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Reaktion von Links

Antifa verübt Farbanschlag gegen mutmaßlichen Brandstifter

Eine Antifa-Gruppe verübte in Seckbach einen Farbanschlag auf ein Wohnhaus, in dem der mutmaßliche Brandstifter im Zusammenhang mit der Brandserie der vergangenen Monate lebt.
Nach der Brandserie gegen linke Wohnprojekte und alternative Einrichtungen in den letzten Monaten ist nun eine Antifa-Gruppe auf den Plan getreten. Am Dienstagabend gegen 22.10 Uhr haben Unbekannte mit Backsteinen und Farbbeuteln ein Wohnhaus in Seckbach beworfen und das Wort „Brandstifter“ an die Fassade gesprüht. Außerdem seien Flugblätter verteilt worden, die mit „Antifaschistische Aktion Seckbach“ unterzeichnet waren, wie eine Sprecherin der Polizei mitteilt. Die Polizei ermittle nun wegen Verdachts auf Sachbeschädigung, andere Straftatbestände würden noch geprüft.

Wie die Antifa-Gruppe im Zusammenhang mit dem Farbanschlag auf dem linken Internetportal indymedia vermeldete, habe sie dem in dem Gebäude wohnhaften Joachim S. einen „antifaschistischen Besuch“ abgestattet. Der Mann „stelle eine Gefahr für die linke Szene im Rhein-Main-Gebiet dar“. Die Staatsanwaltschaft scheine nicht gewillt, gegen S. zu ermitteln. Deshalb sei „klar, dass wir einen antifaschistischen Selbstschutz brauchen und uns nicht auf den deutschen Staat verlassen können.“

Die Antifa-Gruppe ist überzeugt, dass Joachim S. in eine Serie von insgesamt neuen Bränden involviert ist. Der 46-jährige hatte am 21. Dezember 2018 im autonomen Kulturzentrum „Metzgerstraße Acht“ in Hanau mit Spiritus Feuer gelegt. Es war der neunte und bisher letzte Brandanschlag auf linke Einrichtungen in Frankfurt, Schwalbach und Hanau seit September 2018. Joachim S. wurde von Besuchern des Zentrums gestellt und anschließend der Polizei übergeben. Am nächsten Tag sei er aber bereits wieder entlassen worden, da Polizei und Staatsanwaltschaft keinen unmittelbaren Zusammenhang zu der Anschlagsserie erkennen könnten. Dies teilte in einer Pressemeldung das Mietshäuser Syndikat mit, ein Wohnprojekt der linken Szene.

Für das Mietshäuser Syndikat ist diese Schlussfolgerung nicht nachvollziehbar. Joachim S. sei bereits seit 2015 bekannt und auffällig geworden. Von dieser Zeit an habe er versucht, Wohnprojekte des Mietshäuser Syndikats existenziell zu schädigen. Betroffen war 2015 etwa der Knotenpunkt in Schwalbach im Taunus, der von S. bei der BaFin wegen eines Rechenfehlers gemeldet worden sei – im September 2018 brannte das Projekt infolge von Brandstiftung fast vollständig aus. S. habe sich auch die Namen von Beteiligten im Wohnprojekt Assenland in Frankfurt beschafft. Dort wurde im November ein Feuer gelegt.
 
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18. Januar 2019, 11.38 Uhr
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