Newsletter
|
ePaper
|
Apps
|
Abo
|
Shop
|
Jobs
Foto: nb
Foto: nb

Gekleckert, nicht geklotzt

VGF putzt Hauptwachen-B-Ebene heraus

Vielleicht haben Sie es bemerkt, vielleicht auch nicht: Einige Winkel der B-Ebene an der Hauptwache wurden in den vergangenen Wochen von der VerkehrsGesellschaft Frankfurt gereinigt und aufgehübscht. Doch schön ist immer noch anders.
Verkehrsdezernent Stefan Majer (Grüne) vergleicht die Verschönerungsaktion der VerkehrsGesellschaft Frankfurt (VGF) mit dem Großreinemachen vor Weihnachten im Privathaushalt. Binnen nur eines halben Jahres habe man die Säuberungs-Aktion geplant und verwirklicht, die Arbeiten selbst sollen dann aber nur sechs Wochen gedauert haben. Das Resultat: Wenn man weiß, was gemacht wurde, dann sieht man es auch. Die Kosten: 222.000 Euro. Alleine 103.000 Euro soll die Reinigung der Decke gekostet haben, so VGF-Geschäftsführer Thomas Wissgott. Dabei handelt es sich um die Verkleidung, die aus lauter kleinen Kästchen besteht, die vor dem Ticketschalter der VGF noch richtig staubig-schwärzlich aussehen, wenn man dann links in Richtung Fundbüro abbiegt, aber sauber sind, so wie der Boden und die Leuchtkästen.

Neu seien die Lagepläne an den Eingängen zur B-Ebene sowie die Fotoverkleidungen, die nicht nur die Schaufenster der VGF-eigenen Einrichtungen wie das Servicecenter und das Hausmeisterbüro zieren, sondern auch die Fassade der lange leerstehenden Kaufhallenfiliale. Man sei im Gespräch mit einem potenziellen Nachmieter, verrät Wissgott. Auch die leerstehende, zuletzt vom Skaterladen Railslide belegte, Ladenfläche wird am kommenden Januar wieder bespielt: Mit einer neuen Cri-Cri-Fililale.

„Natürlich ist die Hauptwache ein wichtiger Durchlauf- und Anlaufpunkt“, sagt Wissgott und man habe sich die Kritik, die regelmäßig zur Hauptwache geäußert wird, zu Herzen genommen, um mit wenigen Mitteln, den Ort, an dem täglich 180.000 bis 200.000 Menschen ein- und umsteigen, hübscher zu gestalten. Die Hauptwache ist aber eingeteilt in verschiedene Areale. Die Allianzpassage wird etwa von der namensgebenden Versicherung vermarktet, die maroden S-Bahnsteige gehören zur Bahn, der viel kritisierte oberirdische Trichter ist Sache der Stadt, derzeit renoviere man die WCs, das sei Aufgabe des Liegenschaftsamtes und dann hat noch die VGF – zumindest an manchen Stellen – großreinegemacht. Und so zeigt Herr Wissgott auf die Deckenverkleidung in Höhe der neuen Stadtpolizeistation: „Sehen Sie, hier sieht man den Vorher-Nachher-Effekt.“ Und nein, man werde jetzt nicht auch den Rest der Hauptwache – also vor dem Ticketcenter – putzen oder aufhübschen. Vielmehr habe man sich der schlimmsten Stellen angenommen. Aha. Wie zu Hause, da putzt mancher wohl auch nur für den Effekt, es schaut ja keiner in die Ecken.

Stefan Majer scheint erfreut, dass sich zumindest etwas getan hat, wenn auch nicht gleich ein Deckel auf den Trichter gesetzt wurde. „Die Hauptwache, da reden wir ja eigentlich über ein Projekt im kräftigen zweistelligen Millionenbereich. Darüber gab es etliche Jahre Diskussionen und aufgrund der Haushaltslage hatte man das Projekt zurückgestellt.“ Später ergänzt er: „Ich bin ja gespannt, wo das Geld für den Hauptwachedeckel herkommen soll.“ Letztlich aber müsse man Prioritäten setzen. So werde der Hauptbahnhof täglich von 450.000 Menschen besucht, auf der dortigen B-Ebene liege nun der Fokus. Da sei man in den Verhandlungen auch mit der Bahn, einen großen Schritt weiter.

Was derzeit an der Hauptwache und an der Konstablerwache im Raum schwebe, sei das Thema Brandschutz. „Das ist kosten- und planungsintensiv. Ich bin ja auch ein Ästhet und habe es gerne hübsch,“ lenkt Majer ein, und kommt Einwänden so zuvor. Bundesweit arbeite man an den Folgen des Großbrands am Düsseldorfer Flughafen (1996). Dort hätten Kabel gebrannt und das erfordere nun auch andernorts ganz neue Brandschutzmaßnahmen. Das erkläre, warum mancherorts die Kabel ohne Verkleidung von den Decken hängen.

Aber als Passant der Hauptwache will man nicht undankbar sein. Die neuen Lagepläne zeigen gut, wo man was finden kann und die Fassadengestaltung der Ladenzeilen ist recht – nennen wir es – dekorativ, zeigt sie doch echte Mitarbeiter der VGF und an der einstigen Kaufhallenfront prangt nun das Muster des Ebbelwei-Express. Gut, dass man von der Hauptwache mit U- und S-Bahn schnell wegkommt. Derzeit machen es sich nur die Obdachlosen des Nachts in der B-Ebene so gut es geht und für ein paar Stunden gemütlich. Wissgott erklärt: „Dass wir die B-Ebene für die Obdachlosen öffnen, ist Teil unserer gesellschaftlichen Verantwortung.“
 
17. Dezember 2015, 11.27 Uhr
nb
 
 
Fotogalerie: Hauptwache
 
 
 
Keine Einträge gefunden

Meistgelesen

 
25. April 2024
Journal Tagestipps
Pop / Rock / Jazz
  • The Dorf
    Theater Rüsselsheim | 20.00 Uhr
  • Telquist
    Zoom | 19.00 Uhr
  • Endless Wellness
    Mousonturm | 20.00 Uhr
Nightlife
  • Afterwork Clubbing
    Gibson | 22.00 Uhr
  • VinylGottesdienst
    Johanniskirche Bornheim | 19.30 Uhr
  • Play
    Silbergold | 23.59 Uhr
Klassik / Oper/ Ballett
  • Eliott Quartett
    Holzhausenschlösschen | 19.30 Uhr
  • Göttinger Symphonieorchester
    Stadthalle am Schloss | 19.30 Uhr
  • hr-Sinfonieorchester
    Alte Oper | 19.00 Uhr
Theater / Literatur
  • Jörg Hartmann
    Centralstation | 19.30 Uhr
  • Mike Josef
    Haus am Dom | 19.00 Uhr
  • Stephan Bauer
    Bürgerhaus Sprendlingen | 20.00 Uhr
Kunst
  • Dialog im Dunkeln
    Dialogmuseum | 09.00 Uhr
  • Friedrich Stoltze
    Stoltze-Museum der Frankfurter Sparkasse | 10.00 Uhr
  • Geschichtsort Adlerwerke: Fabrik, Zwangsarbeit, Konzentrationslager
    Geschichtsort Adlerwerke: Fabrik, Zwangsarbeit, Konzentrationslager | 14.00 Uhr
Kinder
  • Kannawoniwasein – Manchmal muss man einfach verduften
    Staatstheater Mainz | 10.00 Uhr
  • Salon Salami
    Theaterperipherie im Titania | 19.30 Uhr
  • Schirn Studio. Die Kunstwerkstatt
    Schirn Kunsthalle Frankfurt | 16.00 Uhr
Freie Stellen