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Foto: Detlef Kinsler
Foto: Detlef Kinsler

1. FFC Frankfurt - SGS Essen 1:1

Mit einem Punkt kann man leben

„Wenn man ein Spiel nicht gewinnen kann, darf man es nur nicht verlieren“, fasste der Trainer des 1. FFC Frankfurt, Niko Arnautis, das Unentschieden seiner Mannschaft gegen die punktgleiche SGS Essen zusammen. Es war ein Spiel auf Augenhöhe.
So einmütig erlebt man Heim- und Gästetrainer nach einem Spiel nur selten. Beide fassten das Spiel des 1. FFC Frankfurt gegen die SGS Essen nach dem 1:1 am Freitagabend im Stadion am Brentanobad ähnlich zusammen. „Unmittelbar nach dem Spiel war ich nicht sicher, wie ich das 1:1 einschätzen sollte“, gab Essens Trainer Markus Högner in der Pressekonferenz zu. Eine halbe Stunde später war er „mit dem Punkt zufrieden“. Sein Team habe „die ersten fünf Minuten gut gespielt, danach schlichen sich schlechte Pässe und ein schlechtes Umschaltspiel und Ballverluste ein“. Arnautis spiegelte das, indem er kommentierte: „Nach fünf Minuten sind wir besser ins Spiel gekommen, haben ein intensives Spiel, ein Rauf und Runter gesehen. Mit der Führung sind wir gut ins Spiel gekommen, danach hat uns die Präzision gefehlt, wir hätten beim Umschalten sauberer spielen müssen, was wir ja können.“

Tatsächlich tauchten die Essenerinnen anfangs öfters vor Bryane Heaberlin auf. Langsam aber befreite sich der FFC von diesem Anfangsdruck der Gäste, hatte dabei Glück, dass ein Tor der SGS wegen Abseits nicht anerkannt wurde, kam dann gleich zu mehreren Ecken in Folge, bei denen immer wieder der Kopf von Laura Störzel gesucht wurde. Das Tor in der 28. Minute köpfte allerdings Stürmerin Laura Freigang zum 1:0, unerreichbar für Josephine Plehn, ein. Und dennoch zeigte das Spiel von Essen, das einige Torszenen kreierte, mehr Zielstrebigkeit. Mehrfach spielten die Frankfurterinnen „falsche Bälle“, entschieden sich beim Passen nicht für die direktere Lösung oder standen sich sogar mal in aussichtsreicher Position auf Strafraumhöhe im Weg. Ein richtig guter Pass auf Feiersinger landete leider im Abseits. Schon jetzt (und später noch öfter) sah man Gesten bei den FFC’lerinnen nach nicht gelungenen Aktionen, die man als Resignation (oder zumindest Enttäuschung) hätte interpretieren können.

Die zweite Halbzeit im Dauerregen im Flutlicht war erst vier Minuten alt, da markierte Lea Schüller den Ausgleich. Aschauer agierte jetzt anders als in der ersten Hälfte offensiver und weiter vorne, aber irgendwie rückte die Mannschaft nie schnell genug nach, sodass auf den Flügeln in der Tiefe für etwaige Passgeberinnen keine Anspielstationen zu bedienen waren. Nach der Einwechslung von Shekiera Martinez in der 61. Minute kam mehr Bewegung ins Offensivspiel der Gastgeberinnen. Der Nummer 30 gelang auch mal ein schöner Hackentrick, sie konnte auch mal zwei Gegenspielerinnen enteilen. Von einem wirklichen Zug aufs SGS-Tor konnte aber keine Rede sein. Dafür kam der 1. FFC Frankfurt noch in Bedrängnis und bekam trotz vielbeiniger Abwehr den Ball nicht schnell genug aus der Gefahrenzone. Mehr zuzulegen im Endspurt hatte trotz eines Distanzschusses knapp neben das Tor der eingewechselten Yvonne Weilharter die SGS Essen. Von daher war das 1:1 vielleicht gerecht, aber dann doch auch ein wenig glücklich.

Wegen der Eurosport-Live-Übertragung war das ursprünglich für Sonntag, 14 Uhr angesetzte Match auf Freitag, 19.15 Uhr vorgezogen worden. Ob es an dieser ungewohnten Ansetzung oder am schlechten Wetter oder gar an beidem lag, dass nur 970 Zuschauende den Weg nach Rödelheim gefunden haben, mögen andere analysieren. Ob diese am TV orientierte „Politik“ der Entwicklung des Frauenfußballs, die von allen beschworen wird, zuträglich ist, darf durchaus in Frage gestellt werden. Auf echte Strategien, die der neu gegründete Ausschuss Frauen-Bundesligen unter dem Vorsitz des FFC-Managers Siggi Dietrich entwickeln wird, darf man gespannt sein. Für den Moment beschwört Dietrich, dass das Freundschaftsspiel der beiden Nationalmannschaften aus England und Deutschland am kommenden Samstag, 18.30 Uhr live bei Eurosport, im mit 90 000 (!) Zuschauenden ausverkauften Wembley Stadion in London „uns allen zu Gute kommen wird“. Nur welche Zuschauerzahlen werden tatsächlich in Deutschland letztlich zu realisieren sein? Bei Leverkusen gegen Jena waren 210 Zuschauer im Stadion, beim Saisonstart in Wolfsburg kamen 1948. Der Spitzenreiter lockte bei seinem Gastspiel in Potsdam immerhin 2032, der Möchtegern-Meister Bayern brachte Sand 2164 Zuschauer an die Kasse, bei den Heimspielen der Münchnerinnen sind oft nur 600 im Stadion. Es gibt also viel zu tun.
 
4. November 2019, 10.48 Uhr
Detlef Kinsler
 
 
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