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"Eragon": Nix Neues aus Fantasyland
Da haben wir ihn also: Den neuen großen Fantasy-Weihnachtsfilm, der die Nachfolge der überaus erfolgreichen "Herr der Ringe"-Trilogie antreten soll. Auch "Eragon" entspringt einer erfolgreichen literarischen Vorlage, Autor Christopher Paolini hat seine Story bewusst als Trilogie angelegt, wobei er den dritten Band noch zu schreiben gedenkt.
Das merkt man auch der Verfilmung an. Fast schon schamlos ist diese Kinoversion, eine britisch-aerikanische Koproduktion, auf "erster Teil" gebürstet: Der junge Eragon (Edward Speleers) findet im Land Alagaesia ein Drachenei, dem alsbald ein solcher entschlüpft: das Drachenweibchen Saphira. Es stellt sich heraus, dass es sich bei Eragon um "den Letzten der Drachenreiter" handelt, die vom bösen König Galbatorix (John Malkovich - Nachfahre der Gallier?) einst ausgerottet wurden. Doch nun bäumt sich der Widerstand gegen dessen tyrannisches Regime von Neuem auf.
So weit, so bekannt. Mehr noch als "Herr der Ringe" gemahnt diese einfach gestrickte, mit brachialem Figurenaufbau versehene Story an die erste "Star Wars"-Trilogie mit all ihren Ingredienzen: eine entführte Prinzessin, ein finsterer Herrscher nebst miesem Schergen, der die Dreckarbeit erledigt, ein junger Mann mit einer Mission, ein Haufen Rebellen, ein Mentor und eine untergegangene Gilde aufrechter Freiheitskämpfer. Dazu kommt, dass Eragons familiäre Hintergründe schwer im Argen liegen - wo ist seine Mutter, wer sein Vater (er wuchs bei seinem Onkel (!) auf)? Und so weiter und so fort. Leider jedoch hat der Film weder den Witz, die Originalität noch die Vision, an seine übermächtigen Vorbilder heranzureichen. Eragon bleibt ein blasses Bübchen, die Bösen sind Orks für Arme und gestandene Mimen wie Jeffrey Irons. Robert Carlyle oder John Malkovich müssen nicht mehr tun, als ein paarmal ausdrucksvoll mit den Augen zu rollen. Einzig der Drache Saphira versprüht einen gewissen Charme (und wenig Feuer), obwohl sich die Entscheidung, ihn mit einer Frauenstimme zu besetzen und rein telepathisch kommunizieren zu lassen, nicht unbedingt als großer Wurf erweist. Auch tricktechnisch stammt "Eragon", gesichtslos inszeniert vom ehemaligen Special-Effects-Mann Stefen Fangmeier, eher aus der B-Kategorie.
So wollen wir mal sehen, ob die Rechnung der Produzenten aufgeht und ein neuer Weihnachts-Hit dabei herauskommt. Dann dürfte einer Fortsetzung nichts mehr im Wege stehen - wenn sie sich nicht schon längst, wie das Ende vermuten lässt, in der Planung befindet. Aber um mit einem Zitat aus dem Film zu sprechen: "Wir haben irgendwie mehr erwartet. Viel mehr.
(Wie hat Euch der Film gefallen? Diskutiert mit im Kino Forum auf unserem Kinoportal!)
Das merkt man auch der Verfilmung an. Fast schon schamlos ist diese Kinoversion, eine britisch-aerikanische Koproduktion, auf "erster Teil" gebürstet: Der junge Eragon (Edward Speleers) findet im Land Alagaesia ein Drachenei, dem alsbald ein solcher entschlüpft: das Drachenweibchen Saphira. Es stellt sich heraus, dass es sich bei Eragon um "den Letzten der Drachenreiter" handelt, die vom bösen König Galbatorix (John Malkovich - Nachfahre der Gallier?) einst ausgerottet wurden. Doch nun bäumt sich der Widerstand gegen dessen tyrannisches Regime von Neuem auf.
So weit, so bekannt. Mehr noch als "Herr der Ringe" gemahnt diese einfach gestrickte, mit brachialem Figurenaufbau versehene Story an die erste "Star Wars"-Trilogie mit all ihren Ingredienzen: eine entführte Prinzessin, ein finsterer Herrscher nebst miesem Schergen, der die Dreckarbeit erledigt, ein junger Mann mit einer Mission, ein Haufen Rebellen, ein Mentor und eine untergegangene Gilde aufrechter Freiheitskämpfer. Dazu kommt, dass Eragons familiäre Hintergründe schwer im Argen liegen - wo ist seine Mutter, wer sein Vater (er wuchs bei seinem Onkel (!) auf)? Und so weiter und so fort. Leider jedoch hat der Film weder den Witz, die Originalität noch die Vision, an seine übermächtigen Vorbilder heranzureichen. Eragon bleibt ein blasses Bübchen, die Bösen sind Orks für Arme und gestandene Mimen wie Jeffrey Irons. Robert Carlyle oder John Malkovich müssen nicht mehr tun, als ein paarmal ausdrucksvoll mit den Augen zu rollen. Einzig der Drache Saphira versprüht einen gewissen Charme (und wenig Feuer), obwohl sich die Entscheidung, ihn mit einer Frauenstimme zu besetzen und rein telepathisch kommunizieren zu lassen, nicht unbedingt als großer Wurf erweist. Auch tricktechnisch stammt "Eragon", gesichtslos inszeniert vom ehemaligen Special-Effects-Mann Stefen Fangmeier, eher aus der B-Kategorie.
So wollen wir mal sehen, ob die Rechnung der Produzenten aufgeht und ein neuer Weihnachts-Hit dabei herauskommt. Dann dürfte einer Fortsetzung nichts mehr im Wege stehen - wenn sie sich nicht schon längst, wie das Ende vermuten lässt, in der Planung befindet. Aber um mit einem Zitat aus dem Film zu sprechen: "Wir haben irgendwie mehr erwartet. Viel mehr.
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12. Dezember 2006, 00.00 Uhr
andreas dosch
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29. März 2024
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