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Foto: Fraport AG/Volocopter GmbH
Foto: Fraport AG/Volocopter GmbH

Innovative Mobilität

Flugtaxis für Frankfurt

In fünf bis zehn Jahren könnte es soweit sein, dann sollen die ersten Flugtaxis über Frankfurt fliegen. Kommendes Jahr soll die Testphase beginnen. Doch in anderen Großstädten ist man bereits erheblich weiter.
Vergangene Woche absolvierte ein bemanntes Flugtaxi des deutschen Start-ups Volocopter erfolgreich einen Testflug über Singapur. Am Dienstagmittag drehte das weiße Airtaxi aus Karbonfaser eine etwa einminütige Runde über dem Hafen Marina Bay. Aus Sicherheitsgrünen war ein Pilot an Bord, in Zukunft sollen die Flugtaxis autonom fliegen und fünf bis sechs Passagiere transportieren. Bereits 2021 könnte es soweit sein, Singapur wäre damit das erste Land weltweit, in dem der reguläre Betrieb von Flugtaxis erlaubt wäre.

Singapur gilt international als Pionier in Sachen Innovation und Mobilität. Aber auch in Frankfurt sollen Flugtaxis in nicht allzu ferner Zukunft den Betrieb aufnehmen. Bereits im Februar dieses Jahres gaben Volocopter und der Flughafenbetreiber Fraport bekannt, gemeinsam an „neuen Perspektiven für die Anbindung von Flughäfen an den urbanen Verkehr“ zu arbeiten. In etwa fünf bis zehn Jahren soll der reguläre Flugbetrieb beginnen. „Das autonome Fliegen wird die Luftfahrt grundlegend verändern. Wir wollen als erster Flughafen Europas das Potential des elektrischen Flugtaxis gemeinsam mit dem Pionier Volocopter erschließen“, sagte Anke Giesen, Vorstand Operations der Fraport AG, im Februar.

Konkret wird es bereits im kommenden Jahr, 2020 wolle man mit ersten Tests beginnen, gab Alexander Zosel, Mitgründer von Volocopter, auf der DMEXCO Anfang September in Köln bekannt. Damit die Flugtaxis wirklich eingesetzt werden können, müsse jedoch erst eine entsprechende Infrastruktur geschaffen werden, so Zosel. Außerdem müsse die Sicherheit der Passagiere gewährleistet sein. Auch müssen die rechtlichen Voraussetzungen geschaffen werden, um autonomes Fliegen überhaupt möglich zu machen. Vor allem in der Diskussion um Klimawandel und Luftverschmutzung böten die Flugtaxis zahlreiche Vorteile. „Airtaxis benötigen wesentlich weniger Energie als Autos. Sie verursachen keine Luftverschmutzung und benötigen nicht die übliche Infrastruktur, sind also in vielerlei Hinsicht effizienter“, so Zosel. Die Volocopter sollen ein Verkehrsmittel werden, das für jeden nutzbar ist, es sei ein „tolles Gefühl, die Stadt von oben zu sehen“. Dennoch seien Flugtaxis nicht die Lösung für alles, es mache keinen Sinn, sagt Alexander Zosel, überall hinfliegen zu wollen: „Und ich glaube, niemand möchte, dass ständig Menschen in der Gegend herumfliegen.“

Zwar beginnt im kommenden Jahr in Frankfurt die Testphase, Deutschland werde jedoch kein Vorreiter auf diesem Gebiet innovativer Mobilität werden, sagt Zosel. Aktuell fände ein großer Wettstreit zwischen Metropolen wie Dubai und Singapur statt. Dubai beispielsweise wolle in Sachen Verkehr die erste autonome Stadt der Welt werden. In Deutschland werde sich Berlin am ehesten hervortun und ausprobieren, so Zosel. Auch andere Mobilitätsexperten trauen Deutschland keine Vorreiterrolle zu, wenn es um innovative Mobilitätskonzepte geht. Und das, obwohl wichtige Unternehmen ihren Standort in Deutschland haben. „Deutsche Städte haben beim Thema Mobilität großen Nachholbedarf“, sagt Julian Blessin, Mitgründer des deutschen E-Scooter-Anbieters Tier Mobility. „Deutschland wird im internationalen Wettbewerb kein Vorreiter sein. Wenn es schon zehn Jahre dauert, um vernünftige Radwege zu schaffen, wird eine Ewigkeit vergehen, bis die Infrastruktur für zukunftsweisende Mobilitätskonzepte wie das autonome Fahren möglich sind.“

In der aktuellen Ausgabe 11/2019 des JOURNAL FRANKFURT befassen wir uns in der Titelgeschichte „Autofrei - aber bitte mit Plan. Schafft Frankfurt die Verkehrswende?“ ausführlich mit dem Thema Mobilität.
 
28. Oktober 2019, 09.34 Uhr
Ronja Merkel
 
Ronja Merkel
Jahrgang 1989, Kunsthistorikerin, von Mai 2014 bis Oktober 2015 leitende Kunstredakteurin des JOURNAL FRANKFURT, von September 2018 bis Juni 2021 Chefredakteurin. – Mehr von Ronja Merkel >>
 
 
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