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Foto: dk
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1. FFC Frankfurt-SV Werder Bremen 2:1

Die doppelte Laura

Mühsam nährt sich das Eichhörnchen. Der Sieg gegen Tabellennachbar Werder Bremen brachte den 1. FFC Frankfurt zurück auf Platz 9. In einer Woche geht es zur nächsten Bewährungsprobe zum SC Freiburg, zu denen man bei einem Sieg aufschließen könnte.
Das Lob für die grandiose erste Halbzeit unter der Woche bei Bayern München, wo der 1. FFC Frankfurt dann doch mit 1:3 verlor, schallte dank Stadionsprecher Werner Damm vorm Anpfiff der Partie gegen Werden Bremen noch einmal durchs Rund am mit nur 1.030 Besuchern besetzten Stadion am Brentanobad. Ein eisiger Wind, die Landtagswahl und der Frankfurt Marathon könnten Gründe für den bescheidenen Publikumszuspruch gewesen sein. Dabei ging es um etwas an diesem letzten Oktoberwochenende, nämlich den Anschluss ans Mittelfeld zu finden und erstmal Platz 9 wieder zu sichern. „Wir wollten das Spiel gewinnen“, versicherte FFC-Trainer Niko Arnautis in der Pressekonferenz hinterher. „Deshalb bin ich zufrieden und glücklich. Wir hatten auch mehr Spielanteile, deswegen war der Sieg letztlich auch verdient.“

Zu diesem 2:1 zu kommen, war aber dann doch ein hartes Stück Arbeit. Die junge Mannschaft musste doch der englischen Woche Tribut zollen. Auch wenn Gästetrainerin Carmen Roth „ein ausgeglichenes Spiel“ gesehen hatte und gerne einen Punkt mit an die Weser genommen hätte, waren es eher die Gastgeberinnen, die die Hansestädterinnen aufbauten. Ein guter Abschluss von Groenen, die feine Technik von Freigang, die Torschüsse von Reuteler brachten nichts Zählbares. Das hätte sich in diesem irgendwie zerfahren wirkenden Spiel bei eisigem Wind schnell rächen können. Denn die gestärkte Offensive durch die alpenländischen Neuzugänge plus Laura Freigang und der stärkere Drang zum Tor schwächt mitunter doch die Defensive.

Und wenn man hinten offen ist, kann es selbst bei einer aufmerksamen Torhüterin wie Bryane Heaberlin schnell mal rappeln im Karton. Nur gut, dass das erste Tor auf der anderen Seite fiel. Groenen traute sich einen satten Schuss aus gut 18 Metern zu, den Anneke Borbe nur nach links wegfausten konnte wo Laura Feiersinger den Ball aufnahm. Der Nachschuss schlug direkt neben dem Pfosten unerreichbar ein. Uff. „Wir hätten das zweite Tor noch nachlegen können“, meinte Arnautis zu den Minuten vorm Pausentee. Nachlegen hätte es eigentlich heißen müssen. Reuteles unsaubere Hereingabe nach gutem Trick konnte leicht angefangen werden. Ein im Liegen weitergeleiteter Ball von Pawollek wurde zu scharf weiter in die Spitze gespielt, sodass Feiersinger ihn nicht erreichen könnte. Die Österreicherin passte wenig später quer auf Reuteler. Einmal mehr schallte es (von allerdings wohlgesonnenen Fans) von der Tribüne: „Schießt doch!“.

Auch in der zweiten Spielzeit freute man sich auf weitere gute Ideen und schönes Spielzüge. Die individuelle Klasse besitzen die Spielerinnen des FFC, im Zusammenspiel fehlt noch die Feinabstimmung weshalb dem Wirken des Teams noch die letzte Konsequenz fehlt. Mal zu kurz, mal zu steil, das ganze Programm eben. Auch die Werderanerinnen suchten ihre Chancen. Nach einem Eckball versenkte Katharina Schiechtl den Ball in der 53. Minute im Netz der Frankfurterinnen. Der SV witterte Morgenluft, der FFC drohte die Kontrolle zu verlieren. Das war die Phase des Spiels, die Arnautis nicht gefallen konnte. Es dauerte bis zur 60. Minute, bis seine Elf sich vom Ausgleich erholt hatte. Shekiera Martinez, die schon in München eingewechselt wurde und dort zwei Mal Aluminium traf, kam für Reutleler und war sofort ein absoluter Aktivposten. Wie sie sich nach ihrem auskurierten Muskelfaserriss entwickelt, macht Hoffnung für das Angriffsspiel der Zukunft.

Zwei gute Möglichkeiten erarbeitete sich „Der junge Lichtblick“ (Frankfurter Rundschau). Vor dem bejubelten 2:1 in der 77. Minute setzte sich die 17-Jährige gegen zwei Gegenspielerinnen durch, ihr Ball erreichte Jackie Groenen, deren scharfe Hereingabe von der Grundlinie konnte von Laura Freigang per Kopf vollendet werden. Ein schöner Treffer. „Aber es blieb bis zum Ende eine Zitterpartie“, musste auch Arnautis eingestehen. „Wie soll man das nun nennen? Einen dreckigen Arbeitssieg?“ Tatsächlich drohte dem 1. FFC Frankfurt in der 92. Minuten bei einem weiteren Eckball noch der Ausgleich. Puh. Kein Wunder also, dass sich der Cheftrainer entsprechend launig gab. Auf die Frage eines jungen Journalistenkollegen, wie er denn eine Szene mit einem vermeintlichen Handspiel einer Bremerin gesehen habe, antwortete er verschmitzt: „Er habe deswegen versucht mit Köln zu kommunizieren, aber der Keller sei nicht besetzt gewesen.“
 
29. Oktober 2018, 11.41 Uhr
Detlef Kinsler
 
Detlef Kinsler
Weil sein Hobby schon früh zum Beruf wurde, ist Fotografieren eine weitere Leidenschaft des Journal-Frankfurt-Musikredakteurs, der außerdem regelmäßig über Frauenfußball schreibt. – Mehr von Detlef Kinsler >>
 
 
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