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"Ich möchte einfach nur, dass man Fehler zugibt."

Der Europaabgeordnete Daniel Cohn-Bendit spricht im Interview mit dem Journal Frankfurt über Brasilien, Gaddafi, seine Parteifreund und Petra Roth als neue grüne Frontfrau.
Wir erwischen Sie gerade in Brasilien. Während wir im Büro hier zerfließen, wie ist denn dort so das Wetter?
Ach, ich bin hier im brasilianischen Winter, so 23 bis 24 Grad. Ganz angenehm …

Und was gibt’s zu tun? Bereiten Sie schon ihre angedachte Fernsehdoku der Fußball-WM 2014 vor?
Das nur so nebenbei, aber natürlich bereite ich dieses Riesenprojekt jetzt schon vor – immer mit dem Risiko zu scheitern. Eigentlich bin ich aber zum Festival „Back 2 Black“ nach Rio de Janeiro eingeladen worden, um an einer Debatte über die jüngsten revolutionären Entwicklungen in der Welt teilzunehmen.

Die interessieren uns auch! Machen wir einen Sprung auf den Kontinent Afrika. Der Diktator Gaddafi ist am Ende. Was wünschen Sie sich für die Zukunft Libyens?
Ich wünsche mir vor allem, dass sich all die Schlaumeier, die dem Nato-Einsatz ähnlich katastrophale Wendungen attestierten, wie sie in Afghanistan oder Irak vorkamen, dass sich diese Menschen entschuldigen und öffentlich zugeben: Ich habe mich geirrt.

Sie sprechen von Außenminister Guido ­Westerwelle?
Ich spreche von Grünen-Politikern, von Jürgen Trittin, Omid Nouripour und anderen Klugscheißern. Ich spreche von Marietta Slomka vom ZDF, die mich scharf dafür angegangen hat, dass ich für eine Intervention bin.

Fordern Sie eine persönliche Entschuldigung?
Aber nein! Ich möchte einfach nur, dass man Fehler zugibt. Denn dieser Einsatz war richtig. Er war richtig, weil es eine erfolgreiche Militärintervention war, die dem Westen zudem in der arabischen Welt Ansehen verschafft hat.

Die Stadt Frankfurt hat für 100 Millionen Euro den Campus Bockenheim gekauft – und will ihn zum ersten klimaneutralen Stadtteil machen, wie Oberbürgermeisterin Petra Roth verkündet. Wird die Christdemokratin noch eine echte Grüne?
Das ist schon in den ganzen letzten Jahren zu beobachten gewesen. Frau Roth hält viel von den Grünen und ihren Ideen. Dass sie den einstigen Landtagsabgeordneten Bernd Messinger zu ihrem Büroleiter gemacht, war da nur das augenfällligste Zeichen. Es scheint, dass manche Menschen zum Ende ihres politischen Lebens doch noch Vernunft annehmen.

Zur Eintracht. Das Derby gegen den FSV hat die Mannschaft locker gewonnen …
Na, es war jetzt auch kein so überzeugendes Spiel, der FSV war einfach schwach. Die Eintracht muss jetzt wirklich auf die Tube drücken – und sie muss eine junge Mannschaft formen, die sich nach dem Wiederaufstieg auch in der Bundesliga bewähren kann.

Trainer Armin Veh beklagt, dass vielen seiner Wünsche nicht stattgegeben werden kann, weil die Eintracht finanziell am Rande ihrer Spielräume angekommen ist.
Veh hat die richtige Argumentation, er muss die Mannschaft umgestalten. Zugleich kann man natürlich auch verstehen, dass die Eintracht Angst vor dem finanziellen Desaster hat, falls der Aufstieg nicht glückt.
 
2. September 2011, 05.54 Uhr
Interview: Nils Bremer
 
 
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