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Foto: Helmut Fricke
Foto: Helmut Fricke

Frankfurt Fashion Week

Frankfurt kann Mode

Ein Standort für Fashion ist Frankfurt schon lange. Hier arbeiten
international erfolgreiche Designerinnen und Designer, es gibt viel beachtete Ausstellungen zum Thema Mode. Nun startet die Frankfurt Fashion Week mit Showcases, Vernissagen, Installationen und Ausstellungen.
Nach der ersten digitalen Ausgabe im Juli 2021 sollte es nun also eigentlich soweit sein: Die Frankfurt Fashion Week sollte vom 17. bis 21. Januar im realen Leben stattfinden. Doch Corona hat der Messe einen Strich durch die Rechnung gemacht – zumindest teilweise. Unter Einhaltung strikter Hygienekonzepte sollen Showcases, Vernissagen und Ausstellungen stattfinden. Zudem soll es ein Konferenzangebot in hybrider Form geben. „Wir spüren das ausgeprägte Bedürfnis der Branche nach persönlichen Begegnungen“, sagt Olaf Schmidt von der Messe Frankfurt.

Wie im Sommer 2020 bekannt wurde, dass die Modemessen Premium und Neonyt von Berlin nach Frankfurt ziehen, gab es in der Hauptstadt lange Gesichter und hämische Kommentare. Nach Frankfurt? Diese Stadt habe doch überhaupt nichts, was sie dem glamourverwöhnten Publikum der Modebranche bieten könne, lautete der Tenor. Frankfurt wird in Bezug auf Style eher mit den Bankeruniformen Anzug und Kostüm in Verbindung gebracht. Für Berlin hatte die Entscheidung weitreichende Folgen, denn die Messen brachten der Stadt nicht nur Einnahmen von 240 Millionen Euro, sondern auch 70 000 Besucher pro Saison. In Frankfurt warten deshalb offene Arme: „Mit der Frankfurt Fashion Week wollen wir Bilder und Emotionen des Mode-, Kreativ- und Wirtschaftsstandortes Frankfurt um die Welt senden“, sagt Stephanie Wüst, Dezernentin für Wirtschaft, Recht und Reformen. Außer Bildern und Emotionen sind vermutlich auch die beiden anderen Aspekte von Interesse, denn Frankfurt hat mit der IAA ein Messe-Flaggschiff verloren, es ist also dringend geboten, den Messestandort zu stärken.

Drei Messen sollen künftig unter dem Dach der Frankfurt Fashion Week ausgerichtet werden: Premium, Neonyt und Seek. Während sich Premium als internationale Business-Plattform für Advanced Contemporary Fashion versteht, zielt Neonyt auf das Thema Nachhaltigkeit und Innovation ab. Seek ist ein Messe, die die progressive Community im Blick hat. Diese Messen und die ursprünglich geplante Messe Val:ue verschieben ihre Premieren auf den kommenden Juli. Neben den üblichen Showrooms, Konferenzen, Talks und Panels wird aber auch ein Programm geboten, das nicht nur auf das Fachpublikum abzielt: das Festival AAAREA, das alle Menschen erleben können, auch wenn sie nicht aus dem Modebusiness sind, und das in der ganzen Stadt erlebt werden kann. Hier ist Frankfurt gegenüber Berlin eindeutig im Vorteil, denn die Wege sind kurz, die Innenstadt ist vergleichsweise überschaubar.

Seit dem 11. Januar gibt es bereits das erste Event an einem Ort, der sich bisher nur schwer mit Mode in Verbindung bringen ließ: In der B-Ebene der Frankfurter Hauptwache werden 35 Säulen mit Fotografien verkleidet. Die Ausstellung mit dem Titel „Runway B(eautiful)-Ebene ist ein Gemeinschaftsprojekt von AAAREA, dem Berufsverband Freie Fotografen und Filmgestalter (BFF) und der Verkehrsgesellschaft Frankfurt. Die Arbeiten spiegeln aktuelle Themen wie Diversität, Natur und Urbanität. Die Schau ist außerdem 24 Stunden geöffnet: „Modenschauen sind meist exklusive und teure Veranstaltungen. Mit unserer Ausstellung heben wir diese Exklusivität auf. Jede und jeder kann sich kostenfrei inspirieren lassen und eine Modenschau quasi in der ersten Reihe erleben“, erklärt Stefan Weil,
Mitgesellschafter von AAAREA.

Ein weiteres Highlight ist die große Helmut-Fricke-Ausstellung. Der Frankfurter Fotograf hat die großen Fashionshows auf der ganzen Welt begleitet und für die Fashion Week erstmals sein umfangreiches Archiv geöffnet. Wer sich die Fotos anschaut, wird auch die eine oder andere Frankfurter Szene erblicken, zum Beispiel die Aufnahme einer Modenschau auf dem Römerberg, auf der Pelze gezeigt wurden oder ein Foto, das Claudia Schiffer zeigt, die auf Einladung von Jean-Christophe Ammann 1994 im Museum für Moderne Kunst Mode präsentierte. Helmut Frickes Fotografien sind bis Ende Februar an verschiedenen Orten in der ganzen Innenstadt zu sehen. „Frickes Fotoarchiv ist überwältigend. Hinter jedem einzelnen Motiv verbirgt sich eine Geschichte. Wir freuen uns sehr, dass wir seine Werke in solch einem großen Umfang in ganz Frankfurt und auch digital zeigen können“, sagt Florian Jöckel, geschäftsführender Gesellschafter von AAAREA, der die Ausstellung mit Helmut Fricke kuratiert hat.

Weitere Veranstaltungen und das digitale Programm sind unter www.aaarea.com zu finden.

Dieser Text ist zuerst als Teil der „Frankfurt kann Mode“-Titelstory der Januar-Ausgabe (1/22) des JOURNAL FRANKFURT erschienen.
 
17. Januar 2022, 11.59 Uhr
Jasmin Schülke
 
Jasmin Schülke
Studium der Publizistik und Kunstgeschichte an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Seit Oktober 2021 Chefredakteurin beim Journal Frankfurt. – Mehr von Jasmin Schülke >>
 
 
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