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Foto: Patrick Schabe
Foto: Patrick Schabe

Keep calm and do burpees! #freeletics

Von Männern mit Dackel

Glotzende Menschen und düstere Parks: Freeletics macht nicht unter allen Umständen Spaß. Nach sieben Wochen stellt unsere Kunstredakteurin gereizt fest, dass die Kälte nicht das größte Problem des Winters ist.
Menschen, die in der Öffentlichkeit Sport machen, scheinen eine ganz besondere Anziehungskraft auszuüben – zumindest bekomme ich den Eindruck, sobald ich mein Training draußen absolviere. Dabei ist es egal, ob ich tatsächlich etwas befremdlich wirkende Burpee Frogs mache und schnaufend und prustend durch die Gegend hüpfe oder ob es ganz gewöhnliche Sit-ups oder Laufeinheiten sind: Immer, aber auch wirklich immer bleibt mindestens eine Person stehen und gafft, manchmal wird auch etwas gesagt. Da kommen dann so hochmotivierende Sprüche wie „na, jetzt aber schnell“ oder „hop, hop, hop“. Ganz ehrlich: Das nervt.

Über die fröhlichen Damen und Herren, denen so locker ein flotter Spruch über die Lippen geht, kann ich vielleicht sogar noch hinwegsehen, die sind wenigstens gut gelaunt. Schlimm sind jene Herren – es tut mir leid, dass ich jetzt Klischees bedienen muss – über 60, die wahlweise mit Dackel oder Enkelkind im Schlepptau in einem Meter Entfernung stehenbleiben und einfach mit unbewegter Miene starren. Da kann der Dackel auf den Rasen kacken oder das Enkelkind sich Schlamm in den Mund stopfen, Opi hat die Welt um sich herum vergessen und glotzt. Manchmal bin ich versucht, den Herren Snacks anzubieten, damit sie ihr Erlebnis noch entspannter genießen können.

Vielleicht sollte ich mich nicht darüber aufregen, das eigentliche Problem ist wohl auch eher, dass es gar nicht so einfach ist, einen gescheiten Trainingsplatz zu finden. Die Philosophie von Freeletics ist, dass sich dieser Sport überall ohne besonderes Equipment ausüben lässt. Dass dies sehr leicht daher gesagt ist, weiß jeder, der sich schon mal in Mainz auf die Suche nach einer Klimmzugstange gemacht hat. Keine Chance, ich muss mindestens 20 Minuten mit der Straßenbahn fahren, um ein geeignetes Fußballtor zu finden, das nicht in einem Hochsicherheitstrakt eingeschlossen vor der Allgemeinheit geschützt wird.

Dazu kommt, dass viele Parks nachts nicht ausreichend beleuchtet sind. Gerade im anbrechenden Winter ein echtes Problem. Mit der Kälte komme ich zurecht, aber in einem stockfinsteren Park zu trainieren, ist wirklich nicht besonders prickelnd. Mal abgesehen davon, dass ich ein Angsthase bin und hinter jedem Gebüsch einen Axtmörder vermute, habe ich auch keine Lust, mir die Haxen zu brechen, weil ich den Weg vor mir nicht sehe. Zum Glück bin ich eine brotlose Journalistin ohne geregelten Tagesablauf und kann auch mal zur Mittagszeit ein kleines Workout einlegen. Aber eine Petition für besser ausgebaute und vor allem öffentlich zugängliche Sportplätze und mehr Licht im Park zu schreiben, wäre dennoch eine Überlegung wert - das könnten doch vielleicht die alten Männer mit Dackel und Enkelkind übernehmen, Zeit scheinen sie ja genug zu haben ...

>> Alle bisherigen Beiträge der Freeletics-Kolumne finden Sie hier.
 
25. November 2014, 10.32 Uhr
Ronja Merkel
 
Ronja Merkel
Jahrgang 1989, Kunsthistorikerin, von Mai 2014 bis Oktober 2015 leitende Kunstredakteurin des JOURNAL FRANKFURT, von September 2018 bis Juni 2021 Chefredakteurin. – Mehr von Ronja Merkel >>
 
 
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