktionierte das auch auf Anhieb ganz gut. Bislang. Denn seit kurzem bekomme ich keine Push-Nachrichten mehr, sondern E-Mails. So auch vergangene Woche: Mein RE hatte seine üblichen fünf bis zehn Minuten Verspätung. Aber erst als ich Frankfurt erreichte, wurde mir das per E-Mail mitgeteilt. Reichlich sinnlos, wenn man bereits am Ziel angelangt ist. Zumal es ja auch im Zug ausführlich angesagt wird, mit allen möglichen Anschlusszügen.

Weil das schonmal wesentlich besser funktionierte, versuchte ich mehr über die Änderungen beim Verspätungsalarm herauszufinden. E-Mails blieben bislang unbeantwortet, aber per Twitter erfuhr ich den Grund für die späte Auslieferung der Nachricht: "Vor Fahrtantritt war es nicht möglich, da der Zug zu diesem Zeitpunkt keine Verspätung von 10 Minuten hatte."

Das war dann zwei Tage später der Fall. Am Donnerstag hatte der Zug schon bei der Abfahrt die erforderlichen 10 Minuten Verspätung. Mit genau diesen 10 Minuten wurde auch die E-mail abgeschickt, die mich wiederum erst in Frankfurt erreichte.

Schade: Ein funktionierendes, kundenfreundliches Fahrgast-Informationssystem wird so nach und nach unnütz. Dass es die Bahn für sinnvoll erachtet, Fahrgäste, die bereits unterwegs sind, nachträglich per E-Mail über auftretende Verzögerungen zu informieren, lässt mich befürchten, dass sie gar nicht weiß, wie und wozu ihre Kunden diesen Dienst eigentlich nutzen.

Warum das System von Push auf E-Mail umgestellt wurde, war leider nicht herauszufinden. Die Schaffner und Lokführer, die ich dazu befragte, kannten den Verspätungsalarm gar nicht, und auch das ansonsten auskunftsfreudigere Twitter-Team der Bahn ließ die Frage unbeantwortet. Warum erst ab 10 Minuten informiert wird, bleibt auch unklar: Fahrplan-Apps wie nextr informieren minutengenau, die Daten liegen also vor, die Bahn müsste sie nur weiterreichen.

Ich habe aber schon eine Idee, wie ich die gewohnte Funktion des Verspätungsalarms wiederherstellen kann: ich gebe nun als Startbahnhof einfach eine Station vorher ein. Dann sollte mich der Alarm eigentlich wieder vor Fahrtantritt erreichen - und nicht, wenn ich schon im Büro bin.
 
5. Oktober 2014, 20.24 Uhr
Jonas Lohse
 
 
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